Duisburg. Abriss der Pavillons am Kuhtor, Ankauf von Häusern, neue Nutzung des Averdunkplatzes: So soll die Duisburger Innenstadt attraktiver werden.

In der Duisburger Innenstadt gibt es viele Probleme: Leerstand, eine Trinkerszene, die dazu führt, dass sich Passanten unwohl fühlen und aktuell etliche Baustellen, die in der Zukunft dafür sorgen sollen, dass neuer Schwung in die City kommt. Unter dem Titel „Lebenswerte Innenstadt“ legen die Stadtplaner nun ein weiterentwickeltes „Integriertes Handlungskonzept Innenstadt“ (IHI) vor, das 21 Maßnahmen vorsieht.

Werden alle Idee umgesetzt, summieren sich die Investitionen auf rund 35 Millionen Euro. 28 Millionen davon soll das Land tragen, sieben Millionen übernimmt die Stadt selbst. Zudem führt das IHI auch etliche private Investitionen auf wie den Umbau des Holzhafens, den Neubau der Torhäuser an der Düsseldorfer Straße oder das Mercatorviertel. Nimmt man alles zusammen, werden in den nächsten Jahren etwa 300 Millionen Euro in die Innenstadt fließen. Eine Übersicht.

1. Erarbeitung eines Gestaltungsrahmens für die „Handelslage“ an der Königstraße

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Entlang der Königstraße, zwischen Averdunkplatz und Kuhtor, müsse man sich Gedanken über Gestaltungsaspekte wie Möblierung und Beleuchtung machen. „Das Stadtbild wird durch die Gestaltung der öffentlichen Räume mit ihrer Ausstattung geprägt“, schreiben die Autoren und schlagen einen Planungsprozess vor, bei dem etwa auch Handelsvertreter, Gastronomen und Veranstalter, die die Königstraße nutzen, zu Wort kommen. Dabei sollen Vorschläge insbesondere für den Averdunkplatz, die Königstraße, Tonhallenstraße, Kuhtor und den Fußgängerbereich an der Düsseldorfer Straße erarbeitet werden. Kostenpunkt: rund 150.000 Euro.

2. Neue Nutzungsmöglichkeiten für den Averdunkplatz

Am Averdunkplatz laufen die meisten Passanten aktuell eher achtlos vorbei. Selbst bei Stadtfesten spielt der Platz nur selten eine Rolle. Die Planer schlagen deshalb vor, aus der Fläche einen „Experimentierraum mit temporären Elementen“ zu machen. Dazu könnten etwa Parcours-Elemente ebenso zählen wie begrünte Sitzmöglichkeiten, Urban Gardening oder kleinere Veranstaltungen. 225.000 Euro sind hierfür vorgesehen.

3. Teilumbau und Attraktivierung Königstraße

Die Königstraße ist langgezogen. Für eine attraktivere Gestaltung sollen 2,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Die Königstraße ist langgezogen. Für eine attraktivere Gestaltung sollen 2,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Um die Königstraße attraktiver zu gestalten, sollen die Ideen aus dem Planungsprozess umgesetzt werden. Es könnte aber auch geprüft werden, ob das Straßenpflaster vor den Geschäften erneuert wird. Die Überdachung wird von den Planern zwiespältig gesehen – zum einen biete sie Schutz vor Regen, verhindere aber auch den freien Blick auf die Gebäude. Für die Neugestaltung der Möblierung, der Beleuchtung und sämtliche andere Vorschläge sollen 2,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

4. Umbau der Fußgängerzone im Bereich Düsseldorfer Straße

Die Fußgängerzone an der Düsseldorfer Straße verknüpft die Friedrich-Wilhelm-Straße und den Kantpark mit der Königstraße. Durch grüne Inseln, Platz für Außengastronomie und Spiel- und Trainingsgeräte, an denen alle Generationen Spaß haben, soll die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich gesteigert werden und „ein gelungener Übergang zur Handelslage“ an der Königstraße geschaffen werden. Platz für Veranstaltungen soll weiterhin vorhanden sein. Geschätzte Gesamtkosten: 2,9 Millionen Euro.

