Duisburg-Laar. Die Metzgerei E. Hirtz in Laar ist ein kleiner Betrieb mit großer Tradition. Ihr Angebot im Stadtnorden nennen die Inhaber „rustikal-klassisch“.
Ein altes Haus in einem verkehrsberuhigten Bereich, die Eingangstür neben einer mit Graffiti besprühten Plakatwand – nur der Name in Leuchtschrift verrät Passanten, was im Inneren steckt: Die Metzgerei Hirtz in Duisburg-Laar wirkt von außen unscheinbar. Hinter dem Schaufenster warten jedoch jede Menge selbst gemachte Fleischspezialitäten und die Atmosphäre eines echten Traditionsbetriebs.
Seit wann es die Metzgerei gibt, können die Inhaber Anja (51) und Eckhard Hirtz (56) nicht genau sagen. „Aber wir wissen, dass wir die älteste Metzgerei in Duisburg sind“, sagt Eckhard Hirtz überzeugt (zum Artikel zum Thema). Der Laden befand sich schon immer an dem Ort, an dem er noch heute öffnet: an der Apostelstraße 6.
Metzgerei Hirtz in Duisburg-Laar: Wenig Laufkundschaft, viele Stammkunden
Wer den Laden betritt, weiß in der Regel, was ihn erwartet: „Viel Laufkundschaft haben wir nicht. Die meisten sind Stammkunden“, berichtet Anja Hirtz. Den Inhabern sagt das zu. So habe man ein enges Verhältnis zu den Kundinnen und Kunden und wisse, welche Produkte sie besonders gerne mögen. „Man sieht sich ja fast täglich oder zumindest mehrfach pro Woche.“
Die Kunden schätzten besonders die Tradition der Metzgerei: „Die kommen in den Laden und sagen, dass es hier noch so riecht wie früher. Das finden viele toll“, sagt die 51-Jährige. Auch würden die Kunden bestaunen, mit welcher Leidenschaft die Familie Hirtz hinter ihrem Handwerk steht: „Bei uns wird alles mit Liebe vor Ort produziert und eigenhändig an der Theke verkauft“, wirbt sie.
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Traditionsschinken reift bis zu zwölf Monate
Manche Kunden nehmen demnach lange Wege auf sich, um ihr Fleisch in der Laarer Metzgerei zu kaufen: „Wir hatten eine Kundin, die manchmal aus Mülheim extra zu uns kam“, sagt Anja Hirtz. Ihre ältesten Stammkunden seien der Metzgerei seit über 60 Jahren treu.
Viele Spezialitäten, die nachher in der Theke ausliegen, produziert Eckhard Hirtz selbst. Dazu gehören sämtliche rohe Schinken, Braten und Fleischkäsesorten, aber auch Fleischwurst, Mettwürstchen und Pfefferbeißer entstehen in der Metzgerei Hirtz. Dabei lässt sich der 56-Jährige oft Zeit: Viele Schinken müssen um die sechs Monate reifen, der Traditionsschinken sogar bis zu zwölf Monate.
Ehepaar schmeißt den Laden allein
Die Familie Hirtz versucht, lieber etwas weniger Produkte anzubieten, die dafür besonders frisch sind. Die Auswahl der Waren sei „rustikal-klassisch – schließlich befinden wir uns im strukturschwachen Duisburger Norden“, sagt Eckhard Hirtz.
Das Besondere an der Metzgerei Hirtz: Sie ist nicht nur die nach aktuellem Kenntnisstand älteste Metzgerei Duisburgs, sondern vermutlich auch die kleinste. Anja und Eckhard Hirtz betreiben den Laden komplett alleine. Fleischproduktion, Verkauf, Reinigung, Buchhaltung – alles fällt auf die beiden zurück. „Vormittags produziere ich die Wurstwaren und Anja steht im Laden. Nachmittags gehe ich dann auch hinter die Theke oder mache die Buchhaltung“, erläutert er.
Die Probleme, mit denen die ganze Metzgerbranche zu kämpfen hat, bekommt auch die Familie Hirtz zu spüren: „Es kaufen nicht mehr viele in einer Metzgerei ein. Diejenigen, die den Weg ins Fachgeschäft suchen, wissen die Qualität dafür besonders zu schätzen“, meint Anja Hirtz. Gerade deshalb sei es wichtig, Traditionsbetriebe aufrecht zu erhalten, „denn wir arbeiten für die Wertigkeit, den Genuss und das gute Gewissen.“
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