Mülheim. Hannes Stockert (MLPD) kandidiert im Wahlkreis Mülheim/Essen I für den Bundestag. Im Steckbrief beantwortet der Direktkandidat Fragen.

Für die vom Verfassungsschutz beobachtete Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) tritt bei der Bundestagswahl erneut Hannes Stockert als Direktkandidat im Wahlkreis Mülheim-Essen I an. 2017 holte er 339 Stimmen (0,2 Prozent). Hier ist Hannes Stockert im Steckbrief.

Stockert: „Prägung durch Leben, Arbeiten und Kampf der Stahl- und Metallarbeiter“

So alt bin ich:

48

Das ist mein Beruf:

Energieelektroniker

Alternativ könnte ich mir diesen Beruf vorstellen:

Das ist meine Familie:

Das ist mein Wohnort/Stadtteil:

Dümpten, in der schönen Papenbusch-Siedlung

Hier habe ich zuvor schon gelebt:

Dortmund und Herten

Das schätze ich besonders an meinem Wohnort:

Die Prägung durch Leben, Arbeiten und Kampf der Stahl- und Metallarbeiter; die Nähe ins Grüne

Ziel: Konsequenter Umweltschutz auf Kosten der Profite

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Diese politische Erfahrung bringe ich mit:

Seit meiner Jugend aktiv im Kampf für Frieden, Antifaschismus, internationale Solidarität, Umweltschutz und eine sozialistische Gesellschaftsperspektive jenseits der kapitalistischen Profitwirtschaft, kämpferischer IG Metaller seit der Lehre, langjähriger umweltpolitischer Sprecher der MLPD, lange Jahre Vorstandssprecher eines überparteilichen Kommunalwahlbündnisses in Herten.

Diese Themenfelder würde ich zuvorderst in Berlin bearbeiten wollen:

Schluss mit dem Greenwashing - Konsequenter Umweltschutz auf Kosten der Profite und nicht auf Kosten der Bevölkerung, der die Monopolkonzerne als Hauptverantwortliche der Umweltkrise zur Rechenschaft zieht und nicht schützt, deckt und subventioniert; Schaffung Tausender Arbeitsplätze im Umweltschutz auf Kosten der internationalen Monopole, u.a. mit einer 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, die ich in Berlin umsetzen könnte, dann wäre das…

die gesellschaftliche Ächtung und Verurteilung der heutigen auferlegten Staatsreligion des Antikommunismus, mitsamt seiner ganzen Unterdrückung fortschrittlicher und revolutionärer Kräfte, damit sich auf gleicher Augenhöhe sachlich und vorbehaltlos und im Interesse der Zukunft der kommenden Generationen um die notwendige Gesellschaftsveränderung im positiven Sinne gestritten und eingesetzt werden kann.

Was ich in Berlin insbesondere für Mülheim erreichen und wie ich das anstellen will:

Arbeiter in die Politik! Dass die Arbeiterschaft und breite Masse der Bevölkerung für ihre berechtigten Interessen ein Sprachrohr im Parlament erhalten und ihre brennenden Zukunftsthemen überhaupt zur Sprache kommen: Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Verbindung mit drastischen Sofortmaßnahmen im Umweltschutz; konsequenter Gesundheitsschutz u.a. auch mit kleineren Klassen und Luftfiltersystemen in allen Klassenräumen; Schluss mit dem Ausbluten der Kommunen und Finanzierung der kommunalen Daseinsfürsorge auf Kosten der Konzerne. Dies gemeinsam durchzusetzen durch Förderung und Unterstützung des organisierten Zusammenschlusses der Bevölkerung für ihre berechtigten Interessen.

Wenn ich eine politische Entscheidung der jüngeren Vergangenheit revidieren könnte, dann wäre das…

das regierungsamtliche Anfeuern des Schwarzbau-Kohlekraftwerks Datteln IV und überhaupt die politischen Entscheidungen der schützenden Hand für die mutwillig provozierte Trinkwasserverseuchung in ganz NRW durch die RAG-Flutung der ehemaligen Zechen mit dort eingelagertem Giftmüll.

Hannes Stockert: Menschen haben vom Krisenchaos des Kapitalismus die Schnauze voll

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Ein Satz zum Zustand Deutschlands im Jahr 2021:

Alle bürgerlichen Parteien in Bundes- und Landesregierungen erweisen sich als absolut unfähig, mit dem ganzen Krisenchaos des Kapitalismus fertig zu werden, und immer mehr Menschen haben davon berechtigt die Schnauze voll und suchen nach einer tatsächlichen Gesellschaftsveränderung.

