Herne. Die geplante Tribünenschließung im Stadion am Schloss Strünkede beschäftigt Westfalia Herne weiter. Was passiert, wenn im Westfalenpokal ein Drittligist kommen sollte?
Am 30. Juni soll die Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, so viel ist klar. Wird sie danach abgerissen oder saniert? Da hält sich die Stadt Herne recht bedeckt. Je nachdem, welche Arbeiten nötig werden, steht auch eine Sperrung des Kunstrasenplatzes im Stadion im Raum. Und ohne Überdachung eine Großveranstaltung im Stadion durchzuführen, wird schwierig. Kein Problem, heißt es seitens der Stadt: dann geht‘s ins Stadion Eickel.
„Die Zuschauertribüne im Stadion am Schloss Strünkede wird am 30. Juni 2024 geschlossen“, teilt die Stadt Herne dieser Redaktion auf Nachfrage nach den weiteren Plänen mit. „Die Entscheidung darüber, ob diese anschließend zurückgebaut oder saniert werden soll, steht noch aus. Derzeit werden Angebote für einen Rückbau eingeholt.“
Westfalia Herne: Westfalenpokal-Einzug ist gar nicht so unwahrscheinlich
Stadionnnutzer Westfalia Herne ist der Stadtverwaltung dankbar, dass die Tribüne bis Ende Juni genutzt werden darf. Man fragt sich aber auch, was am 30. Juni an der Tribüne noch in Ordnung sein soll, am nächsten Tag aber nicht mehr. „Wir haben ja gar keine Vergleichswerte“, sagt der Vereinsvorsitzende Ingo Brüggemann. Klar sei, dass ein Riss in der Tribüne sei, sie sich irgendwann also einmal bewegt haben muss. Durch regelmäßige Kontrollen ließe sich feststellen, ob sich das Bauwerk weiterhin bewege, so Brüggemanns Idee.
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Klar ist: Die Tribünenschließung trifft den Klub hart. Schon so sei die Instandhaltung des großen Areals wirtschaftlich „eine Aufgabe, die wir nicht bewältigen können“, so der Vorsitzende. Ob das Mähen des Rasens oder das Einsetzen einer neuen Fensterscheibe: Der Verein müsse dafür selbst aufkommen. „Das Stadion ist ein Klotz am Bein“, sagt Brüggemann. Falls weniger Zuschauer kommen, weil sie sich bei Wind und Regen nicht mehr unterstellen können, wird dieses Missverhältnis noch eklatanter.
Und dass ohne eine Haupttribüne wieder einmal viele Zuschauer kommen, ist unwahrscheinlich. Oder kann sich jemand vorstellen, dass eine eventuelle Partie im Westfalenpokal gegen Drittligisten wie Preußen Münster oder Arminia Bielefeld am Schloss Strünkede stattfindet, wenn nur die Gegengerade für Zuschauer zu nutzen ist?„Da könnte man die Zuschauer auch nicht trennen“, sagt Brüggemann. Der Westfalenpokal-Einzug ist übrigens gar nicht so unwahrscheinlich: Die Westfalia kann noch den Kreispokal gewinnen, aber auch als Landesliga-Meister dorthin kommen.
Die Stadt Herne sieht das Fehlen der Tribüne nicht als problematisch an: „Die Durchführung des Spiel- und Übungsbetriebes ist auch ohne Tribüne jederzeit möglich“, schreibt sie. „Für größere Freiluft-Sportveranstaltungen steht den Sportvereinen aber nach wie vor auch das Stadion Eickel zur Verfügung.“
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