Gladbeck. Ratten sind vielen Menschen ein Graus. Dabei können alle etwas dafür tun, dass sich die Nager in Gladbeck nicht breitmachen – hier einige Tipps.

Eigentlich bekommen wir sie im Alltag nicht zu Gesicht, obwohl sie doch überall stecken. Dem Himmel sei Dank, mögen da viele Menschen in Gladbeck sagen. Denn Ratten gehören ganz bestimmt nicht zu den Lieblingstieren der Mehrheit. Da ist man doch froh, dass sich diese Nager eher im Untergrund ihren Lebensraum einrichten. Aber dann und wann tauchen sie bei Tageslicht auf – zum Entsetzen mancher Zeitgenossen. Dabei können wir alle dazu beitragen, dass die Ratten nicht zur Plage werden, der Mensch hat’s oft in der Hand. Die Regeln, um ihrer Ausbreitung entgegenzuwirken, sind simpel. Und auch die Stadtverwaltung Gladbeck ergreift Maßnahmen.

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Um eines vorweg zu nehmen: Der Mensch selbst ist oft ursächlich dafür verantwortlich, dass sich Kanalratten so richtig heimisch in unserer nächsten Umgebung fühlen. Denn um solche Exemplare drehen sich die Tipps der Fachleute. Nicht etwa um die Nager, die sich Tierfans in die eigenen vier Wände als – wie sie finden – niedliche und possierliche Mitbewohner holen.

Wo etwas Essbares zu finden ist, können sich im Nu Ratten einfinden

Obwohl auch diese durchaus für viele Menschen den Iiiiiiiih-Faktor haben, ganz zu schweigen von den Verwandten, den Kanalratten. David Hennig, Sprecher der Stadtverwaltung Gladbeck, stellt fest: „Wir haben pro Woche ein Handvoll von Meldungen.“ Dabei sei die Jahreszeit vollkommen unwichtig – ob im Sommer, wenn sich Menschen unter freiem Himmel beispielsweise beim Grillen vergnügen und Essensreste liegen lassen, oder im Winter. Futtersaison haben die Nager immer. Denn als Faustregel gilt: Wo etwas Essbares zur Verfügung steht, tauchen Ratten auf. Und da sie alles andere als Kostverächter sind, finden sie immer irgendwo einen gedeckten Tisch.

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Schlau und neugierig sind sie. Wo immer ihnen der Geruch von Futter in die Nase steigt, sind sie zur Stelle. Und da sie klettern und schwimmen können, bereitet ihnen die „Anreise“ keine Probleme.

Müll- und Essensreste in Gebäuden, Gebüschen, Grünanlagen, Rinnsteinen – das läuft Wanderratten das Wasser in der Schnauze zusammen. Deswegen haben Abfälle im Freien nichts zu suchen. Und beim Komposthaufen heißt’s: Gewusst wie! Ein schlecht angelegtes offenes Exemplar spricht sich in Rattenkreisen rasant herum – und schon tummeln sie sich dort. Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) hat Tipps zur Hand, wie sich das vermeiden lässt: www.zb-gladbeck.de.

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Viele Quellen kommen den Allesfressern wie ein Tischlein-Deck-Dich vor. Offene Mülltonnen? Geradezu ein Selbstbedienungsladen, und den finden die flinken, bis zu 500 Gramm schweren Tiere rattenscharf! Also sollten diese Behältnisse stets gut geschlossen sein. Fressnäpfe und Vogelhäuschen locken ebenfalls die unerwünschten, nimmersatten Gäste an. Daher sind die Behälter nach der Fütterung zu leeren. Eine ganz schlechte Idee: Lebensmittelreste und Abfälle in der Toilette herunterzuspülen, so dass sie in das Rohrsystem gelangen – und irgendwann in die Mägen der schnellfüßigen Untergrundbewohner, die zu zigtausenden im Dunkeln hausen.

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David Hennig, Stadtverwaltungssprecher in Gladbeck mahnt: Privatleute dürfen Ratten nicht auf eigene Faust den Garaus machen, sondern müssen Schädlingsbekämpfungsfirmen einschalten.
David Hennig, Stadtverwaltungssprecher in Gladbeck mahnt: Privatleute dürfen Ratten nicht auf eigene Faust den Garaus machen, sondern müssen Schädlingsbekämpfungsfirmen einschalten. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Für die Rattenbekämpfung in der Kanalisation ist das Ingenieuramt zuständig“, erklärt David Hennig. Immer wieder führe es Kontrollen durch. Werden Ratten entdeckt, „legt eine von uns beauftragte Firma Giftköder aus“. Rund 30.000 Euro gebe die Stadtverwaltung jährlich für die Schädlingsbekämpfung aus.

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„Neue Nahrungsquellen testen sie zunächst sehr vorsichtig. Droht ihnen keine Gefahr, informieren sie sich gegenseitig über solche Futterstellen. Ratten vermehren sich vorwiegend da, wo sie genügend Futter finden“, informiert das Ingenieuramt. In Gruppen mit bis zu 60 Tieren fühlen sie sich rattenwohl.

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Wen wundert’s da, dass auch Privatleute beim Anblick der Nager denen gerne schnell der Garaus machen wollen? Das ist im Prinzip auch richtig so, wie Rathaussprecher David Hennig bestätigt: Für die Bekämpfung von Ratten auf Privatgrundstücken sind Eigentümer und Hausverwaltungen zuständig, und zwar auf eigene Kosten. Das bedeutet allerdings nicht, dass ‘mal eben Gifte ausgelegt oder Fallen aufgestellt werden dürfen, warnt der Verwaltungssprecher. Das sei ausschließlich einer Schädlingsbekämpfungsfirma erlaubt. Hennig: „Das Auslegen von Rattengift, auch auf privaten Grundstücken, ist eine Ordnungswidrigkeit.“

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