Gladbeck. Ein Stück Bergbau steckt in allen Grubenhelden-Klamotten. So auch bei der neuen Kollektion – in knalligem Orange. Was das mit Pütt zu tun hat.
Schwarz wie Kohle, grau wie der Ruß aus den Zechenschloten, weiß wie der Himmel überm Revier (manchmal): Das ist eigentlich die Farbwelt, in der das Gladbecker Modelabel Grubenhelden sich so bewegt. Klar, kleine Ausflüge ins Farbige hat’s auch schon gegeben bei den Klamotten. Mit der neuen Kollektion aber lässt es Label-Chef Matthias Bohm jetzt mal so richtig knallen – Orange ist angesagt bei der neuen Grubenhelden-Kollektion. Und das hat einen triftigen Grund.
Wer das junge Gladbecker Unternehmen kennt, der weiß, dass mit jedem Kleidungsstück an die Tradition des Kohlebergbaus, die Werte und Tugenden von unter Tage, erinnert werden soll. Das hat sich Bohm zur Aufgabe gemacht – und mit stylischen, lässigen T-Shirts, Hoodies, Jacken, Beanies und Co. ist es ihm tatsächlich in kurzer Zeit gelungen, dieses Thema auf modische Art und Weise bei den jungen Leuten zu etablieren.
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Warum das Gladbecker Modelabel diesmal die Grubenwehr in den Mittelpunkt der Grubenhelden-Kollektion stellt
Die aktuelle Krisenzeit mit steigenden Energiekosten und Preissteigerungen in mehr oder weniger allen Lebensbereichen nimmt der 39-jährige Gladbecker zum Anlass, wiederum ein Bergbauthema in den Mittelpunkt der Kollektion zu stellen und so an die Werte zu erinnern, die den Kumpels das Malochen, das Überleben unter Tage erleichtert haben. Diesmal geht es um die Grubenwehr. Die knall-orangefarbenen Schutzanzüge der Feuerwehrleute setzen die farbigen Akzente in den aktuellen Sachen, mal als Hoodie-Innenfutter, als Streifen auf den T-Shirts und auch mal als Jacke und Jogger ganz in Orange.
„Die Grubenwehr beschreibt ein Kapitel des Bergbaus, das vielen Menschen vielleicht gar nicht so bekannt ist. Das wollen wir mit dieser Kollektion ändern, da der einzigartige Zusammenhalt der Retterinnen und Retter Vorbildcharakter hat. Wie jede Feuerwehr bildet auch die Grubenwehr ein eingeschworenes Team“, sagt Bohm. Vorbildcharakter eben auch für den Zusammenhalt, der nötig ist, um die aktuelle Krisenzeit besser meistern zu können.
Die Grubenwehr ist mittlerweile auch in der Höhenrettung aktiv
Mit Prosper-Haniel in Bottrop hat Ende 2018 die letzte Zeche im Pott dichtgemacht. Die Grubenwehr aber gibt es noch. Die Teams trainieren auf der ehemaligen Zeche Pluto in Herne. „Mittlerweile sind sie auch in der Höhenrettung aktiv. Und Frauen gibt es heute auch in ihren Reihen“, erklärt Matthias Bohm. Und: „Wie viele Leben die Grubenwehr zu Bergbauzeiten gerettet hat, lässt sich gar nicht abschätzen. Darum wollen wir ihrer Arbeit, ihren Leistungen, Respekt zollen.“
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19 Festangestellte und 19 Honorarkräfte beschäftigt Matthias Bohm mittlerweile. Weitere Mitarbeiter werden gesucht. Dass er mit seinem jungen Unternehmen so gut durch die vergangenen drei schweren Jahre gekommen ist, macht ihn stolz. Erst Corona, jetzt Ukraine-Krieg und Energiekrise – die Grubenhelden haben bislang alles gut überstanden. Auch an seinem „Stammsitz“, dem Freiraum-Store an der Maria-Theresien-Straße in Ellinghorst, hält der Gladbecker noch mit Überzeugung fest. Und Krisen hin oder her, nach wie vor hat er große Pläne mit der aufgegebenen St. Elisabeth-Kirche, die er Ende 2019 der Propsteipfarrei St. Lamberti abgekauft hat.
Seit einigen Tagen ist die neue Kollektion auch in den Grubenhelden-Stores erhältlich
Doch jetzt soll sich erst einmal alles um die neue Kollektion drehen. Sie ist trotz einiger Hürden im Produktionsprozess noch rechtzeitig zum beginnenden Weihnachtsgeschäft fertig geworden. Online, sagt Matthias Bohm, verkaufen sich die Sachen auch bereits bestens. Seit wenigen Tagen sind die Grubenwehr-Klamotten nun auch in den drei Grubenhelden-Stores in Gladbeck, Oberhausen und Essen erhältlich.
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„Die Resonanz bislang ist durchweg positiv“, sagt der Grubenhelden-Chef. Auf einer Fashion-Show in Hattingen ist die Kollektion ebenfalls bereits präsentiert worden. Eine zweite Show soll im Dezember folgen. Die Location dann wird das Stahlwerk Thyssen-Krupp in Duisburg sein. Mehr oder weniger direkt am Hochofen soll das Orange der Grubenwehr-Kollektion feurig in Szene gesetzt werden. Mal eine „normale“ Location für so ein Event zu wählen – das ist eben nicht so das Ding des Grubenhelden-Gründers.