Gladbeck. Die neue Kollektion der Gladbecker Grubenhelden hat auf sich warten lassen. Warum die Präsentation gerade jetzt ist, erklärt Label-Chef Bohm.
Das Gladbecker Modelabel Grubenhelden hat eine neue Kollektion herausgebracht. Sie ist eine Hommage an das „Steigerlied“, nachdem sie auch benannt ist. Warum der alten Hymne der Bergleute und besonders dem Refrain „Glück auf!“ in der neuen Grubenhelden-Kollektion gerade jetzt eine besondere Bedeutung zukommen, erklärt Label-Gründer Matthais Bohm.
Anderthalb Jahre hat die neue Kollektion der Gladbecker Grubenhelden auf sich warten lassen
Anderthalb Jahre sind verstrichen, in denen das junge Label mit dem Stammsitz in Gladbeck-Ellinghorst klamottenmäßig nichts Neues hat von sich hören lassen. „In diesem Frühjahr haben wir uns dann zudem ganz bewusst gegen eine Präsentation entschieden. Einfach, weil wir der Meinung waren, dass die Leute in der Corona-Pandemie mit wichtigeren Dingen beschäftigt waren als mit Mode“, sagt Matthias Bohm.
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Doch nun nehme das Leben so langsam wieder Fahrt auf. „Vieles“, sagt der 38-Jährige, „fühlt sich fast schon wieder normal an, so wie in der Zeit vor Corona. Viele Menschen sind geimpft, das eröffnet neue Möglichkeiten, die Leute schöpfen wieder Hoffnung.“ Und dazu passt einfach perfekt auch das Steigerlied, so Bohm. In ihm geht es schließlich auch um Hoffnung – um die Hoffnung der Bergleute, nach der gefährlichen Arbeit unter Tage wieder unversehrt zu ihren Familien zurück kehren zu können.
Das Steigerlied hat bei den Klamotten der Grubenhelden schon immer eine Rolle gespielt
Diesen Gedanken von Hoffnung und Zuversicht nimmt die neue Kollektion auf, die seit Anfang Oktober nun auf dem Markt ist. Sie gewährt der Hymne der Bergleute ganz viel Präsenz auf T-Shirts, Hoodies, Kappen und Co. Nun ist es nicht so, dass das Lied zuvor bei den Grubenhelden-Klamotten keine Rolle gespielt hat. Kurze Auszüge aus dem geschichtsträchtigen Song wurden vielmehr von Anfang an auf die Innenseite aller Teile gedruckt. Doch nun gibt’s die Strophen zum Beispiel plakativ auf den neuen Shirts und Hoodies zu sehen – sozusagen zum Nachlesen und -singen.
Die Kollektion ist überwiegend dunkel gehalten. Das Designer-Team hat diesmal Stücke des Bergkittels in die verschiedenen Teile eingearbeitet, zudem wurde mit Wolle und goldenen Elementen gespielt. Und auch die Partitur des Stückes spielt eine wichtige Rolle – zum Beispiel als Allover-Print auf schwarzem Hoodie und T-Shirt. Die Strophen des Steigerliedes hat eine Designerin aus dem Grubenhelden-Team mit der Hand als Druckvorlage abgeschrieben. Sieben Strophen umfasst das Steigerlied – jeweils eine davon steht auf den sieben Shirts der neuen Kollektion. Diese Shirts sind gleichzeitig auch der einzig bunte Part der neuen Kollektion. Sie gibt’s in unterschiedlichen, teilweise knalligen Farben. Dahinter steckt auch eine eigene Geschichte. Die will Label-Chef Matthias Bohm aber erst später verraten.
Alle Events zur Präsentation der Kollektion sind auf 2022 verschoben
Faire und nachhaltige Produktion
Das Gladbecker Modelabel setzt auf eine faire, soziale, nachhaltige und hochwertige Produktion. „Für uns ist es selbstverständlich, dass diejenigen, die unsere Anziehsachen herstellen, zu fairen Bedingungen arbeiten“, heißt es in einer Pressemitteilung zur neuen Kollektion.
Ein Gedanke, der auch im Bergbau nicht unbedeutend gewesen sei – „der Mensch steht vor der Produktion“. Daher produziere man zu fairen Bedingungen in Europa, genauer in Portugal. Im Gladbecker Atelier über dem Freiraum-Store an der Maria-Theresien-Straße entstehen zudem hochwertige Upcycling-Produkte und Unikate.
Mehr Infos auf www.grubenhelden.de
Von einer großen Präsentation der Steigerlied-Kollektion hat das Gladbecker Label aktuell noch ganz bewusst Abstand genommen. „Alles, was in dieser Hinsicht angedacht war, würde jetzt coronabedingt einfach noch nicht funktionieren und wird deshalb aufs nächste Jahr verschoben“, so Bohm, der mittlerweile bekannt ist für seine ausgefallenen Ideen, wenn es darum geht, die Grubenhelden richtig in Szene zu setzen.
Eine kleine Präsentation hat aber bereits stattgefunden. Mitte September zeigte das Gladbecker Label einige der neuen Klamotten auf der Show „Mode mit Steel“ in der Gebläsehalle in Hattingen. Und seit Freitag ist die neue Kollektion auch online präsent. Mit großem Erfolg, wie Matthias Bohm erleichtert betont. „Die Resonanz ist einfach super, was sich zum Glück auch im Verkauf widerspiegelt, denn natürlich haben auch wir da in den vergangenen Monaten zurückstecken müssen.“ Jetzt fühle sich das Ganze schon fast wieder normal an. So wie vor Corona.
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