Heiligenhaus. Die Volleyballer des TV Heiligenhaus waren aufgestiegen - doch sie verzichteten. Das hat mit der Struktur des Teams und der Lage der Stadt zu tun.
Wer sich auf der Internetseite des nordrhein-westfälischen Volleyballverbandes durch die einzelnen Tabellen klickt, findet sowohl in der Herren-Landesliga als auch in der Bezirksliga eine Mannschaft des TV Heiligenhaus . Allerdings - so steht es da schwarz auf weiß - hat die Erstvertretung noch kein Spiel absolviert, während die zweite Mannschaft in der Bezirksliga zwei Siege aus drei Spielen holte.
TV Heiligenhaus ist einer der wenigen Klubs mit Männer-Volleyball
Dieses Kuriosum hat einen ganz einfachen Grund: „Das ist der Corona-Aufstiegsregelung geschuldet. Durch den Abbruch der Saison gab es die Möglichkeit, als Drittplatzierter das Aufstiegsrecht in Anspruch zu nehmen. Das hatten wir getan“, sagt Felix Nakelski, Abteilungsleiter Volleyball beim TV Heiligenhaus.
Da die Herrenmannschaft allerdings doch „in der Summe spaßorientiert“ unterwegs sei, wurde diese Entscheidung zum Spielen in der Landesliga im Sommer wieder revidiert. Auf dem Papier gibt es also zwei Teams, in Wirklichkeit aber nur eins, dessen Mitglieder seit dem 1. November wie alle Nicht-Profisportler auf dem Trockenen sitzen, auf Lockerungen und die Erlaubnis warten, ihrer Leidenschaft wieder nachgehen zu können .
Das Frauen-Team hat sich aufgelöst
Mittlerweile haben die Volleyballer beim TV Heiligenhaus ein Alleinstellungsmerkmal. Die Frauenmannschaft, die vor ein paar Jahren noch in der Verbandsliga aufschlug, gibt es nicht mehr. „Es ist die typische Situation in einem Dorfverein“, so Nakelski. „ Irgendwann wechseln die Prioritäten, Familie, Studium, Beruf. Dadurch hat sich das dezimiert, da wir es auch seit 20 Jahren nicht schaffen, Nachwuchssportlerinnen oder Nachwuchssportler auszubilden “, so Nakelski.
Gerne würde er als Abteilungsleiter dagegen etwas tun und hatte auch die ersten Schritte eingeleitet, in der Form von wöchentlichem Hobby-Volleyball für jeden. „Das ist auch angelaufen, es waren jeden Freitag Leute in der Halle. Aber dann kam Corona, wodurch alles wieder eingebrochen ist“, so Nakelski. Ein anderer Faktor ist der Standort. Ambitionierte Spieler wechseln da schnell mal nach Velbert, nach Wuppertal oder nach Düsseldorf und überspringen so das eher kleine Heiligenhaus. Wer jedoch Interesse am Volleyball vor Ort hat, ist dazu eingeladen, sich beim Verein über die Homepage tv-heiligenhaus.de zu melden.
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