Witten. . Das Wetter war durchwachsen, das machte das Bummeln am ersten Dezember-Samstag leichter.
Überall war gutes Durchkommen, um die Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Das Fazit der Händler fiel unterschiedlich aus: gut, mittelprächtig, durchwachsen. Drinnen war es in jedem Fall voller als draußen. Trends? Klar, Spielzeug geht immer vorm Fest.
Der Lego-Technik-Bagger sei derzeit der Renner unter den Geschenken für kleine Tüftler, weiß Jessica Strätker, Filialleiterin von Intertoys in der Stadtgalerie. „Mädchen wünschen sich eher Spielsachen mit Filly-Ponys.“ Aber auch die Klassiker wie die Kinderküche oder die Werkbank „gehen immer gut weg“. Der zweijährige Leon bekommt große Augen bei den Kartons der Puppenküche. „Kinder wünschen sich doch immer nur die großen Sachen“, weiß seine Großmutter.
Für kleine und große Leseratten hält die Mayersche an der Bahnhofstraße fast alle Einträge der Bestsellerlisten bereit. Heißer Tipp für Krimi- und Thriller-Fans: „Charlotte Links neues Buch ,Der Beobachter’ — der hatte am Samstag den Erstverkaufstag“, verrät ein Mitarbeiter. Für Leser im Teenager-Alter empfiehlt seine Kollegin den neuesten Band der Fantasy-Reihe „Eragon“ des US-Autors Christopher Paolini.
In der Stadtgalerie bilden sich derweil die ersten längeren Schlangen bei Nanu Nana. Dort stehen strahlend rote Christbaum-Kugeln und Geschenkpapierrollen hoch im Kurs. Ein paar Geschäfte weiter berät Jennifer Kerstan, Filialleiterin von Pieper, ihre Kunden. „Zwischendurch ist hier immer mal wieder Ausnahmezustand“, erzählt sie. Momentan aber hat sie Zeit, um einigen Damen die Duft-trends der Saison zu erläutern: Vom verführerischen „Midnight Rose“ mit Johannisbeernote bis hin zum edlen Chanel-Klassiker.
„Die Herren lassen sich meistens erst wenige Tage vor Heiligabend beraten“, weiß Jennifer Kerstan aus Erfahrung. Die Frauen würden mit dem Geschenkekauf deutlich früher beginnen. Noch suchen die Herren lieber die eigenen Einträge für die persönlichen Wunschlisten und tummeln sich in den Elektrogeschäften: Fernseher mit großformatigen Flachbildschirmen und Laptops werden bestaunt, ebenso Computerspiele und DVDs.
„Unsere Tüten sind in diesem Jahr voll mit Haushaltswaren“, erzählen zwei Passantinnen. Aber die neuen Schürzen und Küchengeräte sollen keineswegs ein böser Fingerzeig für die Ehemänner sein: „Die sind für unsere erwachsenen Kinder“, lautet die Erklärung. „Die sind jetzt zwischen 19 und 26 Jahren alt und fangen an, sich selbstständig zu machen.“ Zur Bescherung sollen deshalb die ersten eigenen Wohnungsausstattungen unterm Baum liegen.