Gladbeck. Mannigfache Klänge liegen am 13. Mai in der Gladbecker Luft. Ensembles und Lehrkräfte der städtischen Musikschule bespielen die Innenstadt.
Lange war es lautlos geblieben um die Musikschule der Stadt Gladbeck. Die Corona-Pandemie hatte bewirkt, dass die jungen Talente im stillen Kämmerlein digital Unterricht nahmen, von großen öffentlichen Auftritten war nichts zu hören und zu sehen. Langsam kehrt Vor-Pandemie-Alltag ein. Und die Musikschule kommt auch wieder in die Stadt – im wahrsten Sinne des Wortes: Mit Pauken und Trompeten, Gesang und Gute-Laune-Aktionen. Ensembles, Lehrkräfte und Förderverein bespielen am Samstag, 13. Mai, an mehreren Stationen die Innenstadt.
Auch interessant
Man sieht es Musikschul-Chef Rolf Hilgers und seinem Stellvertreter Ernst Hesse an, wie erleichtert sie über die Rückkehr aufs Parkett – oder besser gesagt, auf den Asphalt – nach der Zwangsruhezeit sind. Als Pilotprojekt hatte der eintägige Veranstaltungsreigen im Jahr 2015 zum 50-Jahr-Jubiläum der Bildungsstätte Premiere gefeiert. Rolf Hilgers berichtet: „Im Jahr 2018 gab es ,Musikschule kommt in die Stadt’ in Verbindung mit dem Ehrenamtstag. Und dann Corona...!“ Und damit Sendepause für all’ jene, die doch so gerne ihre Kunst einem Publikum, am besten einem möglichst großen, präsentiert hätten. Aber jetzt!
Musik(-schule) kommt in die Stadt: An mehreren Stationen spielen Ensembles im Herzen Gladbecks
Vielen Talenten juckt es geradezu in den Fingern, wieder zu den Musikinstrumenten zu greifen und ‘rauszugehen in die Innenstadt. Denn sie ist am Aktionstag die Bühne. Und was für eine! Europaplatz, vor St. Lamberti an der Hochstraße, am Bildungsbüro Goethestraße und auf der Hochstraße: Überall liegt zwischen 10.30 Uhr und 13 Uhr Musik in der Luft. Hilgers und sein knapp 60-köpfiges Team samt Schützlingen ziehen dann alle Register, um auch in eigener Sache die Werbetrommel zu rühren. Schließlich soll der Aktionstag nicht sang- und klanglos verpuffen, sondern Lust aufs Musizieren, Singen und Tanzen machen. „Wir wollen als Institut rausgehen und auch diejenigen erfreuen, die keinen Bezug zu uns haben“, so Hilgers.
Lesen Sie auch:
- Vandalismus. Unbekannte zerstören erneut Autos und Bushaltestellen
- Kriminalität. Unbekannte stehlen in Gladbeck einen vier Meter hohen Baum
- Caritas.Bootsverleih am Schloss Wittringen startet: Das ist neu
- Öffentlicher Dienst. Nach Tarifabschluss: Drohen Gladbeckern nun höhere Kosten?
- Fahrradverkehr.Parkplätze retten: CDU fordert Lösung für Buersche Straße
Jedes Ensemble bekommt 20 Minuten Spielzeit. Mit von der Partie sind alle Altersklassen der insgesamt rund 2500 Kinder und Jugendlichen. Unter der Leitung von Jan-Philipp Arendt, Claudia Fischer, Annegret Möser, Jürgen Koopmann, Alban Pengili und Britta Simons lassen Jekits-Gruppen erklingen, was sie gelernt haben. Die Fiedelmäuse/das Unterstufen-Sinfonie-Orchester sowie das Unterstufen-Blasorchester, die auf Julia Tarasova bzw. Joachim Müller hören, wollen ebenfalls gute Laune verbreiten. Das Team der musikalischen Früherziehung lädt zum Mitmachen ein.
Auch interessant
Annette Sojčić gibt den Ton im Kooperationschor mit der Wilhelmschule an. Apropos Singen: Klar, dass auch der Kammerchor der Musikschule unter der Leitung von Diana Petrova Darnea die Gelegenheit ergreift, sein Können zu präsentieren. „Seit 2020 haben wir bei uns eine Popakademie“, berichtet Hilgers. Dieses Angebot stößt auf eine große Resonanz. Maren Kessler-Schwarz unterrichtet etwa 40 junge Leute, die am 13. Mai auf dem Europaplatz auftreten.
Auch interessant
Dort wird auch das Mittelstufen-Sinfonieorchester seine Bühne haben, in dem Ernst Hesse die erste Geige spielt. „Straßentaugliche, kleine Stücke wie Frühlingslieder“ stehen auf dem Programm.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++
Der stellvertretende Musikschulleiter führt auf der Hochstraße ebenfalls das Streichensemble. Nonna Parfenov spielt als Teil eines Duos am Bildungsbüro Violine. Martin Greif mit der Jazzband „Young & Foolish“ ist auf dem Europlatz anzutreffen.
Und da wir einmal in der Sparte Jazz sind: Getanzt wird auch, und zwar auf dem Lamberti-Kirchplatz. Mariebelle Spieckermann mit ihrer Jazzdance-Truppe schafft es bestimmt, dass im Publikum die Füße mitwippen. Das dürfte an gleicher Stelle genauso bei den Darbietungen des „Großen Blasorchesters“ und des Musikschul-Blechbläserensembles garantiert sein. Dort gibt Chef Hilgers den Takt vor. Der Einrichtungsleiter verrät: „Wir spielen moderne, unterhaltsame Stücke, zum Beispiel aus ,Ghost Busters’ und ,Aladin’.“
Auch interessant
Der Sound diverser Instrumente wird all jenen, die über die Hochstraße schlendern, in die Gehörgänge steigen: Tuba (Leitung: Joachim), Akkordeon (Silvester Pece) und Fagott (Kornelia Borcsik). Das Gitarrenensemble Stringtime (Thomas Bocklenberg) mischt sich ebenfalls ins Geschehen. Fans dieses Musikinstruments werden wohl bedacht, denn Stefan Loos greift als Teil eines Duos ebenfalls in die Saiten. Die Schlagzeug-Fraktion wird sich bei der Percussiongroup „Beatstreet“ (Marcus Schulz) einfinden.
Auch interessant
Adrian Karperien ist nicht nur der Kopf des Zupfensembles. Hilgers: „Der Deutsche Musikrat hat 2023 als Jahr der Mandoline ausgerufen. Mit Bezug darauf will Kollege Karperien basteln.“ Mal sehen, ob bei dieser Mitmachaktion wohlklingende Instrumente „Marke Eigenbau“ entstehen.
Auch interessant
Programmhefte liegen in der Musikschule, Bernskamp 1, und in öffentlichen Einrichtungen wie Stadtbücherei und VHS aus.