5. Umbau Kuhstraße/Kuhtor: Abriss der Pavillons geplant

Wird es bald keine Pavillons am Kohtor mehr geben? Die Planer schlagen einen Abriss vor.
Wird es bald keine Pavillons am Kohtor mehr geben? Die Planer schlagen einen Abriss vor. © WAZ | Photo: Andreas Mangen

Das Kuhtor war Bestandteil der historischen Altstadt und ist „ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im heutigen Innenstadtgefüge“. Mit der Umgestaltung des Kuhlenwalls wird die Stadtmauerintarsie mit einem Basaltstein nachgezeichnet. Die Kuhstraße wird indes von Innenstadtbesuchern als Verlängerung der Königstraße wahrgenommen. „Westlich erweitert sich der Stadtraum, allerdings wird diese Fläche von den in die Jahre gekommenen Bauwerken der Pavillons verstellt.“ Die Planer schlagen deshalb vor, die Glas-Bauwerke, in denen sich beispielsweise die „Frühen Hilfen“ befinden, abzureißen. Anschließend soll der Bereich neu gestaltet und in die Planungen für die Umgestaltung der Altstadt mit einbezogen werden. 3,5 Millionen Euro sind für diesen Teilbereich vorgesehen.

6. Neues Verkehrskonzept für die Altstadt

Zur Umsetzung des Rahmenplans Altstadt-Süd, der den Bereich rund um die Münzstraße betrifft, wird ein Verkehrskonzept benötigt. Zu klären sind etwa Fragen, wo künftig in der Altstadt geparkt werden soll, wie der Lieferverkehr in dem Bereich abgewickelt werden kann, welche Radwege dort durchführen und wie man mit dem Thema Elektromobilität umgehen will. Ein externes Büro soll die Fragen bearbeiten. Die Vorschläge und Ergebnisse sollen dann in die Planungen einfließen. 120.000 Euro wird dies kosten.

7. Nur noch zwei Spuren: Umbau des Bereiches Steinsche Gasse/Poststraße

Die Steinsche Gasse ist eine wichtige innerstädtische Verbindungsachse für den Verkehr. Allerdings, so notieren es die Autoren des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt, stelle sie auch eine Zäsur zwischen Altstadt und Königstraße dar. Querungen für Fußgänger, etwa im Bereich Burgplatz oder Klosterstraße stellten Barrieren dar und auch die Radverkehrsanlagen seien „nicht adäquat“ ausgebaut.

Der Rahmenplan der Altstadt-Süd sieht vor, die Zahl der Fahrspuren von vier auf zwei zu reduzieren, die Querungsmöglichkeiten zu optimieren und auch den „Grünanteil im Straßenraum“ zu erhöhen. Gleichzeitig müsse man bedenken, dass über die Straße auch der Zubringerverkehr für die A 40 fließt. In einem Gutachten sollen alle Auswirkungen abgewogen werden. Für die Gesamtmaßnahme stehen 4,25 Millionen Euro zur Verfügung.

8. Umbau Burgplatz

In der Vergangenheit haben bereits archäologische Arbeiten auf dem Burgplatz vor dem Rathaus stattgefunden. Auf dem Gelände des Parkplatzes lag der Knüppelmarkt. Im Krieg sind die Gebäude zerstört worden. Anna Lena Möller und die anderen Mitarbeiter haben die Reste wieder zutage befördert.
In der Vergangenheit haben bereits archäologische Arbeiten auf dem Burgplatz vor dem Rathaus stattgefunden. Auf dem Gelände des Parkplatzes lag der Knüppelmarkt. Im Krieg sind die Gebäude zerstört worden. Anna Lena Möller und die anderen Mitarbeiter haben die Reste wieder zutage befördert. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Dass der zentrale Burgplatz vor dem Rathaus als Parkplatz genutzt wird, ist vielen ein Dorn im Auge, schließlich war der Platz früher Keimzelle der Stadt und Standort der früh- bis hochmittelalterlichen Kaiserpfalz. „Derzeit wird er seiner Lage und der historischen Bedeutung nicht gerecht“, heißt es im IHI. Bei der Umgestaltung soll der Burgplatz besser an die Innenstadt angebunden und auch die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Auch eine teilweise Neubebauung, die den historischen Kern der Altstadt besser in Erinnerung ruft, ist denkbar. Eine archäologische Sondierung wurde vor Ort bereits durchgeführt. Sicher ist: Die Zahl der Parkplätze wird reduziert. 4,5 Millionen Euro sind für die Umgestaltung vorgesehen.

