Duisburg. .

Pirouetten und Pailletten auf glänzendem Eis, Jingle Bells aus den Lautsprechern, die Vierjährige, die den Spuren des größeren Eiskunstlaufnachwuchses zu folgen versucht: süüüß. Der häufigste Wortwechsel, der bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am Donnerstag allerdings zu hören war: „Siehst du was?“ – „Nee, ich seh nix.“ Wer nicht gerade in der ersten Reihe stand oder gemütlich auf Vaters Schultern saß, konnte allenfalls ahnen, was die jungen Läufer in ihrer halbstündigen Show auf die dicht umlagerte Eisfläche zauberten.

Dass von Weihnachtsfrieden in Duisburg allerdings nichts zu spüren ist, war unüberhörbar, als Oberbürgermeister Adolf Sauerland zur Begrüßung anhob: Buhs, Pfui-Rufe und ein Pfeifkonzert begleiteten seine kurze Ansprache, in der er vor allem den Sponsoren dankte, ohne die der Weihnachtsmarkt weniger attraktiv wäre.

Mit Musik

400 Quadratmeter groß ist die Eisfläche „energy on ice“ der Stadtwerke. Sie hat sonntags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Jeden Freitag gibt es ab 18 Uhr Disko-Musik, sonntags stehen Walzer- und Musicalmelodien auf dem Programm, montags kann man sich im Eisstockschießen versuchen. Schulklassen können ihre Eislaufzeit reservieren unter www.stadtwerke-duisburg.de.

Überflüssig zu fragen, ob der 17. November – mehr als eine Woche vor dem Advent – nicht eigentlich zu früh ist für die Eröffnung eines Weihnachtsmarktes, der „5,3 Wochen oder 37 Tage oder 366 Stunden“ geöffnet hat, wie Duisburg Marketing ausgerechnet hat. Die mit blauen Kunstbäumen und echten grünen Fichten, mit 5000 Meter Lichterketten und Lichternetzen mit 200 000 kleine Glühlampen geschmückte Königstraße, die von der neuen Weihnachtspyramide und vom Riesenrad überstrahlt wird, war schon am ersten Abend richtig voll. Alle scheinen darauf gewartet zu haben, wieder Glühwein zu trinken, Reibekuchen und heiße Maronen zu essen: Es schmeckt eben am besten, wenn es (nicht zu) kalt und trocken ist und sich eine nette Runde zusammen findet.

Kinder drehen begeistert ihre Runden auf den Karussells, während die Eltern Zeit für eine Brezel haben, Erwachsene suchen an den Ständen nach Weihnachtsschmuck und Geschenken. Und begegnen dabei vielen bekannten Händlern, die schon seit vielen Jahren nach Duisburg kommen. Zwar gebe es ab und an Wechsel bei den Ständen, aber die meisten Markt-Beschicker wollten immer wieder kommen, so City-Manager Klaus-Peter Tomberg.

Dagegen haben auch die Berufstätigen nichts, die jetzt tagsüber für den Mittags-Imbiss wieder ihre „Lieblingsbuden“ abklappern können.