Ein Satz zu Afghanistan:

Das vollkommene Desaster der Nato-Politik in Afghanistan unterstreicht, dass jegliche imperialistische Aggression abzulehnen ist und das Volk in Afghanistan sich nur selbst befreien kann.

Ein Satz zur Corona-Politik:

Mit dem untauglichen Krisenmanagement des „Fahrens auf Sicht“ wird nur eine Politik der „freien Fahrt für Monopole“ bedient und pokert derzeit die Regierung auf Kosten von Gesundheit und Menschenleben.

Ein Satz zur Kinderarmut:

Die Hartz-Armuts-Gesetze gehören abgeschafft, mit denen jedes fünfte Kind und Jugendlicher in die Armut gedrückt wurde, während zur Rettung von Banken und Konzernen sofort jede Millionen- und Milliarden-Schatulle geöffnet wird.

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Ein Satz zur sozialen Spaltung der Gesellschaft:

Sie wird von den Monopolen und ihren Regierungen in jeder Frage systematisch organisiert, wie zwischen Ost und West, zwischen Nationalitäten, zwischen Stamm- und Leihbelegschaften, mit der Förderung reaktionärer und faschistoider Kräfte usw. und ihr kann und muss im gemeinsamen kämpferischen Zusammenschluss der Bevölkerung gegen die Abwälzung der Krisenlasten entgegengetreten werden.

Ein Satz zur Zuwanderung:

Es darf keine Menschen erster, zweiter, dritter Klasse geben und das Recht auf Flucht und ein uneingeschränktes Asylrecht auf antifaschistischer Grundlage sind grundlegend!

Ein Satz zur Sicherheitslage in Deutschland:

Die größte Sicherheitsgefahr für die Zukunft der Menschheit geht von der kapitalistischen Profitwirtschaft aus, insbesondere mit seiner immanenten Umweltzerstörung, der militärischen Aufrüstung, Kriege um Macht- und Einflusssphären und dass faschistoiden und faschistischen Kräften Spielraum gewährt wird.

Ein Satz zur Polarisierung innerhalb der deutschen Gesellschaft:

Hier kann es keine neutrale Position geben und muss sich jede und jeder entscheiden zwischen einem zukunftsorientierten Vorwärtskommen mit einer notwendigen revolutionären Gesellschaftsveränderung oder einer rückwärtsgewandten Rechtsentwicklung aller bürgerlichen Parteien mit dem spaltenden, zersetzenden und Verwirrung stiftenden Antikommunismus als Kern.

MLPD-Kandidat will Wochenarbeitszeit von 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich

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Ein Satz zur Klimawende:

Die richtige Antwort auf die Klimakrise als eine von mehreren Hauptfaktoren des derzeitigen beschleunigten Umschlags in eine globale Umweltkatastrophe sind radikale Sofortmaßnahmen auf Kosten der Profite – insbesondere der Energiekonzerne – und dass es einer Gesellschaft bedarf, die das Leben in Einheit mit der Natur zur gesamtgesellschaftlichen Leitlinie erhebt.

Ein Satz zum Mindestlohn:

Mindestlöhne dürfen nicht für die Senkung des allgemeinen Lohnniveaus ausgenutzt werden und für höhere Löhne und Gehälter ist der Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft gefordert.

Ein Satz zur Rente ab 70:

Sie ist abzulehnen und stattdessen muss das Rentenalter bei Männern auf 60 und bei Frauen aufgrund ihrer doppelten Belastung sowie bei Schicht- und Schwerarbeitern auf 55 Jahre gesenkt werden, bei vollem Rentenausgleich und gleicher Rentenhöhe in Ost und West!

Ein Satz zur Vier-Tage-Woche:

Sie sagt alleine noch nichts über die Arbeitszeit aus, wo wir zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen eine Wochenarbeitszeit von 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich brauchen.

Ein Satz zum bedingungslosen Grundeinkommen:

Ist vom Gedanken einer Mindestsicherung für ein menschenwürdiges Lebens richtig, unterläuft jedoch konkret eine notwendige Erhöhung des Arbeitslosengeldes und seine Fortzahlung für die Dauer der Arbeitslosigkeit, fördert die Dauerarbeitslosigkeit mit allen tiefgreifenden Folgen und wälzt die Kosten auf die Steuerzahler ab.

