DuISBURG. . Die Wiedereröffnung des Duisburger Kantparks ist groß gefeiert worden. Verzögerungen beim Umbau hatten die Geduld vieler Duisburger strapaziert.

Mit einem großen Eröffnungsfest ist im Kantpark am Tag der Städtebauförderung das Ende der Umbauarbeiten gefeiert worden. Zuvor hatten die Verzögerungen bei der groß angelegten Stadtgartensanierung die Geduld der Duisburger arg strapaziert.

Fast so etwas wie Central-Park-Feeling kam unter den Parkbesuchern bei der Jazz-Musik der Band „Dusty Lane“ und einem saftigen Snack vom knallroten Hotdog-Wagen im renovierten Stadtgarten auf. Und wie in New York City haben auch in Duisburg Sicherheitsaspekte beim Umbau der sieben Hektar großen Anlage, eine wichtige Rolle gespielt. „Wir haben weit über hundert Bäume und viel Buschwerk entfernt“, sagte Thomas Griebe vom Amt für Umwelt und Grün im Gespräch, „besonders an den Parkrändern sollten so die Sichtachsen gestärkt und dunkle, zugewachsene Ecken beseitigt werden, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Besucher zu erhöhen.“

Probleme bereiteten bei den Arbeiten vor allem die mächtigen Bäume, die stehen bleiben durften. „Wir konnten mit dem schweren Gerät nicht so nahe an die Bäume heranarbeiten, wie erwartet, weil sie ihr Wurzelwerk hier teils ungewöhnlich flach ausbreiten, denn wir stehen nicht auf gewachsenem Boden, sondern hatten es mit verschiedenen Aufschüttungen zu tun“, gab Randolph Kricke der Sachgebietsleiter der unteren Naturschutzbehörde bei der Eröffnung zu bedenken.

Ob die kolportierte Kostensteigerung von 1,4 auf 2,3 Millionen Euro den Tatsachen entspricht, das wollte Marc Evertz von der Grünplanung weder bestätigen noch dementieren. „Wir haben erst gestern die offizielle Abnahme und damit das Ende der Maßnahme gehabt, nun müssen wir selber erst genau abrechnen“, wich er konkreten Angaben aus.

Sorge um Tierarten

Indessen zählte im Park der renommierte Baumexperte Heinz Kuhlen etwas betrübt die Kronen seiner Lieben. Für ihn ist bei der Auslichtung der Bäume und Büsche entschieden zu radikal vorgegangen worden und er fürchtet, dass viele Tierarten ihren Unterschlupf verloren haben. Zwar bewunderte er auch die wirklich bezaubernden Staudenbeete, die von der Initiative Kants Gärtner mit der Beratung einer Staudengärtnerin angelegt worden sind, aber er fragte sich auch, ob die Garteninitiative den nicht unerheblichen Pflegeaufwand auch stemmen kann.

Susanne Breidenbach und Dorothee Zschocke mit Sohn Anton von Kants Gärtnern überreichten Oberbürgermeister Sören Link ein Insektenhotel
Susanne Breidenbach und Dorothee Zschocke mit Sohn Anton von Kants Gärtnern überreichten Oberbürgermeister Sören Link ein Insektenhotel © Stadt Duisburg

Gabi Siegert von Kants Gärtnern erklärte am Stand für den Insektenhotelbau, dass die Wildbienen wählerisch sind und man daher die Kanten der gesäuberten Schilfrohre vor dem Verarbeiten sorgfältig glätten muss.

Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt stellt der Kantpark laut Stadt einen bedeutenden Baustein dar. Neben Plätzen, Promenaden und Wegen, die den Park strukturieren, seien es vor allem die speziellen Nutzungsangebote, die mit einem partizipatorischem Ansatz den Kantpark beleben. Neben Kants Garten zähle dazu der neue Dell-Garten oder der Spiel- und Sportbereich des Steinbart-Gymnasiums

„Ich freue mich, unser Schmuckstück in der Innenstadt an die Duisburger zurückgeben zu können“, sagte Oberbürgermeister Sören Link, „der Aufwand hat sich gelohnt und wir bekommen langsam eine Ahnung, was nach dem Umbau der Friedrich-Wilhelm-Straße auf uns zukommen wird.“

>>MITMACH-ZIRKUS UND KREATIV-WORKSHOP

Zum bunten Programm für Jung und Alt bei der Parkeröffnung gehörte unter anderem der Mitmachzirkus Zipfel. Dabei konnte man selbst eine Zirkusdisziplin ausprobieren.

Außerdem lockte das Lehmbruck-Museum bei freiem Eintritt in die aktuelle Ausstellung und zu einem Kreativ-Workshop. Die Cubus-Kunsthalle lud zu einer Druckwerkstatt mit Cyrus Overbeck.