9. Neues Konzept für die Münzstraße und den Münzplatz

Petra Manoah vom Knüllermarkt gibt sich immer viel Mühe, den Münzplatz zu gestalten. Bei der Umgestaltung der Altstadt soll es auch für andere Immobilieneigentümer Anreize geben, zum Beispiel in Fassaden zu investieren.
Petra Manoah vom Knüllermarkt gibt sich immer viel Mühe, den Münzplatz zu gestalten. Bei der Umgestaltung der Altstadt soll es auch für andere Immobilieneigentümer Anreize geben, zum Beispiel in Fassaden zu investieren. © FUNKE Foto Services | Stephan Eickershoff

Die Münzstraße ist die zentrale Straße im Altstadt-Quartier. Da der Einzelhandel seit Jahren in diesem Bereich auf dem Rückzug ist, wird aktuell überlegt, wie sich der Bereich entwickeln soll. Fassaden sind in die Jahre gekommen. „Im öffentlichen Raum entspricht das ,städtebauliche Bühnenbild’ dieser in die Jahre gekommenen Fußgängerzone nicht mehr den Ansprüchen einer zukunftsfähigen Nutzungsstruktur“, heißt es im IHI.

Es fehle an einer zeitgemäßen Gestaltung, Aufenthaltsqualität und Grün. Deshalb gibt es den Ansatz, historische Altstadtstrukturen samt Atmosphäre aufzugreifen und wieder herzustellen. Mehr Grün soll den Bereich zusätzlich aufwerten. Es ist zudem vorgesehen, durch Anreize zur Nutzungsänderung und der Fassadengestaltung beispielsweise Privateigentümer zu animieren, sich ebenfalls an der Umgestaltung zu beteiligen. Kostenpunkt: 3,4 Millionen Euro.

10. Neuausrichtung Beekstraße

Bisher ist die Beekstraße geprägt durch parkende Autos. Fahrradfahrer dürfen auch gegenläufig durch die Einbahnstraße fahren. Fußgänger, Autos und Radler teilen sich den recht engen Bereich. Künftig soll der Bereich umstrukturiert werden und zu einem so genannten „Dienstleistungsrückgrat“ entwickelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt soll das Wohnen werden. Das Verkehrskonzept soll helfen, den Verkehr künftig anders zu ordnen und auch Vorschläge für das Parken machen. 685.000 Euro sind dafür vorgesehen.

11. Ankauf von Schlüsselimmobilien in der Altstadt

Zwei Millionen Euro sieht das Handlungskonzept vor, damit die Stadt so genannte Schlüsselimmobilien und Grundstücke kaufen kann, um die Pläne für die Altstadt auch umzusetzen. Dafür hat der Rat der Stadt bereits ein Vorkaufsrecht beschlossen. Wenn also rund um die Münzstraße ein Haus verkauft wird, kann zunächst die Stadt überlegen, ob sie es erwerben will. „Dadurch können neue, die gewünschte städtebauliche Entwicklung beeinträchtigenden Nutzungen schon in einem sehr frühen Stadium vermieden werden“, heißt es.

