Bottrop. Bottrop verschickt mit den Daten aus der A42-Schrankenanlage Bußgeldbescheide. Jeden Tag werden Hunderte Fahrzeuge herausgezogen.

Die Schrankenanlage auf der A42 zwischen Bottrop und Essen zieht jeden Tag weiterhin einige hundert Fahrzeuge aus dem Verkehr, die zu schwer für die marode Brücke sind. Zuletzt seien an der Wiegeanlage an Werktagen gut 350 Fahrzeuge in beide Richtungen gestoppt worden, sagte ein Sprecher der Autobahn GmbH. „Damit gibt es einen minimalen Rückgang gegenüber den Startwochen.“

Nach dem ersten Erfassungszeitraum waren seit dem Start der Anlage hatten schon 407 Fahrzeugführer Knöllchen von der Stadt Bottrop bekommen – über jeweils 100 Euro. Jedes Mal, wenn sich vor der Ausfahrt Bottrop-Süd die Schranke senkt vor Fahrzeugen mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen, wird ein Bußgeld fällig.

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Kameras und Sensoren der neuen Wiege- und Schrankenanlage in Richtung Dortmund erfassen das Kennzeichen und die Abmessungen des Fahrzeuges. Eine Waage misst das Gewicht der Fahrzeuge auch während der Fahrt. Gespanne, wie etwa ein Auto mit Wohnwagen, werden dabei gemeinsam gewogen, sagt Bernd Löchter, Sprecher der Autobahn Westfalen.

Erkennt das System ein zu schweres Fahrzeug, dann springt die Ampel in der Anlage auf Rot und die Schranken senken sich. Die Mitarbeitenden lotsen das Fahrzeug auf die Ableitungsspur und damit von der Autobahn. Der Rechner der Schrankenanlage speichert die Daten und sendet sie gebündelt an die Bußgeldstelle des Straßenverkehrsamtes, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn. Dort werden die Daten entschlüsselt, ausgelesen und zu Bußgeldbescheiden verarbeitet.

Gewichtsverstöße an der A42: Hohe Bußgelder für Lkw-Fahrer

Die Stadt war vor einem Monat zurecht davon ausgegangen, dass die Zahl der täglichen Gewichtsverstöße in den nächsten Wochen höher ausfallen würde. Im ersten Erfassungszeitraum lagen Karfreitag und das Osterwochenende mit Lkw-Fahrverboten. Ein Beleg für diese These: In der Gegenrichtung, in der die Schranke schon seit dem 16. März in Betrieb ist, wurden an den ersten Tagen 712 Fahrzeuge herausgezogen.

Beim Ordnungsamt Bottrop, dass für alle gestoppten Fahrzeuge in Fahrtrichtung Dortmund zuständig ist, werden bislang mehr als 4000 Fälle bearbeitet. „Das sind im Wesentlichen Sprinter, Busse, Wohnmobile und Pkw mit Anhängern“, sagte ein Stadtsprecher. Bei den Fahrern großer Lastwagen habe sich die Sperrung hingegen herumgesprochen. In Essen, wo Gewichtsverstöße in Fahrtrichtung Oberhausen bearbeitet werden, sei bereits eine hohe vierstellige Anzahl an Fällen in der Bearbeitung, sagte ein Sprecher.

Diese Zahlen sind überschaubar im Vergleich zu den Messungen im Februar 2022 nach dem Start der Schrankenanlage vor dem Kreuz Herne. Nach Angaben der Autobahn Westfalen sind dort an den ersten Mess-Tagen bis zu 1200 Autos täglich gestoppt worden.

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