Bottrop. Wegen der gesperrten Autobahn kommt es in Bottrop zu Verspätungen im Busverkehr. Die Gegenmaßnahmen kosten die Stadt schon jetzt eine Menge Geld.

Die Sperrung der A42 und der Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal führt in Bottrop zu erheblichen Verzögerungen im Busverkehr. Darauf wies Bottrops Verkehrsdezernent Klaus Müller auch auf einer Bürgerversammlung im Bernepark hin. Diese Verzögerungen wirken sich außer auf die Bottroper Buslinie 261 von und nach Ebel vor allem auch auf die Schnellbusse von und nach Gelsenkirchen sowie von und nach Essen negativ aus, berichtet die Stadt. Die Maßnahmen, um die Verspätungen der Busse halbwegs in den Griff zu bekommen, kosten schon jetzt viel Geld.

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So brauchen die Schnellbusse, die sonst auf der Linie SB 29 über die A42 rollen konnten, wegen der Autobahnsperrung und der Umleitung über die Horster Straße (L633) und die Grothussstraße in Gelsenkirchen viel länger für ihren Weg vom Bottroper ZOB bis in die Schalke-Stadt. Denn jetzt sind auf dieser Strecke auch besonders viele Lkw und Pkw zusätzlich unterwegs. Die Haltestelle am Bottroper Hauptbahnhof fahren die SB29-Busse zurzeit gar nicht mehr an.

„Umstellung auf 90-Minuten-Takt unzumutbar“

Normalerweise brauchten die Busse auf der Fahrt von und nach Gelsenkirchen je Richtung gut 24 Minuten. Inzwischen verspäten sie sich um 15 Minuten, berichtet die Stadt. Der Stundentakt im Fahrplan könne so nicht mehr eingehalten werden. Der Busverkehr Rheinland (BVR) müsse dazu einen Bus und zwei Fahrer zusätzlich einsetzen. Die rein rechnerische Alternative wäre die Umstellung auf einen 90-Minuten-Takt im Fahrplan.

Am Zentralen Omnibusbahnhof Bottrop (ZOB) stehen Ersatzbusse bereit, um große Verspätungen abzufangen.
Am Zentralen Omnibusbahnhof Bottrop (ZOB) stehen Ersatzbusse bereit, um große Verspätungen abzufangen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

„Das ist den Fahrgästen nicht zumutbar“, unterstrich Dezernent Klaus Müller auch vor gut 70 Bürgerinnen und Bürgern während einer SPD-Versammlung im Maschinenhaus des Berneparks. Der Einsatz des zusätzlichen Busses auf der SB29-Linie seit Mitte Januar kosten die Städte allein bis zum Beginn der Osterferien allerdings insgesamt 30.000 Euro an Zuschüssen. Bottrop zahlt davon 14.000 Euro. Bisher sei der Zusatzbus bis zu den Ferien gesichert.

Busse bleiben in Staus an A42-Auffahrt stecken

Beigeordneter Klaus Müller kündigte an, dass sich die Stadt dafür einsetzen werde, dass das zusätzliche Fahrzeuge auf der SB29-Linie auch weiterhin zum Einsatz komme, wenn die A42 nach Beginn der Osterferien nicht wieder für den stündlichen Busverkehr freigegeben werden sollte. Danach sieht es zurzeit nicht aus. Dann aber schnellen die Kosten nach BVR-Angaben auf rund 100.000 Euro in die Höhe. 40.000 Euro davon entfielen auf die Stadt.

Die Schnellbusse auf der SB16-Linie zwischen Bottrop und Essen und auch die 261er-Busse nach Ebel bleiben oft in den Staus am Autobahnanschluss Bottrop-Süd stecken. Eine Lösung dafür sei nicht erkennbar. Allenfalls könne die Verlängerung der Grünphase für die Abbieger auf die A42 in Richtung Duisburg zu Verbesserungen führen.

Auch die Vestische setze Reservebusse und mehr Personal ein, damit sich die Verspätungen nicht auch noch aufsummieren, heißt es. Bei großen Verspätungen könne so ein Ersatzbus pünktlich losfahren und den Fahrplan einhalten. „Das ist noch nicht so teuer“, sagte Verkehrsdezernent Müller. Bis jetzt seien zusätzliche Kosten von 8500 Euro entstanden.

Unterdessen hat die Autobahn Westfalen GmbH angekündigt, die Sperrung der A42 vielleicht schon Ende März aufheben zu können. Allerdings sei das noch abhängig von den Witterungsbedingungen und Lieferungen von Teilen. Vergangene Woche hieß es noch, dass eine Öffnung vor April nicht möglich sei.