Gladbeck. Die Gladbecker Feuerwehr musste Freitag einen Brand im leerstehenden Hochhaus Busfortshof löschen. Es ist eine der Gladbecker Problemimmobilien.
Schon mehrfach war das leerstehende Hochhaus am Busfortshof, Schauplatz von Feuerwehreinsätzen. Am späten Freitagnachmittag mussten die Rettungskräfte erneut ausrücken. Schon auf der Anfahrt konnten die hauptamtlichen Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache eine starke Rauchentwicklung feststellen. Vor Ort, so die Feuerwehr in ihrem Bericht, „drang dichter Rauch aus den Fenstern des Treppenraums und mehrerer Wohnungen in den oberen Geschossen“.
Zunächst sei unklar, wo genau sich der Brandherd befand. Außerdem hätten sich die Einsatzkräfte gewaltsam Zutritt zum Gebäude verschaffen müssen, da es aufgrund des Leerstands gut gesichert war. Als der erste Trupp unter schwerem Atemschutz das Gebäude betreten konnte, wurde schnell klar, dass sich der Brandherd im Erdgeschoss des Treppenraums befand. Hier brannte ein großer Berg aus Unrat. Der Brand konnte mittels eines C-Rohrs schnell bekämpft werden.
Gladbecker Feuerwehr muss Gebäude nach Personen absuchen
Da jedoch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Personen im Gebäude befanden, habe man das gesamte Gebäude durchsucht, so die Feuerwehr. Dabei habe man festgestellt, dass der Brand nahezu alle der insgesamt neun Geschosse verraucht hatte. Die Retter sprechen von „zeitaufwendigen Such- und Lüftungsmaßnahmen“, so dass insgesamt acht Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz waren.
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Die Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache wurden hierbei von den Löschzügen Mitte und Brauck der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt. Die Feuerwehr war über drei Stunden im Einsatz und mit circa 50 Einsatzkräften vor Ort. Nun ermittelt die Polizei zur Brandursache.
Im Juni erst stand eine Wohnung des Gladbecker Hochhauses im Vollbrand
Für die Feuerwehr war es nicht der erste Einsatz an dem leerstehenden Hochhaus. Erst im Juni mussten die Retter dort einen Wohnungsbrand löschen. Eine Erdgeschosswohnung befand sich damals im Vollbrand. 2021 löste ein Brand im Keller des damals noch bewohnten Hauses einen Großeinsatz der Gladbecker Feuerwehr aus. Die Rede war damals von mehr als 20 Verletzten. Teils hatten sich die Bewohner aufs Dach gerettet und mussten von der Feuerwehr mit Hilfe der Drehleiter heruntergeholt werden.
Schon vor diesem verheerenden Brand war das Haus in die Schlagzeilen geraten. Mieter hatten sich beklagt über Ratten, Müll und Fäkalien. Mieter sprachen gegenüber der Lokalredaktion von einem Horrorhaus. Nach diesen ersten Berichten schien sich die Situation zu bessern, so Mieter später in Gesprächen.
2021 ließ die Stadt Gladbeck das Haus zwangsräumen, wegen Brandschutzmängeln
Dann brach das verheerende Feuer im Jahr 2021 aus und es wurde erneut deutlich, dass auch dieses Haus zu den Gladbecker Problemimmobilien gehört. Schon im Vorfeld hatte die Stadt damals den Eigentümern immer wieder Fristen und Auflagen gesetzt, um Mängel – auch am Brandschutz – abzustellen. Nach dem Brand greift die Verwaltung dann zu drastischen Maßnahmen. Das Hochhaus wird zwangsgeräumt. 157 Bewohner müssen im März 2021 das Haus verlassen und werden anderweitig untergebracht.
Seither liegt die Problemimmobilie brach, ist unbewohnt. Zwar heißt es im Nachgang der Zwangsräumung seitens der Stadt einmal, dass zwar unkoordiniert teils kleinere Arbeiten erfolgt seien, aber nichts, „was zum Beispiel die erheblichen Mängel im Brandschutz beseitigt hat“, so Stadtsprecher David Hennig im Oktober 2021. Daran hat sich bis heute wohl nichts geändert, nach wie vor darf niemand in dem Haus wohnen.