Gladbeck.

Er gilt als berühmtester Sohn Gladbecks - Johann Riesener, der am 4. Juli 1734 als Bauernsohn auf einem Kotten nahe dem heutigen Oberhof geboren wurde und als berühmter Möbelkünstler in Paris am 6. Januar 1806 starb.

Die Stadt würdigte ihn und sein Wirken in der damaligen „Hauptstadt der Welt“ mit einer Straßenbenennung in den 50er Jahren in Mitte-Ost. Bis 1964 dauerte die endgültige Fertigstellung der Straße, die rd. 350 Meter lang ist und die Bahnhofstraße im Winkel mit der Lindenstraße verbindet. Sie befindet sich in der Nähe des Friedhofes Stadtmitte und nicht weit entfernt vom Geburtsort des berühmten Gladbeckers.

Der erblickte nämlich als zweiter Sohn der Bauernleute Jan Hermann und Margaretha Riesener das Licht der Welt auf dem Bauernhof der Eltern, der sich am Ostrand des Dorfes nicht weit entfernt vom heutigen Oberhof befand. Ein dritter Sprössling kam noch hinzu. Der Hof wird in den Annalen als kärglich bezeichnet, der landwirtschaftliche Besitz als bescheiden. Nur ein Sohn konnte ihn übernehmen – das tat der jüngste. Die beiden anderen suchten ihr Glück außerhalb Gladbecks, gingen als Handwerker auf Wanderschaft und landeten beide in Frankreich. Johann Heinrich Riesener kam 1754 nach Paris und heuerte in der Werkstatt von Jean-Francois Oeben an, der ein Jahr zuvor zum Hofmöbelkünstler aufgestiegen war und bei dem der junge Gladbecker eine Ausbildung absolvierte.

Nach Oebens Tod übernahm Riesener, der sich inzwischen Jean Henri nannte, 1765 die Leitung der Werkstatt, heiratete zwei Jahre später die Witwe und erlangte wenig später den begehrten Meistertitel. Sein erstes Meisterstück, den Schreibtisch „Bureau du Roi“, fertigte er für König Ludwig XV. an. Beim Thronantritt Ludwig XVI. wurde Riesener offiziell zum Hofmöbelkünstler ernannt. Er arbeitete fortan für die Großen seiner Zeit, erzielte Höchstpreise für seine Möbel.Er galt als der bedeutendste Möbelkünstler Frankreichs, wenn nicht Europas.

Riesener, der ein zweites Mal heiratete und einen Sohn hatte, der Maler wurde, starb mit 71 Jahren in Paris. Sein Grab ist unbekannt. Riesener war Zeit seines Lebens nie wieder nach Gladbeck gekommen.