Bottrop. Am Anfang gab es Querelen, doch mittlerweile hat sich das Mio 1889 auf der Bottroper Gastromeile etabliert. Nun gibt es noch ein neues Angebot.

Vor genau einem Jahr eröffnete das „Mio 1889“ an der Gladbecker Straße. Es war keine Schöpfung aus dem Nichts oder ein Neubeginn nach langem Leerstand, was Mario Grube dort auf der Gastromeile in Angriff genommen hatte. „Am Anfang war das alles wirklich umstritten, unser Vorgänger, das Café „Corretto“, war ja sehr beliebt und ich glaube, der Weggang damals, nach dem Gerangel um die Öffnungszeiten, hat einige Herzen gebrochen“, sagt der nun nicht mehr ganz so neue Inhaber, selbst erfahrener Gastronom.

Nach grundlegendem Umbau, äußerer wie innerer Umstrukturierung, hat sich das Mio 1889 (so das Erbauungsjahr des Stadthauses, in dem sich das Lokal befindet ) nicht nur etabliert, mit Sicherheit keine Herzen mehr gebrochen, sondern sogar neue Fans gefunden. Der Laden läuft. Sonst würde Grube ja auch nicht sieben Tage in der Woche von morgens bis in den späten Abend öffnen. Der große Unterschied zur Lizenz der Vorgänger, die besagte: Tagescafé.

Gastronom Mario Grube während der Umbauarbeiten von früheren Corretto zum Mio 1889 im März 2023. Im April letzten Jahres konnte das Lokal schon eröffnen.
Gastronom Mario Grube während der Umbauarbeiten von früheren Corretto zum Mio 1889 im März 2023. Im April letzten Jahres konnte das Lokal schon eröffnen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Stimmt“, sagt Grube, der auch durch Firmen wie „Mahlgrad“, „Pottkorn“ oder das Catering-Unternehmen „Lime:Line“ bekannt wurde, für das er damals übrigens den bekannten Star-Koch David Spickermann ins Boot holte.

Die teilweise unkonventionellen Snacks und Gerichte, das Frühstück und inzwischen sogar die Mio-Burger, haben offensichtlich eingeschlagen. Die Zeiten, an denen er am Samstagabend fast allein in seinem Mio stand, seien zum Glück vorbei. „Reservieren ist inzwischen besser.“ Und die Kuchentheke wird ja auch von keinem Unbekannten in Bottrop bestückt: Die Torten liefert Rino Micacchioni, dessen Eis- und Kuchen-Café am Berliner Platz viele immer noch vermissen. Aber jetzt gibt es sie ja wieder in der City.

Schräg gegenüber, in der früheren Kasbar, danach Bar Odyssee, eröffnete Mario Grube die Mio-Mini-Bar. Im Winter mutierte sie zur Après-Ski-Bar und jetzt gibt es in der inzwischen in „Spritzeria“ umbenannten Bar 15 Varianten des Italo-Klassikers Aperol-Spritz. „Ein absoluter Trend, diese Spritz-Themen mit unterschiedlichen Zutaten, die Getränke sind leicht und tagestauglich“, so der Gastronom, der die Spritzeria auch zur Party zum ersten Geburtstag am vergangenen Samstag einbezogen hat.

Das heikle Thema Lärm und Nachbarschaft sei ihm als Gastronomen an der Gladbecker Straße durchaus bewusst, gerade jetzt, wo er mehr Partys im Mio und der Spritzeria plane. „Wir nehmen die Sorgen der Anwohnerschaft ernst, versuchen, den Geräuschpegel möglichst niedrig zu halten und ab Mitternacht noch umsichtiger zu sein.“

Bereits am 19. April geht es ab 19 Uhr kulinarisch weiter im Mio: Dann steht unter dem Motto „Trüffel-Gala“ ein Viergang-Menü auf der Karte, musikalisch live begleitet von Markus Gahlen und Wolf Codera. Klar, dass bei Thema und Musikauswahl auch ein anderer bekannter Bottroper die Hände mit im Spiel hat: Igor Albanese, Impresario und Trüffel-Spezialist.

Infos: mio1889.de.