Gladbeck. Der Vinzenzpark in Gladbeck ist ein Park mitten in der Stadt, den Senioren gern nutzen. Seine Entstehung ist eng mit dem Vinzenzheim verbunden.

Er ist klein, aber fein – und liegt eher etwas verborgen im Hinterland der Buerschen Straße in Gladbeck: Der Vinzenzpark rückseitig von Vinzenzheim und Küster-Villa. Die Anlage ist eine kleine Oase der Ruhe inmitten der Innenstadt, die man hier so nicht vermutet, mit viel Grün – mächtigen Bäumen und großen Wiesen. Vielen Gladbeckern dürfte der Park unbekannt sein, ein Besuch könnte also zu einer kleinen Entdeckung werden.

Die Parkanlage ist rund 19.000 Quadratmeter groß und liegt im Karree zwischen Buerscher Straße, Bülser Straße, Riesenerstraße und August-Wessendorf-Weg. Die Anlage gehört der Stadt, wird vom ZBG gepflegt und vor allem von den Bewohnern des Vinzenzheimes intensiv genutzt, aber auch von der Nachbarschaft drumherum.

Wege laden im Vinzenzpark zum Spazierengehen, Ruhebänke zum Verweilen ein

 Mächtige Bäume und große Wiesen säumen den Vinzenpark an der Buerschen Straße.
 Mächtige Bäume und große Wiesen säumen den Vinzenpark an der Buerschen Straße. © Briese

Er ist öffentlich zugänglich von der Buerschen Straße, aber auch vom August-Wessendorf-Weg und von der Riesener Straße. Direkt an den Park grenzt die Kleingartenanlage August Wessendorf, die mit ihren Gärten das grüne Areal des Vinzenzparks noch vergrößert.

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Einige Wege durchziehen das Gelände und bitten zum kurzen Spaziergang und Luft tanken. Ruhebänke laden ein zum Verweilen, immer mit Blick auf die majestätisch im Park thronenden Bäume, teils richtige Hingucker. Die großen Rasenflächen geben der jüngeren Generation Gelegenheit, sich sportlich zu betätigen oder einfach zum Relaxen auszustrecken.

Die Skulpturengruppe „Die Schöpfung“ ist im Vinzenzpark zu finden

Und auch etwas Kultur gibt es: „Die Schöpfung“ von Erich Kuhn, eine Skulpturengruppe, die sich etwas versteckt unter Bäumen nahe der Buerschen Straße befindet. Der Gladbecker Bildhauer Kuhn, der 2002 starb, schuf die Skulpturengruppe aus alten Bordsteinen und stellte sie zunächst in seinem Garten auf. Es werden Schöpfer, Fauna, Flora, Adam, Eva und Kinder dargestellt, so der Verein für Orts- und Heimatkunde. 1995 schenkte Kuhn das Kunstwerk der Stadt, die das Ensemble im Park des Vinzenzheims aufstellte.

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Der Vinzenzpark, der laut Umwelt- und Grünexperten Dr. Dieter Briese trotz der unmittelbaren Nachbarschaft kein Park des Sägewerkbesitzers Küster war, entstand peu à peu in den 70er Jahren. Naheliegender ist, dass das Gelände Grabeland des Vinzenzheimes war. Noch bis in die 60er Jahre war die Fläche wohl landwirtschaftlich/gärtnerisch genutzt, zog das Vinzenzheim hier Kartoffeln und Gemüse.

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Der Vinzenpark war offensichtlich einst das Grabeland des Vinzenheimes

Das Vinzenzheim geht auf das „Armenhaus zur Pflege armer Kinder und alter Leute“ zurück, das 1893 seine Arbeit aufnahm und für das 1895 am Standort Buersche Straße ein Neubau errichtet wurde, der Mittelteil des heutigen Gesamtgebäudes. Der umfassende Erweiterungsbau mit geräumigem Nord- und Südflügel folgte schon 1909.

Das Vinzenzheim, das dominierende Gebäude am Park, hat eine wechselvolle Geschichte zu bieten: Es war katholisches Waisenhaus, Altenheim, Notkrankenhaus, Waisenheim, städtisches Seniorenheim. Seit vielen Jahren ist es ein Teil des Seniorenzentrums der Diakonie mit modernen baulichen Ergänzungen – inklusive der Möglichkeit eines Spaziergangs im Park.

Quelle der Gladebeke

Das Gelände des Vinzenzparks ist der Quellbereich der einstigen Gladebeke, des Baches, der der Stadt Gladbeck ihren Namen gab.

Obwohl Teilbereiche des Parks mitunter sehr nass sind, ist laut Grünexperten Briese im Gelände aber kaum mehr nachzuvollziehen, wo die Quelle ist oder war.

Die Gladebeke schlängelte sich von hier aus Richtung Oberhof und am Kirchplatz vorbei, durchs Dorf und mündete in den Mühlenbach. Auf der Lambertistraße gibt es eine Nachempfindung des Bachlaufs.

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Hier gibt es alle vorherigen Folgen der Parkserie:

Folge 1: Der Stenspark – vom gefragten Ausflugsziel zum ruhigen Naturidyll

Folge 2: Der Wittringer Wald – das Juwel unter den Grünanlagen

Folge 3: Der Jovypark – Schmuckstück mit Postkarten-Idyll

Folge 4: Der Nordpark – für viele die schönste Grünanlage in Gladbeck

Folge 5: Der Südpark – die grüne Lunge im Ortsteil Brauck

Folge 6: Der Stadtteilpark Butendorf – ein Zufallsprodukt der Stadtplaner

Folge 7: Der Park Rentfort-Nord – das schöne Grün im Verborgenen

Folge 8: Der Rathauspark – die ruhige Oase mitten in der Innenstadt

Folge 9: Der Park am Quälingsbach – der kleine Kurpark in Gladbeck

Folge 10: Der Park am Kotten Nie – die Grünanlage für die Familien