Duisburg. Duisburg hilft seinen Bürgern nicht selber im Kampf gegen die Hitze, sondern zeigt stattdessen auf andere. Das ist katastrophal. Ein Kommentar.
Nichts. Das ist, kurz gesagt, das, was die Stadt Duisburg tut, um ihre Bürger vor Hitze zu schützen. Und das im Jahr 2022, wo aus dem freundlich klingenden Klimawandel längst ein Klimakollaps geworden ist, mit Hitzewellen in Deutschland, wie man sie früher nur aus Südeuropa kannte.
Kleine Kinder und Senioren, Schwangere und Vorerkrankte: Sie alle sind besonders gefährdet von Hitze. Tausende Hitzetote zählt Deutschland jedes Jahr, laut Experten dürfte die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen. Hitze tötet jedes Jahr viel mehr Menschen als Flut oder Feuer. Eine Feuerwehr hat Duisburg. Aber nicht eine Maßnahme gegen Hitze.
8000 Euro kostet die Anschaffung eines Trinkwasserbrunnens, wie er in anderen Städten normal ist. Ein Tropfen auf den heißen Asphalt der Königstraße? Vielleicht. Aber eine für eine Stadt vergleichsweise billige Methode, um zu helfen, ganz nebenbei übrigens auch Obdachlosen, die ebenfalls zu den vulnerablen Gruppen zählen. Und um zu zeigen: Wir sehen das Problem, und wir nehmen es ernst.
Die Verantwortung anderen zuzuschieben, reicht als Stadtverwaltung nicht aus. Wer, wenn nicht die Stadt selber, müsste sich mit Krankenhäusern und anderen Trägern vernetzen? Und was den Fingerzeig auf Privatleute betrifft: Der ist nicht mehr als ein Stinkefinger. Die Hitze-Nullnummer der Stadt grenzt an unterlassene Hilfeleistung.