12. Umgestaltung Altstadt

Für die Neugestaltung der Altstadt soll ein so genanntes Gestaltungshandbuch entwickelt werden. Für das heterogen strukturierte Quartier mit hohem Sanierungsbedarf sei es wichtig, Beispiele für eine Neugestaltung von Fassaden aufzuführen, so die Planer. Der Leitfaden soll Eigentümer, potenzielle Investoren und Nutzer bei Planungen unterstützen, um ein Sanierungsprogramm zu entwickeln oder einen Antrag in dem ebenfalls geplanten Haus- und Hofprogrammes zu stellen.

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Ein Quartiersarchitekt soll eingestellt werden, der Eigentümer berät und in gestalterischen Fragen unterstützt. Für diese Stelle sind 250.000 Euro vorgesehen, die Entwicklung des Handbuches soll 120.000 Euro kosten und das Haus- und Hofprogramm rund 400.000 Euro.

13. 50 neue Straßenbäume für die Innenstadt

2015 gab es zahlreiche Bürgerproteste, weil Bäume an der Mercatorstraße gefällt wurden. Nun will die Stadt neue Bäume pflanzen, um Hitzeinseln zu vermeiden.
2015 gab es zahlreiche Bürgerproteste, weil Bäume an der Mercatorstraße gefällt wurden. Nun will die Stadt neue Bäume pflanzen, um Hitzeinseln zu vermeiden. © FFS | Fabian Strauch

„In der Innenstadt gibt es viele Straßenzüge, die entweder überhaupt nicht begrünt sind oder einen schadhaften Baumbestand aufweisen“, stellen die Autoren des IHI fest. Da die Flächen stark versiegelt sind, bildeten sich in der Vergangenheit vermehrt Hitzeinseln. Im Fall von Starkregen werde das Wasser zudem nicht vom Boden aufgenommen, sondern fließe ab. Dadurch ist die Verdunstungsrate relativ niedrig, was wiederum schädlich fürs Klima ist. Deshalb sollen künftig 50 neue Bäume im Innenstadtbereich gepflanzt und bestehende Grünflächen miteinander vernetzt werden. 1,7 Millionen Euro stehen dafür bereit.

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14. Entwicklung und Umsetzung eines Umweltbildungskonzeptes

Eher überraschen dürfte den einen oder anderen die „Entwicklung und Umsetzung eines Umweltbildungskonzeptes“ für die Innenstadt. In der City sollen acht Stationen entstehen, an denen sich große und kleine Besucher über Umwelt-Themen informieren können. „Mit dem geplanten Konzept soll das Umweltbewusstsein interessierter Bürgerinnen und Bürger aller sozialen und kulturellen Herkünfte gestärkt werden“, lautet das Ziel. Denkbar ist etwa ein innerstädtischer Lehrpfad mit Infotafeln zur heimische Flora und Fauna, verschiedenen Vogelstimmen oder die Auswirkung von versiegelten Flächen auf das Klima. Die Kosten belaufen sich auf etwa 570.000 Euro.

15. Acht Trinkwasserbrunnen für die Innenstadt

Im Innenstadtbereich sollen acht Trinkwasserbrunnen aufgestellt werden, an denen sich Menschen, aber auch Tiere kostenfrei mit frischem Trinkwasser versorgen können. „Das trägt dazu bei, die Wertschätzung für dieses hochwertige Lebensmittel im Alltag zu steigern und die Hitzebelastung für Bürgerinnen und Bürger zu mildern“, glauben die IHI-Autoren. 470.000 Euro kostet das Projekt.

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16. Verlängerung der Holzgracht

Im Innenhafen sind bei der bisherigen Umgestaltung die Speicher- und die Hansegracht entstanden. Sie sollen zum einen den Innenhafen an das Wasserviertel anbinden und dienen zum anderen der Regenentwässerung. Nun ist vorgesehen, auch die Holzgracht an der Küppersmühle über den Philosophenweg hinaus zu verlängern. Sie konnte „aus eigentumsrechtlichen Gründen“ bisher nicht vollständig ausgebaut werde. Außerdem soll eine Verbindung für Fußgänger und Radler ins Wasserviertel entstehen. Mit einer Million Euro ist das Projekt aufgeführt.

