Duisburg. Die Macher des Duisburger Platzhirsch-Festivals haben die ersten Acts bekanntgegeben. Mit dabei sind Lokalmatadore – und internationale Musiker.

Die ersten Programmpunkte des Duisburger Platzhirsch-Festivals stehen fest. Das teilte René Schwenk mit – und konnte eine bunte Mischung aus bekannten Musikern und beliebten Lokalmatadoren präsentieren. Nach zwei Jahren Exil im Kantpark kehrt der Platzhirsch pünktlich zu seinem zehnjährigen Jubiläum in seine angestammten Weidegründe auf und um den Dellplatz zurück – vom 26. bis zum 28. August.

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Obwohl der „Platzhirsch“ seit jeher vor allem unbekannten, aber aufregenden Musikern, Künstlern und Tänzern eine Bühne gab, sind 2022 auch große Namen dabei. Einer davon ist „METAR“. Der alleine dürfte noch nicht für den großen Aha-Effekt sorgen, die Musiker dahinter aber schon. Neben Saitenartist Werner Cee sind nämlich auch Eivind Aarset und Markus Stockhausen Teil des Trios.

Internationale Topmusiker spielen in Duisburg

Letzterer hat sich längst aus dem Schatten seines berühmten Vaters Karlheinz Stockhausen gespielt. Als experimentierfreudiger Trompeter und Komponist, der Jazz und andere Musikrichtungen gerne zu einer homogenen Masse formt, ist er ein gerngesehener Gast auf europäischen Bühnen.

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Der Norweger Eivind Aarset trat zuletzt vor allem als Gitarrist in der Band von Dhafer Youssef in Erscheinung, wo er mit sphärischen Klangflächen und hypnotischen Soli brillierte. Als Sideman war er aber auch schon wesentlich „konservativer“ unterwegs, zum Beispiel bei Aufnahmen mit Ray Charles, Nils Petter Molvær oder Cher.

Duisburger Newcomerin und Blockflöten beim Platzhirsch

Für den nötigen Lokalkolorit sorgt – unter anderem – die Duisburger Singer-Songwriterin Stina Holmquist mit ihrer Band. Erst kürzlich veröffentlichte sie ihre erste EP „Deep Water“. Ein großer Name mag folgendes belgisches Quartett noch nicht sein, ein skurriler Name dafür schon: „Cocaine Piss“ locken mit einer Mischung aus Punk, Noise und Hardcore – und versprechen, „die Pissrakete zu starten“. Jetzt in Duisburg zu spielen, sagt die Band, dürfte bedeuten, „den Rockolymp erreicht“ zu haben. Stimmt.

Duisburg – Schweden – Duisburg: Die Band Stina Holmquist präsentiert auf dem Platzhirsch-Festival Singer-Songwriter-Pop mit schwedischem Geist.
Duisburg – Schweden – Duisburg: Die Band Stina Holmquist präsentiert auf dem Platzhirsch-Festival Singer-Songwriter-Pop mit schwedischem Geist. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Als konzeptueller Gegenentwurf zum kokaingeschwängerten Urin aus Belgien, zumindest namentlich, geht „Das Blockflötenensemble“ durch. Die Truppe ist beim Platzhirsch ein alter Bekannter und bietet dem Publikum zwischen dem wilden Treiben des Festivals eine musikalische Ruhephase mit sanften Kompositionen von Arvo Pärt oder Erik Satie.

Platzhirsch bietet in Duisburg auch Theater

Außerdem mit von der Partie: „Die Roboterinnen“ bieten elektroakustisches Musiktheater mit Vocodern, „Empire“ improvisiert elektronisch und „Friends of Gas“ mischen Punk, Krautrock und Noise. Mit Tomeka Reid und ihrem Trio kommt sozusagen eine Leihgabe der Nachbarstadt Moers nach Duisburg. Die Cellistin ist gerade Improviser in Residence des Moers-Festivals und spielt mit Kollegen an der Geige und der Bratsche Musik zwischen Jazz, zeitgenössischen Kompositionen und Stücken, die spontan auf der Bühne konstruiert werden – „instant composing“ nennt sich das.

Wie gewohnt kommen auch Theaterfans auf ihre Kosten – vor allem die jungen. Das Duisburger Theater Kreuz und Quer ist beim Platzhirsch mit dabei, auch das Theater Tom Teuer lockt die Besucher wieder mit humorvollen Stücken. Bis zum Platzhirsch-Festival Ende August wird sich am Line-Up noch einiges tun. Deswegen lohnt es sich, die Homepage platzhirsch-duisburg.org im Auge zu behalten.

>> WER BEIM PLATZHIRSCH NOCH DABEI IST

  • 3000: Klare, Maris, Swell, de Joode, Vatcher
  • Abdul Kader Chahin
  • Agora Theater
  • AUA
  • Bolt & Harald Schulte
  • Die Regierung
  • Duygu Özturan
  • International Music & The Dorf
  • Junges Ensemble Ruhr
  • M. Takara & Carla Boergas
  • Mariá Portugal & Recursion
  • Nichtseattle
  • OINK!-Autokino: Videocity Ukraine-Spezial
  • Paddy Steer
  • Peuk
  • Porcelain id
  • Sarah Wissner Theater
  • Schillings & Töpp
  • Schlakks
  • Slumberland & Sainkho Namtchylak
  • Station 17
  • Takh
  • Zouj