Ein Satz zur Bildungspolitik:

Das hier herrschende Länderchaos, die Organisierung und Verwaltung des Mangels mit immer noch zu großen Klassen, fehlenden Lehrern, immer höhere Aufwendungen der Familien für Materialien usw. ist unerträglich und zeigt, dass selbst die Bildung strikt danach ausgerichtet wird, ob es den Profiten der internationalen Monopole dient oder nicht.

Ein Satz zur globalisierten Wirtschaft:

Sie ist für die herrschenden internationalen Monopole mit ihrer gegenseitigen Konkurrenz nicht lösbar, lässt aber die Menschen auf der ganzen Welt enger zusammenrücken, enger zusammenschließen und ihre Kämpfe um ihre Zukunftsvisionen zusammenführen.

Ein Satz zur Digitalisierung:

Sie gehört zu den Fortschritten, die die Menschheit hervorgebracht hat, die sinnvoll und effektiv für die Organisierung des gesellschaftlichen Lebens eingesetzt werden könnte, wenn die berechtigten Interessen der Menschen in einem Leben in Einheit mit der Natur im Mittelpunkt stehen würden und nicht der Profit.

Gegen Kriege, Armut, Arbeitsplatzvernichtung, Faschismus und Umweltzerstörung

Mein politisches Vorbild ist…

der Freiheitskämpfer und Marxist-Leninist Stefan Engel, mit seinem unerschütterlichen Einsatz für das kommunistische Freiheitsideal, seinem vollsten Vertrauen in die Arbeiter, breite Massen und in die Jugend für ihre Selbstbefreiung und seiner treffsicheren, überzeugenden und zukunftsorientierten theoretischen Arbeit als Hilfe und Anleitung, wie die heutigen Fragen der Zeit zu lösen sind.

Das sind für mich drei politisch herausragende Momente in meinem Leben:

Der Beginn meiner Lehre und Entscheidung Arbeiter zu werden, meine Mitgliedschaft in der MLPD als organisierte Arbeit mit vielen Weiteren in der revolutionären Arbeiterpartei Deutschlands und als umweltpolitischer Sprecher der MLPD tätig zu sein.

Wann und warum ich ein politischer Mensch geworden bin:

Schon in frühester Jugend verabscheute ich Kriege, Armut, Arbeitsplatzvernichtung, Faschismus und Umweltzerstörung, wollte und konnte mich nicht damit arrangieren und begann mich daher gegen den Kapitalismus als dessen Grundübel zu engagieren.

Wann und warum ich der Partei beigetreten bin:

Anfang der 1990er-Jahre war für mich die ganze bis dahin erlebte Unfähigkeit des Kapitalismus und seiner Vertreter, die entscheidenden Menschheitsfragen zu lösen, ausschlaggebend, dass ich mich in der MLPD organisierte. Ich wollte mich nicht mit einzelnen zeitweise geltenden Reförmchen abfinden und abspeisen lassen, sondern erkannte, dass es insgesamt nach einer von Ausbeutung von Mensch und Natur befreiten Gesellschaft in Wort und Tat schreit, wofür die MLPD einsteht und den Kampf darum organisiert.

Das sind die Steckbriefe aller Kandidaten

Ich war schon einmal für andere Parteien aktiv, nämlich für:

Nein

Mit diesen Parteien kann ich mir in Berlin eine Koalition vorstellen:

Mit diesen Parteien ist eine Koalition für mich undenkbar:

Generell nie und auf keinen Fall mit rechten, faschistoiden oder faschistischen Kräften.

Das würde ich alternativ zur Politik machen, wenn ich diese nicht hätte:

Wenn ich mir darüber Gedanken machen und die Frage beantworten würde, brauche ich auch gar nicht erst weitermachen mit meinem Engagement.

Wenn ich heute mal Freizeit neben der Politik habe, dann sieht man mich. . .

beim Walken im Horbachtal, beim Salsa-Tanzen mit meiner Lebenspartnerin, in gemütlicher Runde mit Freunden, Nachbarn, Kollegen und Genossen zusammensitzen oder einfach auch nur mal die Sonne genießend auf dem Balkon.

Die Kandidaten hatten noch weitere Fragen vorliegen, die nicht politischer, sondern privater Natur waren. Die Beantwortung war ihnen freigestellt. Hannes Stockert beließ es beim politischen Teil des Steckbriefes.