Gladbeck. Als Ersatz für die abgebrannte Sporthalle in Gladbeck soll nun eine Traglufthalle angeschafft werden. Was sie kostet – und wo sie aufgebaut wird.

Nach dem Brand der Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule wird nach einer dauerhaften Lösung gesucht. Denn die Halle ist nicht mehr nutzbar, eine neue muss gebaut werden. Doch so lange zu warten, bis diese fertig ist, ist keine Option. Daher hat sich die Stadt Gladbeck als Übergangslösung für die Anschaffung einer Traglufthalle entschieden. Jetzt ist auch klar, wo sie stehen soll – und was sie kosten wird.

Für rund 2,9 Millionen Euro wird die Stadt Gladbeck eine Traglufthalle anschaffen, sie rechnet damit, dass sie in diesem Jahr aufgestellt sein wird. Als Standort ist der hintere Teil des ehemaligen Sportplatzes vorgesehen. „Dort kommt sie dem Neubau am wenigsten in die Quere“, so Stadtsprecher David Hennig. Denn auf dem Gelände soll schließlich in drei bis fünf Jahren, so die derzeitige Schätzung der Verwaltung, eine neue, feste Sporthalle errichtet werden.

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Pläne für die an der Enfieldstraße angedachte Sportanlage überarbeitet die Stadt Gladbeck noch einmal

Die Stadtverwaltung hatte nach dem Brand angekündigt, noch einmal die Planungen für die an der Enfieldstraße geplante Schul- und Breitensportanlage zu überdenken. Für rund 2,3 Millionen Euro soll das Areal zu einer modernen Sportanlage umgebaut werden. Neben dem Schulsport soll sie auch nachmittags und an Wochenenden für den Freizeitbereich genutzt werden können. Einen Zeithorizont für die neuen Pläne kann David Hennig noch nicht nennen. Das hänge auch vom abschließenden Gutachten der Versicherung mit der Festsetzung der Schadenshöhe zusammen, das weiterhin ausstehe.

Ein Feuer hatte die Sporthalle an der Enfieldstraße in Gladbeck im Oktober vergangenen Jahres komplett zerstört.
Ein Feuer hatte die Sporthalle an der Enfieldstraße in Gladbeck im Oktober vergangenen Jahres komplett zerstört. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Entscheidend ist, dass Kinder und auch der Vereinssport wieder feste Hallenzeiten zur Verfügung gestellt bekommen“, sagt Schulausschussvorsitzender Dustin Tix (SPD). Für die Gesamtschule sei es mit den Fahrzeiten zur Soccer Arena sehr umständlich gewesen. „Die IDG ist die einzige Schule mit Sport-Abi, es ist richtig, dass jetzt eine Lösung gefunden wurde.“ Dennoch hoffe er, dass eine endgültige Lösung und eine damit einhergehende Neugestaltung des Sportplatzes zügig entwickelt und umgesetzt werde.

Eine Tribüne gibt es in der Traglufthalle nicht

Die als Zwischenlösung nun anzuschaffende Traglufthalle ist etwa 60 mal 37 Meter groß, der Spielfeldboden hat eine Größe von 48 mal 28,50 Meter, das Spielfeld umfasst rund 45 mal 27 Meter.

Die Traglufthalle soll einen multifunktionalen Boden aus gedämmter Konstruktion aus Konstruktionsvollholz mit Furnierschichtholz, Gipsfaserplatte und Oberboden bekommen. Dabei handele es sich um einen sportbodenähnlichen Aufbau, so die Verwaltung. Wettkampfbetrieb wird in der Halle allerdings nicht stattfinden – es gibt keine Tribüne.

Der Brand der Sporthalle in Rentfort-Nord hatte Konsequenzen für den Schul- und Vereinssport

Mitten in einer Nacht im Oktober vergangenen Jahres war die Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Rentfort-Nord abgebrannt. Als Ursache des Feuers stellte sich später Brandstiftung heraus. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch der Vereinssport muss seitdem auf andere Stätten ausweichen. Der Schulsport wurde hauptsächlich in die Soccer Arena verlagert, der Vereinssport musste auf andere Hallen ausweichen, Angebote mussten zum Teil eingeschränkt werden. Für die Anmietung der Soccer Arena aber auch den Transport der Schüler von der Gesamtschule zur Arena fielen hohe Kosten an, wie der Schulausschuss jetzt erfuhr. Allein eine monatliche Miete in Höhe von 8750 Euro für die Soccer Arena sowie ein wöchentlicher Preis von 2305 Euro für den Buspendelverkehr.

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„Der Brand der Sporthalle Rentfort stellte die Stadt Gladbeck praktisch über Nacht vor größte Herausforderungen, um den Schul- sowie den Vereinssport kurzfristig sicherstellen zu können. Wir freuen uns, dass wir hier eine Lösung finden konnten, die die beste Möglichkeit bietet, die Nutzungseinschränkungen, die durch den Brand entstanden sind, möglichst gering zu halten“, so Bürgermeisterin Bettina Weist. Mit der Anschaffung der Traglufthalle werde im Gegensatz zu einer Anmietung oder auch der Fortführung der bisherigen Situation ein fester Wert geschaffen, so David Hennig. „Wenn die Traglufthalle nicht mehr an der IDG benötigt wird, können wir sie verkaufen oder an anderer Stelle zu einem anderen Zweck wieder aufbauen.“ Die benötigten Energiekosten für die Traglufthalle seien indes noch nicht final berechnet. „Wir gehen aber nicht davon aus, dass sie über den Energiekosten einer Halle aus den 70er Jahren liegen, so wie die abgebrannte Sporthalle eine war.“