Gladbeck. Integrationsratsvorsitzender aus Gladbeck ist verärgert über die hohe Zahl der ausländischen Tatverdächtigen bei Straftaten. Suche nach Lösungen.

Gladbecks Integrationsratsvorsitzender Tarik Akin reagiert verärgert über die Aussagen des Kriminalitätsberichts, wonach viele Tatverdächtige bei Straftaten Nichtdeutsch sind. In Gladbeck liegt dieser Wert sogar noch über dem Landesdurchschnitt.

„Es ist schade, dass diese Zahlen so hoch sind“, so Akin. Der dreifache Familienvater hat selbst Wurzeln in der Türkei, ist aber in Deutschland geboren und aufgewachsen. Über die Gründe der hohen Zahlen könne man nur spekulieren. „Vielleicht führen finanzielle Nöte oder auch Alkohol- oder Drogensucht zu dem Verhalten Einzelner.“

„Wenn man hier lebt, sollte man sich anpassen“

Es komme darauf an, den Menschen zu helfen, sich zu integrieren. „Wenn man hier lebt, sollte man sich anpassen“, sagt Akin, der neben seinem Amt als Integrationsratsvorsitzender auch Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Gladbeck-Süd ist und hauptberuflich bei Pilkington arbeitet. Es ärgere ihn, wenn sich einige Menschen nicht benehmen könnten. „Viele wollen sich einfach nicht integrieren“, so sein Eindruck. Es gebe zwar viele, die sich richtig integriert haben und er kenne einige, die als Apotheker oder Ingenieur arbeiten, aber: „Manchmal funktioniert die Integration nicht.“

Auch ihn würde es stören, wenn Nachbarn andauernd viel zu laut seien, so wie etwa am Problemhochaus an der Steinstraße 72 in Butendorf. „Die Stadtverwaltung hat alles Mögliche versucht, aber die Situation vor Ort ändert sich einfach nicht“, so Akin zum immer wieder aufkommenden Konflikt zwischen Bewohnern des Hochhauses und dem Umfeld.

Tarik Akin möchte das Thema im Integrationsrat aufgreifen

Im Zuge der nun veröffentlichten Kriminalitätsstatistik ärgert es ihn, wenn „alle in einen Topf geworfen“ werden. „Es gibt überall bekloppte Leute, egal welcher Nationalität.“ Er selbst bekennt, dass er seine Kinder alleine oft nur ungern irgendwohin schickt, aus Sorge, dass etwas passieren könnte. „Eigentlich ist es sicher in Gladbeck, aber wenn man immer wieder von Einbrüchen oder Rauben, auch gegen ältere Menschen, hört, verunsichert das schon.“

Die aktuellen Daten möchte er aber zum Anlass nehmen, das Thema der Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei Straftaten in der kommenden Sitzung des Integrationsrates aufzugreifen. Dazu möchte er sich die Zahlen noch einmal genau ansehen und einen Vertreter der Polizei einladen, um dann gemeinsam zu schauen, „was man da machen kann“. Auch mit Vertretern der Stadtverwaltung möchte er sich zusammensetzen, um Lösungsansätze zu diskutieren.

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