Gladbeck. . Maren Keßler lässt sich von vielen musikalischen Spielarten inspirieren. Als „Maren Montauk“ präsentiert die 31-Jährige experimentelle Projekte.

„Montauk“ – die Vokabel rollt beim ersten Aussprechen eher holprig denn geschmeidig über die Zunge. Maren Keßler meint: „Man muss mehrmals hinhören.“ Genau wie bei der Musik der Gladbecker Sängerin, die ungewöhnliche Töne anschlägt. Die 31-Jährige hat sich den Künstlernamen „Maren Montauk“ zugelegt, unter dem sie mit ihrem Partner David Schwarz und wechselnden Gastmusikern auftritt.

Attribute von Menschen und Künstlern

Montauk heißt ein Dorf an der Ostspitze von Long Island im US-Bundesstaat New York. Die Sängerin, die unter anderem auch Cello und Harfe spielt, sagt: „Ich fand den Klang ganz anziehend.“ Wie so viele Klänge. Ein absolutes Vorbild könne sie nicht benennen, sagt die vielseitige Musikerin, die am Riesener-Gymnasium im Jahr 2002 ihr Abitur baute und mittlerweile in Berlin lebt. Sie möge „gewisse Attribute von Menschen oder Künstlern“.

Und schnell kommen ihr berühmte Namen über die Lippen: „David Bowie und Björk, die eine gewisse Vielseitigkeit aufgebaut haben; The Doors, Jim Morrison; Maria Callas wegen ihrer tollen Stimme und ihrer intensiven Art zu interpretieren; Konzeptkünstler John Cage, der neue Ideen in die Musik gebracht hat; der Schweizer Regisseur und Theatermusiker Christoph Marthaler . . .“ Ach ja, Pina Bausch, deren Arbeit findet sie ebenfalls reizvoll.

Bei dieser Liste muss wohl niemand betonen, dass die Gladbeckerin sich durch vieles inspirieren lässt. Ihre ersten Cellotöne brachte die hiesige Musikschule der Grundschülerin Maren bei. „Das Instrument habe ich mir selbst ausgesucht, weil es Charme hat. Und Cello war für mich etwas Besonderes“, erinnert sich Maren Keßler. Aber „mit 16, 17, 18“ habe sie sich stärker dem Singen gewidmet. Sie studierte unter anderem in Weimar.

Ob Musik, Texte, Kostüme – Maren Keßler reizen viele Sparten. Ihr erstes experimentelles Musik-Performance-Stück „From Room to Room“ brachte sie in Luzern, wo sie ihren Abschluss Master Major of Music & Performance machte, über die Bühne. Ihre Musik schreibe sie stets selbst. Das Ergebnis sind außergewöhnliche Klänge, die sich vielleicht erst beim genaueren Hinhören in die Gehörgänge schleichen. Eben wie ihr Künstlername „Maren Montauk“. Und da extraordinäre Musik an einem interessanten Ort noch mal so gut klingt wie in einem 08/15-Saal, gastiert die 31-Jährige besonders gerne an speziellen Spielstätten. Zum Beispiel im Café Goethestraße, wo am Donnerstag (12. Februar) ab 20 Uhr ihr aktuelles Projekt erklingt: „Peace Songs“ mit David Schwarz und Michael Büschelmann. Maren Keßler: „Der Eintritt ist frei, aber über Spenden freut man sich immer.“