Gladbeck. In Gladbeck gibt es nur wenige Einkommensmillionäre, die Stadt landet NRW-weit auf einem der hinteren Plätze. So steht sie im Kreisvergleich da.
Einkommensmillionär. Das klingt erstmal gut, also der Teil mit „Millionär“. „Einkommen“ schränkt ja schon ein wenig ein. Aber auch wenn die entsprechende Gruppe vielleicht „nur“ brutto mehr als eine Million Euro im Jahr verdient – zweimal am Tag warm essen können werden sie trotzdem. Über dieses Dilemma müssen sich in Gladbeck ohnehin nicht so viele Menschen Sorgen machen, sieben, um genau zu sein, im Jahr 2019. Das geht aus aktuellen Zahlen von IT.NRW hervor, einem Dienstleister des Statistischen Landesamts Nordrhein-Westfalen.
Immerhin: Das sind zwei Einkommensmillionäre mehr als noch 2018, also sicherlich eine positive Entwicklung für das klamme Gladbecker Steuerkässchen. Auf 10.000 Einwohner kamen 2019 also 0,9 Einkommensmillionäre, im vorherigen Jahr waren es 0,7. Trotzdem rutscht Gladbeck von Platz 294 auf Platz 298 im Landesranking ab und ist damit auch im Kreis Recklinghausen Kellerkind. Apropos Kreis: Wie steht die Stadt eigentlich im Vergleich zu ihren Nachbarn da?
Wenig Millionäre: Gladbeck ist im Kreis in guter Gesellschaft
Geeint in ziemlicher Millionärsarmut ist Gladbeck mit Herten (sechs Einkommensmillionäre, Platz 296), Marl (zwölf Millionäre, Platz 283), Castrop-Rauxel (elf Millionäre, Platz 277) und Waltrop (sechs Millionäre, Platz 245). Genau genommen noch weiter unten steht allerdings Oer-Erkenschwick, die Stadt hatte 2019 nämlich überhaupt keine Topverdiener. Besonders hart hat es Datteln getroffen, die Stadt verlor von 2018 auf 2019 alle sechs ihrer Einkommensmillionäre. So könnte man meinen, tatsächlich unterliegen die Zahlen für 2019 der Geheimhaltung, genau wie die Zahlen Oer-Erkenschwicks. Das macht IT.NRW, wenn aus den Datensätzen Rückschlüsse auf konkrete Personen oder Unternehmen gezogen werden könnten. Mehr zu diesem Verfahren lesen sie hier.
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Spitzenreiter im Kreis ist Recklinghausen mit 33 Einkommensmillionären, das macht drei je 10.000 Einwohner, das reicht für einen beachtlichen Platz 159 in NRW. Die kreisfreien Nachbarstädte bewegen sich, zum größten Teil, in ähnlichen Gefilden wie Gladbeck. Gelsenkirchen hat sich auf Platz 291 verschlechtert, obwohl die Stadt 2019 30 statt, wie noch im Vorjahr, 23 Einkommensmillionäre beherbergte. Bottrop steht nicht viel besser da, mit 15 Einkommensmillionären auf Platz 289. Essen hingegen hat sich von 2018 auf 2019 ordentlich nach oben gekämpft, von 185 Millionären und Platz 141 auf 196 und Platz 132.
Hier sitzt das Geld: die Top fünf in NRW
Einen richtigen letzten Platz im NRW-Ranking gibt es derweil nicht, zwölf Städte teilen sich diesen zweifelhaften Ruhm, allesamt Städte oder Gemeinden, die 2019 keinen Einkommensmillionär vorweisen konnten. Interessanter ist da natürlich die Top fünf, der Dramaturgie wegen hier in umgekehrter Reihenfolge:
- Platz 5: Ahaus, Kreis Borken, 8,9 Einkommensmillionäre pro 10.000 Einwohner
- Platz 4: Herdecke, Ennepe-Ruhr-Kreis, 9,2 Millionäre
- Platz 3: Düsseldorf, 9,3 Millionäre
- Platz 2: Erndtebrück, Kreis Siegen-Wittgenstein, 10,1 Millionäre
- Platz 1: Meerbusch, Rhein-Kreis Neuss, 20,7 Millionäre
- Bonusrunde: Spitzenreiter in absoluten Zahlen ist Köln, mit 592 Einkommensmillionären
- Insgesamt gab es 2019 5959 Einkommensmillionäre in Nordrhein-Westfalen
>> WARUM BISHER NUR DIE ZAHLEN AUS DEM JAHR 2019 VERÖFFENTLICHT WURDEN
- Die Zahlen zu den Einkommensmillionären werden aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik gewonnen.
- IT.NRW: „Sie können erst jetzt veröffentlicht werden, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden erst nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten für statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt werden.“