17. Umbau Düsseldorfer Straße (Friedrich-Wilhelm-Straße bis Mercatorstraße)

Die Düsseldorfer Straße ist die südliche Einfahrtsstraße zur Innenstadt. Zwischen Friedrich-Wilhelm-Straße und Mercatorstraße gilt Tempo 30 und doch ist es Fußgängern nur an wenigen Punkten möglich, die Straße zu überqueren – in der Mitte befinden sich auf ehemaligen Straßenbahngleisen Parkplätze. Den Planern schwebt vor, die Straße so umzugestalten, dass der Fußgänger- und Radverkehr gestärkt wird. 4,5 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.

18. Verbindungswege zwischen Duisburger Dünen und Innenhafen

Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs soll das Quartier „Duisburger Dünen“ entstehen. Die Planer überlegen nun, wie zum Beispiel Fußgänger von dort die Innenstadt oder den Innenhafen erreichen.
Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs soll das Quartier „Duisburger Dünen“ entstehen. Die Planer überlegen nun, wie zum Beispiel Fußgänger von dort die Innenstadt oder den Innenhafen erreichen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

In direkter Nähe zum Hauptbahnhof sollen die „Duisburger Dünen“ entstehen. Im Zuge der Innenstadt-Umgestaltung machen sich die Planer auch Gedanken, wie Fußgänger künftig vom Quartier über die Königstraße Richtung Innenhafen kommen können – ohne größere Interessenskollisionen von Fußgängern, Radlern und Autofahrern. Mit dem Umbau des Opernplatzes zum „Shared Space“ seien die Querungsmöglichkeiten an dieser Stelle für Fußgänger bereits spürbar verbessert worden. Durchs Wasserviertel erreicht man künftig die Hansegracht. Die Kardinal-Galen-Straße wird derzeit umgebaut und auch für Fußgänger „sicherer gestaltet“.

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Von der Fußgängerzone Richtung Dellviertel gibt es indes mehrere kritische Stellen. An der Tonhallenstraße, ab Höhe Buchenbaum, sind die Fußgängerwege sehr schmal und zusätzlich durch Pfosten und Laternen verengt. Die Straße ist hingegen durch den Anlieferungsverkehr für die verschiedenen Geschäfte stärker frequentiert. Die kleineren Geschäfte locken hingegen auch Kunden, sodass die Straße nicht nur ein Verbindungsweg zur Fußgängerzone ist, sondern selbst ein Anlaufpunkt für Publikumsverkehr.

Die Tonhallenstraße setzt sich jenseits der breiten Friedrich-Wilhelm-Straße fort und geht in die Kölner Straße über. Dank der Fußgänger- und Fahrradbrücke, die vom Gelände der künftigen Dünen zur Kölner Straße führt, ist dies der kürzeste und direkteste Weg zum Kantpark, zu den Schulen und in die City. „Hier besteht erheblicher Handlungsbedarf, um die Nahmobilität, insbesondere den distanzempfindlichen Fußverkehr zwischen der Innenstadt und den Duisburger Dünen zu attraktivieren und sicherer zu gestalten“, schreiben die Planer im IHI. Zum Beispiel könnten die Gehwege verbreitert und das Parken an dieser Stelle neu geregelt werden. 900.000 Euro sollen die Maßnahmen kosten.

