Bottrop. . Szenen aus Trinkern und Drogenkranken wirken störend. Bürger ärgern sich auch über Lärm und Müll. Verwaltung macht Verbesserungsvorschläge
Die Stadt unternimmt Anstrengungen, damit der Berliner Platz wieder zu einem Treffpunkt wird und sich mehr Bürger wieder gern darauf aufhalten. Eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe legt dazu nun einen Katalog von Vorschlägen zur Entscheidung vor. Sie reichen von der Beschäftigung eines Quartiermeisters, über eine intensivere Säuberung des Platzes bis hin zu neuen Spielgeräten. Auch die so genannte Trinkerszene soll eine andere Anlaufstelle bekommen. Alles in allem soll der Berliner Platz sauberer, sicherer und attraktiver werden.
„Alle sind sich einig, dass es so nicht weiter gehen kann“, betont Andreas Pläsken. Das sagt der Stadtsprecher nicht nur mit Blick darauf, dass dem Berliner Platz im kommenden Jahr bei den Feiern zum 100-jährigen Stadt-Jubiläum eine zentrale Rolle als Veranstaltungsort zugedacht ist. So weist die Verwaltung darauf hin, dass sich mehr und mehr Bürger und Geschäftsleute über den Zustand des und die Zustände auf dem Platz beschwert haben. Ob in den Bürgermeistersprechstunden, bei den Zukunftsstadt-Diskussionen oder im Innenstadt-Arbeitskreis: Viele beklagten die Verwahrlosung des Berliner Platzes.
Viele Bürger und Geschäftsleute beschweren sich
Beigeordneter Klaus Müller hatte deshalb die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe gebildet, in der Mitarbeiter aus neun Ressorts über die Lage berieten und Verbesserungsmöglichkeiten zusammentrugen. Ihr Ziel ist es, die Zustände auf dem Berliner Platz möglichst kurzfristig zu verbessern und ihn auf längere Sicht besser zu gestalten. „Speziell bei diesem Platz stößt man aber auch schnell an Grenzen“, erklärt Pläsken: „Auf einem Platz über einer Tiefgarage kann man nun einmal keine 100jährige Linde pflanzen“, spitzt der Stadtsprecher zur Verdeutlichung zu.
1. Für mobiles Grün aber wäre dort Platz. Die Wanderbäume zum Beispiel, mit denen die Stadt gegen Hitzeinseln in den Wohnquartieren angehen will, sollen noch in diesem Jahr auch auf den Berliner Platz gerollt werden. Außerdem wäre denkbar dort ein grünes Klassenzimmer aufzustellen.
Leer und ziemlich ungepflegt wirkt Berliner Platz auf viele Kritiker. Foto: Frank Oppitz 2. Damit der Berliner Platz besser aussieht, hält die Verwaltung eine bessere regelmäßige Grundreinigung für nötig. So sollen nicht nur das Pflaster und die Treppenaufgänge, sondern auch die Sitzbänke und Mülleimer gesäubert werden. Auch Rinnen, Spritzdüsen und Wasserelemente in den Brunnen werden gereinigt. Kaugummis und Graffiti will die Verwaltung ebenfalls entfernen lassen.
3. Der Platz ist so wie jetzt so ausreichend beleuchtet, dass es sicher genug ist. Die Verwaltung schlägt aber zusätzliche Leuchten entlang der Sitzelemente vor. Auch die Illumation der historischen Post könne den Platz attraktiver erscheinen lassen.
4. Mehr Gastronomie im Freien kann nach Einschätzung der Stadt den Berliner Platz beleben. Das Eiscafé Da Rino, aber auch der Mc Donalds-Imbiss und das Sushi-Lokal Daikychi werden Mitarbeiter der Stadt darauf ansprechen.
5. Ein Quartiermeister könnte zusätzlich bei seinen Rundgängen über den Berliner Platz eingreifen, wenn dort Ordnung und Sauberkeit zu wünschen übrig lassen.
Keine Gefahr, aber unschön und störend
>>> Die so genannte Trinkerszene bildet sich zurzeit vor dem Sushi-Lokal in unmittelbarer Nähe zum Kaufland-Eingang. Die Stadt will sie nicht generell vom Berliner Platz vertreiben, ihr aber einen anderen Aufenthaltsort mit Überdachung und Begrünung in der Nähe der Radstation anbieten. Die Szene sehe vor allem unschön aus und wirke störend, sie stelle aber keine konkrete Gefahr da, hält die Arbeitsgruppe der Verwaltung fest. Ein Sozialarbeiter, der sich ja jetzt schon um diese Szene intensiv kümmert, soll auch ihre Verlegung begleiten.