Duisburg. .

Die Geschenkejagd hat begonnen: Bei trocken-kaltem Einkaufswetter zog es zum verkaufsoffenen Sonntag Tausende in die Duisburger Innenstadt und auf den Weihnachtsmarkt. Doch der verregnete Samstag trübte die Bilanz der Händler. „Insgesamt liegen wir knapp unter dem Ergebnis vom letzten Jahr“, sagte Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein.

Vor allem im Publikumsmagneten Forum war der einsetzende Weihnachtsansturm sichtbar. Mit seligem Lächeln und mit schweren Einkaufstüten beladen drängten sich zahlreiche Geschenkesammler durch das Einkaufszentrum. Am häufigsten werden wohl Textilien unter dem Baum liegen, „auch Spielwaren, Elektrogeräte und Taschen waren sehr gefragt“, sagte Bommann.

Glück mit dem Wetter

Selbst viele Männer bewiesen, dass sie entgegen der gängigen Meinung nicht erst einen Tag vorm Fest ihre Geschenkeliste abarbeiten: „Ende nächster Woche habe ich alles zusammen“, sagte Alexander Starcic. „Es ist einfach angenehmer, wenn man das nicht bis zuletzt im Hinterkopf hat.“

Nach dem nassen Samstag hatten die Händler am Sonntag Glück mit dem Wetter: Der erwartete Regen blieb aus. Die Geschäfte, die von 13 bis 18 Uhr geöffnet hatten, erfreuten sich eines entsprechenden Zulaufs. Die Königsgalerie sorgte für zusätzliche Frequenz am Westende der Einkaufsmeile, selbst die sonst verwaiste Düsseldorfer Straße war voll.

In Walsum und Buchholz lief es besser

„Wir haben zusätzlich zum üblichen Schmuck Lichterketten in den Bäumen angebracht, um die Straße einladender zu gestalten“, erklärte City-Manager Klaus-Peter Tomberg. „So wollen wir einen Rundlauf schaffen und mehr Fläche in die Innenstadt einbinden.“

Hannelore Boch ist aus Rheinhausen gekommen, in einem Bücherhandel stöbert sie nach Geschenken. „Hier hat man eine große Auswahl“, befand sie anerkennend. Doch die wachsende Innenstadt habe auch eine Kehrseite: „Dafür gibt es bei uns im Stadtteil immer weniger.“ In einigen Stadtteilen wie Walsum und Buchholz hatten die Geschäfte ebenfalls geöffnet. „Dort lief es am Samstag besser“, resümierte Bommann.

„Das beste findet man meist am letzten Tag“

Nach der anstrengenden Shopping-Tour zog es viele Kauflustige zum Aufwärmen an die Glühweinstände des Weihnachtsmarkts. Auch an den Marktbuden suchten viele nach Geschenken. „Die Menschen kommen mit ihren Lieben hierher und beobachten genau, was dem anderen gefällt“, erzählte Anita Pawlowski, die einen Stand für Kleidung und Kunsthandwerk aus Indien betreibt. „Viele kaufen auch Geschenke für sich selbst ein.“

City-Manager Tomberg hat sich selbst rechtzeitig auf Einkaufstour begeben. Doch er weiß auch um den wohl größten Trumpf der Geschenkejäger: „Das beste findet man meist am letzten Tag.“