19. Verbindungen vom Dellviertel in die Altstadt - neue Überlegungen für den Dellplatz

Einmal im Jahr findet auf dem Dellplatz das Platzhirsch-Festival statt – sonst hat der Platz eher wenig an Aufenthaltsqualität zu bieten. Das soll sich ändern, sagen die Planer.
Einmal im Jahr findet auf dem Dellplatz das Platzhirsch-Festival statt – sonst hat der Platz eher wenig an Aufenthaltsqualität zu bieten. Das soll sich ändern, sagen die Planer. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Auch die Fußwege in der Innenstadt sollen zwischen Dellviertel und Altstadt und den angrenzenden Innenhafen verbessert werden. Ausgehend vom Kantpark queren Fußgänger zunächst die Düsseldorfer Straße, die oft als Barriere wahrgenommen wird. Anschließend geht’s über die Neue Markstraße Richtung Dellplatz. Dieser spielt, so haben es die Planer wahrgenommen, für kulturelle Veranstaltungen eine wichtige Rolle. „Unabhängig von Veranstaltungen wirkt der Platz jedoch veraltet, mit vereinzelten Skulpturen, wenigen Sitzmöglichkeiten und geringer Aufenthaltsqualität.“ Zudem wird derzeit rund um den Platz geparkt. „Die Potenziale sind aufgrund der ansässigen Lokale und der motivierten Wohnbevölkerung groß.“ Aus diesem Grund soll ein erster baulicher Schwerpunkt entlang der Route liegen.

Weiter geht’s an der Kirche St. Joseph, dem Filmforum, Webster und künftigen Bora vorbei Richtung St. Vincenz-Krankenhaus, das derzeit verrammelt vor Eindringlingen geschützt wird und künftig zu einem neuen Wohnquartier umgebaut werden soll. Deshalb soll eine neue Fußwegverbindung zwischen Dellplatz und Leidenfroststraße entwickelt werden. „Der Bereich wird gestalterisch und funktional dieser Bedeutung nicht gerecht.“ Deshalb soll dort ein zweiter baulicher Schwerpunkt liegen.

Laufen die Fußgänger so wie es die Planer skizzieren, stehen sie bald an der nächsten Hauptstraße, die als Barriere wahrgenommen wird – nämlich an der Steinschen Gasse. Doch deren Umbau ist ohnehin eingeplant.

Über die Klosterstraße geht’s durch die Altstadt, diese ist allerdings für Autoverkehr und Fußgänger recht schmal. Folgt man der Straße gelangt man zur Unterstraße. Aktuell befindet sich dort noch die Holzhandlung, aber auch dieser Bereich soll umgebaut und die Altstadt langfristig somit aufgewertet werden.

950.000 Euro sollen für die Umgestaltung dieser „sehr diversen“, wie die Planer es nennen, Wegeführung zur Verfügung stehen.

20. Spiel- und Bewegungsangebote

Der Brunnen auf der Königstraße ist vor allem im Sommer bei Kindern beliebt.
Der Brunnen auf der Königstraße ist vor allem im Sommer bei Kindern beliebt. © FUNKE Foto Services | Zoltan Leskovar / FUNKE Foto Services

Die Innenstadt soll auch mit der Installation weiterer Spiel- und Bewegungsangebote attraktiver gestaltet werden. Mit der Umgestaltung des Kantparks, der Skateanlage am Portsmouthplatz und dem beliebten Brunnen am König-Heinrich-Platz gebe es bereits einzelne Angebote – „attraktive Spiel- und Bewegungsangebote für alle Altersgruppen sind aber unterrepräsentiert“. Ziel ist es, punktuell kleinere Spielgeräte aufzubauen. Um den Bedarf zu ermitteln und mögliche Standorte zu benennen, soll ein Planungsbüro ein Gutachten erstellen und das Thema „innovativ und kreativ“ beleuchten. Bürger sollen bei der Planung ihre Ideen einbringen können. 110.000 Euro stehen dafür zur Verfügung.

21. Öffentlichkeitsarbeit

Um die Bürger kontinuierlich über die verschiedenen Maßnahmen auf dem Laufenden zu halten, stehen auch 40.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Dieses Geld soll beispielsweise in Informations- und Bürgerbeteiligungsveranstaltungen fließen.

>> So läuft der Prozess ab

Das Integrierten Handlungskonzepts steht am 18. August auf der Tagesordnung der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte. Am 19. September soll dann der Rat über das Rahmenkonzept entscheiden. Für die einzelnen Maßnahmen wird die Verwaltung dann separate Vorlagen erstellen und der Politik vorlegen.