Herne/Wanne-Eickel. Der über 25 Jahre alte Boden der Sporthalle am Herner Westring muss teilweise mit Panzerband geflickt werden. Für einen neuen ist aber kein Geld da.

  • Im Sportausschuss ging es um Geld für die Herner Sportstätten.
  • Schlecht steht es um den Boden in der Westringhalle, für eine Erneuerung ist nicht genug Geld da.
  • Zwei Sportplätze hingegen profitieren davon, dass die Sanierung der Felder in Horsthausen günstiger als erwartet war.

Die Erneuerung der beiden Kunstrasenplätze im Sportzentrum Horsthausen plus des dortigen Kleinspielfeldes ging preiswerter über die Bühne als angedacht, erfuhren jetzt die erstaunten Mitglieder des Herner Sportausschusses, die sonst um jeden Cent ringen müssen. Kein Geld gibt es dagegen für die Westring-Sporthalle.

Der Hallenboden, über 25 Jahre alt, sei, so die SPD-Fraktion, in einem sehr schlechten Zustand. Sprecherin Gabriele Przybyl: „Es gibt Risse und Fugen, die mit Silikon oder sogar mit Panzerband geflickt werden mussten!“ Zudem sei „der Boden an einigen Stellen weich, da der Untergrund nicht mehr in Ordnung ist.“

Austausch des Bodens würde 200.000 Euro kosten

Kai Gera (SPD) sieht durch die Mängel in der Halle, die auch vom Schulsport stark frequentiert wird, eine „erhebliche Unfallgefahr, vor allem für Jugendliche. Da müssen wir eine Lösung finden“, während der Sportausschuss-Vorsitzende Martin Kortmann Angst hat, dass „der Handballverband irgendwann kommt und sagt, dass hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr gespielt werden darf“. Dies wäre vor allem für den HC Westfalia, der seine Jugendabteilung weiter stärken und auch eine Damenmannschaft etablieren will, eine echte Hiobsbotschaft.  

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Für einen bis zu 200.000 Euro teuren Austausch des Schwingbodens stehen allerdings, so das zuständige Gebäudemanagement Herne (GMH), keine Mittel zur Verfügung. Chefin Karla Fürtges: „Uns ist der Zustand bekannt, aber mehr als die Salamitaktik können wir am Westring zurzeit leider nicht anwenden.“ Heißt: Es wird weiter geklebt und geflickt.

Geld in die Hand nehmen will die GMH dagegen für drei andere Herner und Wanne-Eickeler Sporthallen. In der Turnhalle der Grundschule Kunterbunt an der Neustraße soll noch in diesem Jahr die Beleuchtung erneuert werden, für die Sporthalle des Pestalozzi-Gymnasiums am Harpener Weg ist gleiches in Planung. In der Sporthalle im Sportpark Wanne-Süd soll bald frischer Wind wehen, denn die GMH plant noch für dieses Jahr den Austausch der Lüftungsanlage.  

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Aber zur guten Nachricht: 745.000 Euro standen dafür im vergangenen Sommer bereit, ein hübsches Sümmchen konnte dank einer zügigen Ausführung und guter Witterung eingespart werden. Mit dem Geld, ein niedriger sechsstelliger Betrag, will die Sportverwaltung jetzt zwei Lücken stopfen – falls die städtische Finanzverwaltung, also der Kämmerer, grünes Licht gibt und der Übertragung dieser sogenannten „Restmittel“ im Etat zustimmt.

Zum einen sollen Ballfangzäune auf der Anlage der Wanner Sportfreunde an der Wilhelmstraße ersetzt werden. Und zwar hinter beiden Toren, in Richtung der Umkleiden und Verkaufsräume sowie in die des Kleinspielfeldes. Erwartete Kosten: ca. 70.000 Euro. Zum anderen soll auf dem Sportplatz an der Schadeburgstraße ein behindertengerechter Toiletten-Container aufgestellt werden, damit die unhaltbaren Zustände im Clubhaus des Fußball-A-Ligisten VfB Börnig mit nur einem (!) WC endlich der Vergangenheit angehören. Beide Vorhaben, an der Wilhelm- und an der Schadeburgstraße, müssen nach der Mittelfreigabe ausgeschrieben werden. Erwartete Gesamtkosten: ca. 115.000 Euro.

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