Duisburg. .
2010 lagen viele Gutscheine und Geldgeschenke unter den Weihnachtsbäumen. Dadurch gibt es weniger Umtausche und auch nach den Feiertagen noch mehr Umsatz für den Einzelhandel. Die beliebtesten Geschenke in diesem Jahr: Warme Kleidung.
Mit Weihnachten endet das Geschäft für den Handel nicht abrupt. Auch Montag war die Duisburger Innenstadt voller Menschen. Denn Geldgeschenke und Gutscheine verlängern das Festgeschäft für den Einzelhandel.
Nach der Bescherung ist vor der Bescherung: Wer Montag durch die Innenstadt bummelte, sah sich fast ebenso in Käufermassen eingekeilt wie vor den Weihnachtsfeiertagen. Der Grund: Geldgeschenke und Gutscheine vom Gabentisch lassen die Konsumlaune noch längst nicht schwächeln.
„Geschenke gehören nach wie vor zum weihnachtlichen Geschäft, aber wer sich nicht sicher ist, schenkt zunehmend Geld oder Gutscheine – das ist der Trend“, begründete Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, die bis an den Beginn des neuen Jahres ausufernde Lust am Beschenktwerden.
Umtauschquote sinkt
Dazu gehöre auch, dass die Zahl der Festgaben-Fehlgriffe stetig sinkt und damit auch die Umtauschquote. Es werde Jahr für Jahr erkennbar gezielter gekauft oder aber zum Mittel des Gutscheines oder des Bar-Geschenks gegriffen.
Montag ging es in den Kaufhäusern und Fachgeschäften wetterbedingt weiterhin um warme Kleidung. Cashmere-Produkte, Handschuhe, Schals seien weiterhin sehr gefragt, berichtete Kaufhof-Geschäftsführerin Johanna Groeneweg-de Kroon. Aber auch das Geschäft mit Schmuck und Düften laufe nach wie vor zur Zufriedenheit des Handels. Gefragt sei im Grunde alles, was auch in der Adventszeit die Kassen hatte klingeln lassen.
Haushaltsartikel sind nachweihnachtliche „Renner“
Klaus-Peter Kundörfer, Chef bei Karstadt im „Forum“ hat weitgehend die selben Erfahrungen gemacht, bezieht aber Haushaltsartikel in den Reigen der nachweihnachtlichen „Renner“ ausdrücklich mit ein. Zwar wolle offenbar die Dame von heute keine Bratpfanne mehr unterm Tannenbaum auspacken, wohl aber mit einem Gutschein in der Hand die Küche wieder auf den neuesten Ausrüstungsstand bringen. Ähnliches dürfte für den kochbegeisterten Herren wohl auch gelten.
Etwas süß-säuerlich blickten einige City-Besucher am Montag in Richtung der Weihnachtsmarkt-Beschicker, die ihre Stände demontierten: Ein letzter Glühwein, eine letzte Bratwurst habe noch auf dem Wunschzettel gestanden, war zu hören. Auf eine Ausdehnung des Marktes bis zum Ende der konsumfreudigen Zeit angesprochen, antwortete Bommann: „Das muss sich Duisburg-Marketing überlegen.“ Es gebe durchaus andere Städte, die ihre Marktbuden länger stehen lassen, aber mit unterschiedlichem Erfolg.