Gladbeck. Ein Feuer hat im Oktober die Sporthalle der Gesamtschule in Gladbeck zerstört. Das hat nun auch Folgen für die dort geplante Sportanlage.
Zwei Monate ist es nun her, dass die Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Rentfort-Nord mitten in der Nacht abgebrannt ist. Das Feuer zerstörte das Gebäude komplett. Brandstiftung – wie sich später herausstellte. Jetzt ist klar, welche Folgen der Brand hat, und wie es nun weitergehen soll.
Eine Konsequenz des Brandes: Die Stadtverwaltung überdenkt noch einmal die Planungen für die an der Enfieldstraße geplante Schul- und Breitensportanlage. Für rund 2,3 Millionen Euro soll das Areal zu einer modernen Sportanlage umgebaut werden. Neben dem Schulsport soll sie auch nachmittags und an Wochenenden für den Freizeitbereich genutzt werden können. Kernstück des neuen Sportareals soll ein Tennenplatz sein. Umgeben sollen den Platz eine 400-Meter-Kunststoffbahn mit vier Laufbahnen, zwei Sprintbereiche mit sechs Laufbahnen, eine Hochsprung-, Weit- und Dreisprunganlage, zwei Kugelstoßanlagen und zwei Kunststoffmultifunktionsfelder. Auch ein Kleinspielfeld mit Naturrasen gehört zu den Plänen. Vor einigen Jahren – von 2015 bis 2018 – wurde der Platz noch als Standort für ein Containerdorf für Flüchtlinge genutzt.
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Die Sporthalle wird wohl abgerissen werden müssen
„Wir denken das Areal nun noch einmal neu“, sagt Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage. Aufgrund des Brandes ergebe sich nun die Möglichkeit, an die Planungen noch einmal ganz neu heran zu gehen. Nach wie vor geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Turnhalle abgerissen wird. Eine neue Halle werde so oder so benötigt, so Hennig weiter. Bisher gebe es aber nur „erste, grobe Überlegungen, noch nichts Konkretes“. Eine Option aber sei, den Sportplatz „zu drehen“ und eine neue Halle nicht, wie die durch das Feuer zerstörte, direkt an der Enfieldstraße zu bauen, sondern etwa an einem anderen Ort auf dem großen Platz. Einen neuen Zeitplan gebe es aber noch nicht.
Noch immer ist das Gelände umzäunt, noch immer ist ein Sicherheitsdienst im Einsatz, der rund um die Uhr sicherstellt, dass niemand auf den Sportplatz oder sogar in die ausgebrannte Halle gelangt. Denn nach wie vor ist das Gebäude aufgrund der Brandschäden einsturzgefährdet.
Ermittlungen sind eingestellt
Einige Tage nach dem Feuer in der Sporthalle hatte ein Brandgutachter ermittelt, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung gehandelt hatte.
„Ein Täter konnte jedoch nicht ermittelt werden“, sagt Shamgar Owusu-Ankomah, zuständiger Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Essen, auf Nachfrage. „Staatsanwaltschaft und Polizei haben die Ermittlungen eingestellt“, so Owusu-Ankomah weiter.
Der Sicherheitsdienst soll bald entlassen werden
Daher beauftragt die Stadtverwaltung aktuell die „bauliche Sicherung“ der Halle, wie Stadtsprecher David Hennig berichtet. „Bei dem Brand sind Fenster und Türen herausgesprungen. Diese Öffnungen müssen nun alle verschlossen werden, damit niemand unberechtigt in die Halle gelangen kann.“ Erst wenn das geschehen ist, könne auch der Sicherheitsdienst entlassen werden. Bisher sei es aber noch nicht vorgekommen, dass jemand versucht hat, auf das Gelände oder gar in die Halle zu gelangen.
Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule müssen indes für den Schulsport nach wie vor auf andere Sporthallen ausweichen, zudem hat die Stadt Gladbeck die Soccer-Arena für den Sportunterricht angemietet. „Den Transport der Schüler mit Bussen organisieren wir“, so der Stadtsprecher. Auch für den Vereinssport seien größtenteils Alternativstandorte gefunden worden. „Aufgrund der knappen Hallenkapazitäten müssen sich Vereine zum Teil die Zeiten teilen. Da zeigen sich alle aber sehr solidarisch“, berichtet Hennig. Von der Versicherung gibt es indes noch keinen neuen Sachstand. „Wir warten noch auf die Gutachten.“
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