Duisburg. . Die Überdachung in der Duisburger Fußgängerzone haben Freunde und Kritiker. Über 500 Meter sind überdacht, zum Leidwesen der Passanten aber nicht an einem Stück.
Für die einen sind sie die Rettung bei Schnee und Regen, für die anderen waren sie über Jahre ein Schandfleck: die Arkaden an Königsstraße, Kuhtor und Düsseldorfer Straße in der Innenstadt. Gewölbter transparenter Kunststoff auf einer blau-grauen Stahlkonstruktion – in einer Breite von 3,70 Meter bietet die Gehwegüberdachung ein bisschen Wetterschutz beim Schaufensterbummel auf Duisburgs prominentester Einkaufsmeile.
Über 500 Meter Ladenfront sind überdacht, zum Leidwesen der Passanten aber nicht an einem Stück. Vier Teilstücke wurden zwischen 1984 und 1984 errichtet, über drei Millionen D-Mark investierte die Stadt seinerzeit in die Komfortsteigerung für die Konsumentenschar.
Masterplan für die Duisburger Innenstadt
Ein weiteres Stück Arkade steuerte das frühere Karstadt-Gebäude bei, dessen erstes und zweites Obergeschosse an der Königstraße hervorkragte und auf einem Säulengang ruhte. Mit dem Kaufhaus-Abriss im Jahr 2006 und dem Neubau des Einkaufszentrums „Forums“ fehlt seither auf einem langen „Kö“-Stück der Regenschutz.
Unser DuisburgAn dem rüttelte auch der britische Star-Architekt Lord Norman Foster mit seinem 2007 vorgestellten Masterplan für die Duisburger Innenstadt. Darin blieb die Königstraße unbedacht. „Einfach wegflexen“, stimmte ihm der damalige Chef der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft zu, während aus dem Planungsdezernat eher Nachdenkliches kam: „So etwas muss man modernisieren, aber doch nicht in Frage stellen.“
„Ein Alleinstellungsmerkmal“
„Die Duisburger Innenstadt hat damit ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband den Vorteil der Arkaden im Wettbewerb der Einkaufsmeilen in der Region: „Aber es ist kein Imagegebwinn, wenn sie total verdreckt sind.“ Genau das waren die Überdachungen lange Zeit, sind es aber nicht mehr.
Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie nicht nur sauber bleiben, sondern auch noch ein Highlight werden. Das City-Management liebäugelt mit einer Weihnachtsbeleuchtung unterm Kunststoffdach während der umsatzstärksten Wochen des Einzelhandelsjahres. Voraussetzung: das liebe Geld muss her. „Es werde Licht“ heißt es also nur, wenn möglichst viele Einzelhändler finanziell etwas beisteuern.
Das Thema Arkaden wäre natürlich nicht angehandelt ohne den Hinweis auf die Wanheimer Straße in Hochfeld. Auch dort lässt es sich bei Niederschlägen aller Art einkaufsbummeln ohne Schirm.