Gladbeck. Bei der Instrumentenvorstellung der Musikschule Gladbeck können sind Kinder auf der Suche nach ihrem Instrument. Was die Musikschule bietet.
Die Welt ist doch noch nicht verloren. Denkt man sich so, wenn man die Gladbecker Kinder beobachtet. Unwillkürliches Lächeln, wenn tatsächlich ein Ton aus dem Instrument kommt, dessen Namen die Jungs und Mädels eine halbe Stunde vorher noch nicht einmal kannten. Strahlende Augen, unverstellte Freude. Was bei der Instrumentenvorstellung der Musikschule Gladbeck so durchs Foyer der Mathias-Jakobs-Stadthalle schwebt, dieses musikalische Durcheinander: Es ist der schönste Lärm der Welt.
Weil Musik eben auch heute noch einen einzigartigen Zauber, eine Mystik hat, die nur ihr innewohnt. Selbst spotify-bedingte Omnipräsenz und streamingoptimierte Plastik-Songs haben die nicht kaputt gekriegt. Und wann ist Musik am schönsten? Genau, wenn man sie in der Gruppe spielt. Den Grundstein dafür legt die Musikschule am Mittwoch. Zuerst mit einem großen Orchester, bestehend aus Schülern und Lehrern, unter der Leitung des stellvertretenden Musikschulleiters Ernst Hesse.
Gladbecker Kinder werden Mini-Dirigenten
In der gut besetzten Stadthalle gibt der Klangkörper erstmal den Titelsong von „Pippi Langstrumpf“ zum Besten. Und das gleich mehrfach, denn jede Instrumentengruppe darf einmal solistisch ran. Damit die Kinder nachher auch wissen, was sie als erstes ausprobieren sollen. Rolf Hilgers, Chef der Musikschule, macht ganz nebenbei noch einen souveränen Job als Conférencier. Viele der potenziellen Musikschüler haben indes nur Augen für Ernst Hesses Hände. Vielleicht könnte die Musikschule doch mal über einen Dirigat-Kurs nachdenken. Die ersten Fuchteleien der Mini-Karajans sehen jedenfalls ganz gut aus.
Was die Kids natürlich wirklich wollen, ist selbst Hand anzulegen. Und vielleicht auch Mund, aber das dürfen sie heute noch nicht, coronabedingte Nachwehe. JeKM, Jedem Kind ein Mundstück, gibt es bis jetzt noch nicht. Nächstes Jahr, hofft Hilgers, darf aber wieder geblasen werden. Immerhin, sich so ein gülden-glänzendes Saxophon um den Hals zu hängen, ist schon eine Menge wert. Leni ist erst fünf Jahre alt, aber ohne Zweifel: Das Instrument, das ihr Saxophonlehrer Martin Greif da anvertraut, steht ihr außerordentlich gut. Und die deutsche Musikschullandschaft war clever. Dank abgebauter Flügelklappen kommen selbst die kleinsten Kinderhände bequem an die Klappen.
Schlagzeug spaltet Gladbecker Kinder und Eltern
Golden glänzt auch das, was Alexander da auf dem Schoß hat. Also mutmaßlich auf dem Schoß hat, den Fünfjährigen kann man hinter der Tuba nur noch erahnen. Bis er die tiefen Töne aus dem Instrument pressen kann, dauert es noch ein bisschen. Auch deswegen schielt er wohl sehnsüchtig eine Station weiter. Da steht nämlich das Schlagzeug.
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Und ein Bild, einer erziehungswissenschaftlichen Studie würdig. Auf der einen Seite die Kinder, verzaubert von einem Ding, auf das man nicht nur draufhauen darf, sondern sogar soll. Und dann klingt das auch noch schön. Auf der anderen Seite die Eltern. Besorgt um die Laune der Nachbarschaft und ihr eigenes Trommelfell, sollte der Filius künftig die Trommeln malträtieren. „Komm, wir gucken uns die Geige an“, sagt die Mutter wenig subtil. Wenn die wüsste, wie ein frisch gebackener Geiger klingt.
Die Summe all dieser kleinen Episoden sind eine Erfolgsgeschichte für die Musikschule Gladbeck. Von der Saz über das Klavier bis zur Blockflöte belagern die Kinder die Stände, gut möglich, dass sie bald zum ersten Unterricht an den Bernskamp kommen. So fasziniert sind die Kinder, viel zu fasziniert, um sich mit dem Musikquiz aufzuhalten, dass die Musikschule entwickelt hat, und für da es Sachpreise gibt. Macht aber nichts. Das Quiz füllen sowieso die Eltern aus.
+++ Einen Überblick über das Angebot der Musikschule Gladbeck finden Sie auf unserer Seite. +++