Herne. WAZ-Leser Harald Beisemann meldet sich zum geplanten Tribünen-Abriss im Stadion am Schloss bei Westfalia Herne zu Wort. Er meint, ein Abriss allein aus finanziellen Gründen dürfe nicht sein.
Hier ist der Leserbrief von WAZ-Leser Harald Beisemann zum geplanten Tribünenabriss im Stadion am Schloss im vollen Wortlaut:
„Der geplante komplette Tribünenabriss am Schloss Strünkede macht zumindest nachdenklich, zumal die Informationslage, im Gegensatz zur Otto-Hahn-Schwimmhalle, wo selbst versaute Türgriffe öffentlich zur Schau gestellt wurden, dürftig ist. Es besteht zudem die berechtigte Vermutung, dass den dann dem Wetter ausgesetzten Holz-Sitzreihen das gleiche Bild droht, wie dem verkommenen Tribünenbereich im Glück Auf Stadion in Sodingen, wo Schalke 04 im letzten Spiel der Saison 1958 vor 25.000 Zuschauern den letzten Westmeister-Titel durch ein 1:0 über den SV Sodingen holte.
„Vertretbare Lösungen müssen angedacht werden“
Die Substanz der 1959/60 auch unter Beteiligung der Herner Bauunternehmung Plessmann errichtete Tribüne (Modell wurde damals in einer euphorisierten Fußballstadt mit SV Sodingen und Westfalia im Schaufenster von Sinn ausgestellt) kann doch nicht so schlecht sein. Noch 2017/18 für 2 Millionen Euro renoviert und gegen Schalkes U23 eröffnet. Dass das Dach schadstoffbehaftet ist, dürfte jedem neutralen Betrachter einleuchten. Dass die damals auf riesigen Betonpylonen aufgebaute Stahlkonstruktion samt Außenwänden nicht mehr gerettet werden kann, leuchtet allerdings so einfach nicht ein.
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Es darf jedenfalls nicht sein, dass ein historisches Sportbauwerk allein aus finanziellen Gründen komplett abgerissen werden soll. Für den mit der SpVgg Horsthausen führenden Verein in Herne müssen vertretbare Lösungen angedacht werden. Es kann doch nicht sein, dass selbst ein Pokalspiel gegen Bielefeld nicht mehr am Schloss ausgetragen werden kann. Denn auch das kleine Stadion Wanne-Süd (heute Mondpalast-Arena), in dem ich nach der Eröffnung mal einem Feld-Handball-Spiel gegen GW Dankersen mit Herbert Lübking beiwohnen durfte, ist ja mit seiner schlichten Tribünenüberdachung nicht gerade repräsentativ für eine fast 160.000-Einwohner-Stadt mit großer Fußball-Geschichte.“
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