Gladbeck. Wegen des Coronavirus’ ist die Musikschule Gladbeck geschlossen. Doch es werden alle Register gezogen, damit der Kontakt zu den Schülern hält.
Stille ist eingekehrt in der städtischen Musikschule. Wenn wegen der Corona-Pandemie Instrumente und Stimmen schweigen müssen, schlagen Leiter Rolf Hilgers und sein fast 60-köpfiges Team neue Töne an. Digital spielt jetzt die Musik.
Gladbeck: Diverse Unterrichtsmaterialien kommen per Internet zu den Schülern
Als es hieß, dass unter anderem öffentliche Einrichtungen, eben auch die Musikschule, den Betrieb bis auf weiteres einstellen müssen, um der Ausbreitung des Coronavirus’ Herr zu werden, habe sich die Frage gestellt: „Wie können wir den Unterricht weiterführen und Kontakt zu unseren Schülern halten?“ Die Antwort konnte nur lauten: „Indem wir die modernen Wege der Kommunikation nutzen.“
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Das war leichter formuliert als realisiert. „Die erste Herausforderung war: Wie können wir unsere Schüler benachrichtigen?“ Schließlich, so Hilgers, „liegt nicht von jedem eine Email-Adresse vor.“ Doch etwa ein Drittel der Instrumentalisten konnte in den digitalen Unterricht einsteigen. Zweite Herausforderung: die Technik. „Mit Hilfe eines versierten Vaters, Andreas Studenski“, habe man Schwierigkeiten in den Griff bekommen.
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Die städtische Musikschule zieht für den online-Unterricht alle Register: digital zur Verfügung gestellte Noten, Spielstücke und Tänze, eigens produzierte Videos, Chats. Die Kinder samt Eltern, Jugendliche und auch Erwachsene können von zuhause aus auf diese Materialien im Internet zugreifen.
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Dafür wurde die Homepage (www.musikschule-gladbeck.de) unter anderem um ein Newsletter-System, Informationen und einen eigenen Youtube-Kanal für Tutorials erweitert. Die Lehrkräfte haben Unterrichtsmaterialien entwickelt, die sie über einen Clouddienst zur Verfügung stellen.
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Und die Resonanz? Hilgers: „Schülern und Dozenten fehlt der persönliche Kontakt.“ Eine Klavierlehrerin habe gesagt: „Mensch, mir fehlen doch die Kinder, ihre Nähe.“ Die digitale Variante als Ersatz für den Unterricht von Angesicht zu Angesicht „fänd’ ich schrecklich“, sagt der Musikschulleiter. Als Ergänzung zur konventionellen Methode, das könne er sich vorstellen. Das ist jedoch Zukunftsmusik.
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Bettina Weist, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung, lobt das Engagement der Beteiligten. Sie sagt aber auch: „Ein Problem ist, wenn Endgeräte nicht vorhanden sind. Das werden wir für die Zukunft ins Auge fassen.“
Der reguläre Unterrichtsbetrieb an der Musikschule ruht vorerst noch bis zum 30. April. Nach den Osterferien wird der Unterricht zunächst in digitaler Form angeboten. Abgesagt bleiben weiterhin Veranstaltungen, wie der Jazz-Workshop.