Herne/Wanne-Eickel. WAZ-Leser Harald Beisemann meldet sich erneut zum geplanten Tribünen-Abriss in der Spielstätte zu Wort. Er bringt einen interessanten Vorschlag ins Spiel.
Nachdem im Sportausschuss Gründe für den geplanten Abriss der Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede, der Spielstätte von Westfalia Herne, genannt wurden, meldet sich noch einmal WAZ-Leser Harald Beisemann zum Thema zu Wort.
„Warum eigentlich keine Fotovoltaik-Anlage auf Westfalias Tribünendach? Erstmals ist der breiten Öffentlichkeit jetzt über den aktuellen WAZ-Online-Bericht konkret vermittelt worden, dass neben dem Dachbelag auch die Trägerkonstruktion der Tribüne am Schloss Strünkede aufgrund der früher verwendeten Mineralfarben Schadstoff belastet sein soll. Und Seiten- und Rückwände scheinbar auch? Das ist allerdings nicht überraschend, zumal über 60 Jahre alte Stahlkonstruktionen naturgemäß den einen oder anderen Anstrich erfahren haben. Und sich im Regelfall dadurch, ebenso wie das Dach, auch nicht unbedingt gesundheitsschädlich auswirken.
„Ein Abriss...kostet auch viel Geld“
Dem unbedarften Fan stellt sich aber auch die Frage, ob die Dachkonstruktion im Zusammenwirken mit den Stadtwerken nicht mittels einer großflächigen Fotovoltaik-Anlage dem Zeitgeist folgend genutzt werden kann. Nach dem Solarkataster NRW ist das Tribünendach dafür hervorragend geeignet (LANUV / Energieatlas). Ebenso wie für die angedachte Seilbahn zwischen Hbf. und der Brache Blumenthal dürfte es wohl auch hierfür Zuschüsse aus Fördertöpfen geben. Denn ein Abriss von belastetem Material kostet auch viel Geld, bedeutet aber für die Sportstadt Herne einen unwiederbringlichen Verlust und eine dem Verfall preisgegebenen Resttribüne.
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Die Frage ist ja, ob man sich tatsächlich auf das Niveau beispielsweise der Sportanlage des Westfalenliga-Clubs SpVgg Horsthausen begeben will, wo mein Vater im vergangenen Jahrhundert mit zu den Akteuren der 1. Stunde gehörte? Denn selbst für die seit geraumer Zeit außerordentlich erfolgreiche SpVgg würde sich bei einem weiteren Aufstieg eine Spielmöglichkeit einige hundert Meter weiter am Schloss ergeben. Die Anforderungen der Fußball-Verbände an Sportstätten sind bekanntlich immer höher angesiedelt.
Auf jeden Fall sollte man die interessierte Öffentlichkeit künftig in die Entscheidungen mit einbinden und keine Fakten „in einem Hinterzimmer der Verwaltung“ schaffen. Hierzu zählen dann auch neben der Tagesordnung die folgenden aussagekräftigen Niederschriften über Sitzungen, zumindest des Sportausschusses. Dazu findet man im Rats-Informations-System allerdings sehr wenig.“
Die bisherigen Artikel zur Tribüne:
- Tribünen-Abriss bei Westfalia Herne: „Konnten nicht anders handeln“
- Leserbrief zum Tribünen-Abriss: „Informationslage dürftig“
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