Gladbeck. Mit ihrem Blumenladen in Gladbeck hat sich Barbara Böckelmann einen Traum erfüllt. Gespräch über Brautsträuße, Blumentrends, Deko-Kram und mehr.
Als junges Mädchen, da hatte Barbara Böckelmann gleich mehrere Berufswünsche. „Reisekauffrau oder auch einen reinen Bürojob hätte ich mir gut vorstellen können“, sagt sie. Geworden ist sie – Floristin. Etwas anderes ist für sie mittlerweile aber auch undenkbar. „Ich liebe Blumen!“, sagt die 46-Jährige. Und jeder Quadratmeter ihres kleinen Geschäfts an der Feldhauser Straße 224, mitten in Zweckels „Dorf“-Kern gelegen, spiegelt das auch so wider. Seit einem Jahr gibt es die „Zweckler Blumenfee“ an dieser Stelle, ihrer floralen Leidenschaft geht Barbara Böckelmann aber natürlich bereits etwas länger nach.
In der „Zweckler Blumenfee“ gibt‘s auch allerlei Deko und Modeschmuck
Schon der Eingang des Lädchens ist liebevoll dekoriert. Wer gerade auf der Suche nach etwas Schönem ist, der wird so quasi „hineingesogen“ in die „Blumenfee“. Hier verkauft Barbara Böckelmann nicht nur frische Schnitt- und Topfblumen, sondern dazu auch jede Menge Deko-Kram. Kerzenhalter, Vasen, Deko-Figürchen, Wandschmuck und, und, und.
Sogar trendiger Modeschmuck, Taschen und Portemonnaies sind auf den knapp 25 Quadratmetern zwischen all der farbenprächtigen Blumenvielfalt so arrangiert, dass sie sofort ins Auge fallen. „Es ist gut, auch solche Dinge im Sortiment zu haben. Vor allem im Sommer, denn dann kaufen die Leute weniger Blumen“, verrät die Geschäftsfrau.
Im Jahr 1997 hat Barbara Böckelmann ihre Prüfung als Floristin abgelegt. Gut 13 Jahre lang war sie mit ihrem Geschäft im Edeka-Laden am Zweckeler Markt ansässig. „Nachdem der Supermarkt umgebaut wurde, hat es da einfach nicht mehr so gepasst. Es war zu wenig Platz da“, sagt die Geschäftsfrau.
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Zum Glück war in unmittelbarer Nähe das kleine Ladenlokal an der Feldhauser Straße frei, und so stand im vergangenen Sommer der Umzug an. Und am neuen Ort ist die „Blumenfee“ dann auch so richtig aufgeblüht. „Es passt einfach, und auch die Miete stimmt. Mir ist es nämlich wichtig, frische Blumen anzubieten, aber eben auch zu einem fairen Preis.“
Mindestens dreimal in der Woche steuert die Geschäftsfrau Großmärkte an
Um die Frische garantieren zu können, fährt die Floristin mindestens dreimal pro Woche zu verschiedenen Großmärkten in Oberhausen und auch in den Niederlanden. Dann ist frühes Aufstehen angesagt. Dafür hat sie drei Mitarbeiterinnen in Teilzeit beschäftigt, die es ihr an diesen Tagen ermöglichen, dann nachmittags einfach mal früher zu gehen und sich um private Dinge zu kümmern. „Aber Tüten-Blumen wird es bei mir nie geben“, betont sie. Ein Blumenstrauß sei ein Luxusartikel, da müsse die Qualität stimmen.
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Ihre Kunden sehen das wohl genauso. „Ich habe sehr viele Stammkunden, und das ist natürlich toll“, freut sie sich. In die „Zweckler Blumenfee“ kämen Kinder mit „kleinen Wünschen“, aber auch Kunden, die bereit seien, 20, 30 Euro und auch mehr für einen schönen Strauß zu zücken. Und auch Firmen mit floralen Großaufträgen habe die „Blumenfee“. Hochzeitsträuße seien natürlich ebenfalls ein wichtiges Thema, neben den ganzen Feiertagen, die nach entsprechenden Blumenarrangements verlangen. „Allein in den kommenden Wochen habe ich sechs bis sieben Hochzeiten im Kalender stehen“, sagt Barbara Böckelmann.
Was die Bräute aktuell bevorzugen – und was so ein Strauß auch mal kosten kann
Gefragt seien aktuell bei den Bräuten elegante, aber eher schlichte Sträuße. Auch der Boho-Stil sei sehr angesagt. Wer Wert auf einen schönen Brautstrauß legt, rät die Fachfrau, sollte auf jeden Fall mindestens eine Woche vor dem Termin einen Blumenladen aufsuchen. „Die meisten kommen aber schon viel, viel früher. Aber klar, es gibt auch die Braut, die erst auf den letzten Drücker an den Strauß denkt.“ Dann müsse man sich aber einfach mit weniger zufriedengeben.
Und, ja: Auf jeden Fall sei so ein Strauß für diesen besonderen Tag auch immer etwas teurer. „Das liegt allein schon daran, dass der Anteil an frischen Blumen weitaus größer ist als bei einem normalen Gebinde, wo mehr Grün dazu kommt. Gut 40 bis 50 Euro müsse man da schon einrechnen. Manche ließen sich den floralen Begleiter zum Traualtar aber auch durchaus 200 Euro und noch mehr kosten.
Nach wie vor im Trend: der Wildblumenstrauß
Da erscheint der Blumengruß, mit dem man sich oder auch lieben Freunden einfach mal so eine Freude bereiten möchte, ja fast schon als ein Schnäppchen. Absolut im Trend, verrät die Expertin, liegt da nach wie vor der Wildblumenstrauß, der aussieht wie selbst gepflückt. Die Tulpenzeit geht übrigens gerade so langsam zu Ende. Nun stehen Rosen, Pfingstrosen, Hortensien und Co. in der „Blumenfee“ bereit, um zu schönen Sträußen gebunden zu werden. „Und dann beginnt auch schon die Zeit der Gartenblumen, der Dahlien und kleinen Sonnenblumen zum Beispiel.“
Dass gerade das kleine Zweckel zu ihrem beruflichen Mittelpunkt geworden ist, hat Barbara Böckelmann nie bereut. „Hier stimmt tatsächlich noch vieles, man kann hier auf jeden Fall noch richtig bummeln gehen.“ Sorgen bereiten der 46-Jährigen dennoch natürlich die Leerstände auch hier. Wünschen würde sie sich zudem auch mehr kleine, inhabergeführte Läden mit besonderen Angeboten. „Solche Geschäfte machen einfach den Charme eines jeden Quartiers aus. Das merke ich immer wieder, wenn wir im ländlichen Bayern Urlaub machen“, sagt Barbara Böckelmann. Und dafür ist ihre „Zweckler Blumenfee“ ja schließlich auch das beste Beispiel.
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