Heiligenhaus. Der Kegel-Bundesligist möchte ganz oben angreifen. Aktuell sieht es mit Rang eins gut aus. Kapitän Marcel Grote vergibt dennoch nur die Note Drei.

Spätestens seit dem Jahr 2001 sind die Kegelfreunde Oberthal das Maß aller Dinge in der Kegel-Bundesliga der Herren. Von den vergangenen 18 Meisterschaften gingen 16 ins Saarland, sie sind die Dominatoren des Sports. Doch aktuell stehen sie nicht auf Platz eins der Bundesliga, dort thronen die Red Lions aus Heiligenhaus mit 13 Punkten aus sechs Spielen.

„Wir sind zuletzt Vizemeister geworden, was der größte Erfolg in der Heiligenhauser Vereinsgeschichte ist. Wir haben mit André Laukmann den amtierenden Weltmeister und den besten Kegler der Welt aktuell. Dazu spielt auch Marcel Schneimann bei uns, ein Europa- und Weltmeister der vergangenen Jahre. Vom Potenzial ist es eine super Truppe, die den Anspruch hat, am Ende des Jahres mal ganz oben zu stehen“, sagt Marcel Grote, der Kapitän der ersten Mannschaft und zugleich der Vorsitzende des Vereins.

Red Lions Heiligenhaus hat zwei Spiele leichtfertig verschenkt

Für dieses große Ziel sieht es nach sechs von 20 Spielen gut aus. Die ärgsten Konkurrenten aus Oberthal haben bisher einen Punkt weniger gesammelt, die Düsseldorfer Kegler, die auch immer zum Favoritenkreis gehören, stehen mit zehn Punkten und einer mehr absolvierten Partie auf Rang drei. So richtig zufrieden, ist Grote mit den bisherigen Auftritten dennoch nicht.

„Die Tabelle ist noch überhaupt nicht aussagekräftig. Ich würde dem Saisonstart eine Drei als Schulnote verpassen. Wir haben zu Hause einen Punkt gegen Düsseldorf abgegeben, was immer passieren kann, weil Düsseldorf auch eine Top-Mannschaft ist. Aber wir haben auswärts auch in Landsweiler und in Gelsenkirchen zwei Spiele nicht gewonnen, die wir vom Spielverlauf hätten müssen. D as sind die Partien, die uns im Nachhinein noch ärgern. Sonst hätten wir uns an der Tabellenspitze schon etwas absetzen können. Ich hoffe, dass es uns nicht auf die Füße fällt“, blickt Grote voraus.

In den Partien hatte der eine oder andere einfach nicht seinen besten Tag, machte einfache Fehler, sodass am Ende ein paar Holz fehlten, um die Partie für sich zu entscheiden. „Da müssen wir dran arbeiten“, sagt Grote.

Zweite Mannschaft beweist sich in der 2. Bundesliga

Angesprochen kann sich hier auch die zweite Mannschaft in der Zweiten Bundesliga fühlen. Mit sechs Punkten aus fünf Spielen steht das Team auf Rang neun. „Sie sind gerade in die 2. Liga aufgestiegen. Das ist natürlich auch ein großes Abenteuer. Die Jungs machen das bisher sehr ordentlich. Auch die hätten den einen oder anderen Punkt mehr holen können, aber das haben wir bewusst in Kauf genommen. Die Liga ist eine gute Möglichkeit, sich auf höchstmöglichem Niveau zu messen und sich auch für die 1. Liga zu empfehlen“ , so der Vereinsvorsitzende der neben den Seniorenteams auch auf die Jugendabteilung stolz ist: „Wir haben ungefähr 25 bis 30 Jugendliche und damit die größte Jugendabteilung in Deutschland.“

Für Nachwuchs ist also gesorgt. Bis der allerdings in den Bundesligen anklopfen wird, dauert es noch ein wenig. Zunächst ist dort so oder so Pause, Stichwort Corona. Die Hallen sind zu, die Saison bis auf Weiteres unterbrochen.

Grote: „Das ist extrem ärgerlich, weil wir uns viel Mühe gegeben haben und uns an alle Anforderungen angepasst habe. Ich sehe im Kegelsport auch nicht das große Gefahrenpotenzial, es nimmt ja auch jeder seine Kugel selbst mit. Es ist schade, unsere Jugend scharrt auch mit den Hufen. Aber ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr keine Kugel mehr anfassen. Und dann braucht man auch einen gewissen Vorlauf, um wieder Bundesliga zu spielen. Ich hoffe, dass wir im Februar, März wieder anfangen.“

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