Herne. Die Tribüne in der Spielstätte von Westfalia Herne soll abgerissen werden. Im Gespräch ist jetzt eine „kostengünstige Tribünenkonstruktion mit Dach auf der Gegenseite“.

Asbest in der Dachkonstruktion und schwermetallbelastete Farbschichten an den Trägern: Dies sind die Gründe, warum die Stadt Herne eine Sanierung oder gar den Erhalt der Sitztribüne im Stadion am Schloss Strünkede „unter der Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit für nicht möglich hält“.

Dies erfuhren die Mitglieder des Sportausschusses, der diesen Zankapfel, der nicht nur die Gemüter des Hausherren SC Westfalia bewegt, jetzt auf der Tagesordnung hatte. Der teilweise Rückbau der Tribüne aus den 1960er Jahren mit allem, was vor Regen und Nässe schützt, die Sitzplätze bleiben erhalten, soll in der spielfreien Zeit im Sommer 2025 erfolgen.

„Unsere Aufgabe, Ersatz zu suchen und ein Provisorium zu entwickeln“

Sportdezernent Andreas Merkendorf widersprach im Ausschuss einer mangelhaften Informationspolitik: „Wir haben dieses Drama in aller Transparenz begleitet und unsere Möglichkeiten ausgeschöpft. Jetzt ist es unsere Aufgabe, Ersatz zu suchen und ein Provisorium zu entwickeln.“ Dabei verhehlte er nicht, dass es „in unserer Stadt andere Vereine gibt, deren Zuschauer auch kein Dach über dem Kopf haben“. Ähnlich kommentierte der Sportausschuss-Vorsitzende Martin Kortmann die Vorgehensweise der Sportverwaltung: „Auch wenn vor allem in den sozialen Medien anderes geurteilt wird: Wir konnten nicht anders handeln.“

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Doch wie geht es ab August/September im Edeka-Koch-Stadion nach dem Rückbau weiter? Möglich seien die Aufstellung von in den Niederlanden produzierten mobilen Containern mit Überdachung, die aber, so Merkendorf, „der Verein nicht wünscht“. Aber auch eine „leichte, kostengünstige Tribünenkonstruktion mit Dach auf der Gegenseite“ sei möglich. „Das müssen wir jetzt prüfen und Angebote hereinholen“, verspricht der Sportdezernent.