Gladbeck. Das Modelabel Grubenhelden aus Gladbeck hat die Elisabeth-Kirche in Ellinghorst gekauft. Die Politik begrüßt diese Entwicklung als sehr positiv.
Auf positive Resonanz stößt der Verkauf der St. Elisabeth-Kirche in Ellinghorst an die „Grubenhelden“ in der Politik. Sowohl die Christdemokraten als auch die Grünen bewerten die Lösung für Ellinghorst als gut.
CDU: Das ist eine gute Nachricht für Ellinghorst und ganz Gladbeck
Dietmar Drosdzol, Stadtverbandsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat der CDU, freut sich: „Das ist eine gute Nachricht für Ellinghorst, aber auch für ganz Gladbeck. Es ist eine klassische Win-Win-Situation für beide Seiten. Die ,Grubenhelden’ bekommen ein neues Zuhause ganz in der Nachbarschaft ihres bisherigen Firmensitzes, und die katholische Kirche konnte sich einer kostspieligen Problemimmobilie entledigen.“
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Erfreut ist Drosdzol auch darüber, dass das bisherige Gemeindezentrum eine Garantie bis mindestens 2030 bekommt: „Die im Stadtteil sehr lebhafte Jugendarbeit, unter anderem durch einen großen Pfadfinderstamm, kann so vor Ort bleiben. Vor allem für die jüngeren Kinder und Jugendlichen ist es gut, dass keine weiten Wege in Kauf genommen werden müssen.“ Es bleibe zu hoffen, dass es auch in Zukunft weitere positive Beispiele gebe, wie aufgegebene Immobilien einer neuen dauerhaften Verwendung zugeführt werden können.
Grüne: Die Kirche ist ein Schmuckstück in Ellinghorst
„Eine freudige Nachricht vor Weihnachten!“, schreibt Elke Marita Stuckel-Lotz, Kreistagsabgeordnete der Grünen. Sie wertet die Folgelösung für die entweihte Kirche als Erfolg für den Denkmalschutz, für die Gemeinde und für den Chef des Modelabels Grubenhelden. Die katholische Kirche habe sich in der Vergangenheit „nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um die denkmalgeschützte Ellinghorster Kirche ging“. Stuckel-Lotz: „Ich habe von Anfang an für eine Weiternutzung plädiert und davor gewarnt, die ehemalige Kirche einfach verfallen zu lassen.
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Im Gegensatz zu einigen anderen fand ich St. Elisabeth immer einmalig schön und ein Schmuckstück in Ellinghorst. Ich hoffe, die katholische Kirche vor Ort und das Bistum in Essen haben aus dem Fehlverhalten gelernt.“
Das Modelabel Grubenhelden will die Produktion nach Deutschland verlagern
Grubenhelden-Gründer Matthias Bohm will die aufgegebene katholische Kirche, die innen einem Bergbaustollen nachempfunden ist, als Lagerstätte nutzen. Die Räume über dem „Freiraum“-Store des Labels gleich gegenüber der Kirche seien langsam zu klein geworden, so Bohm.
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Im Moment werden die Kleidungsstücke des Labels überwiegend noch in Portugal gefertigt. Die Produktion soll aber schon bald komplett in Deutschland stattfinden. Und höchstwahrscheinlich wird die Ellinghorster Kirche auch nur in einem ersten Schritt als Lager fungieren. Weitere Pläne, wie man den Raum nutzen kann, hat der Grubenhelden-Chef bereits im Kopf.
Die städtische Wirtschaftsförderung hatte den Kontakt zwischen der Propsteipfarrei St. Lamberti und dem Modelabel vor einiger Zeit hergestellt. Gut neun Monate dauerten die Verkaufsverhandlungen, bei denen auch Vertreter des Bistums Essen mit am Tisch saßen.
Ausgezeichnet 2017 als bestes Start-up
Im Mai 2017 wurde das Modelabel Grubenhelden als bestes Start-up vom Marketing Club Ruhr mit dem „Tacken“ ausgezeichnet.
Zwei Jahre später zeigte Grubenhelden-Chef Matthias Bohm seine vom Bergbau inspirierte Kollektion auf der New Yorker Fashion Week.
Neben dem Freiraum-Store in Ellinghorst hat das Label noch Geschäfte in Essen, Oberhausen und Berlin.