Herne/Wanne-Eickel. Sport-Dezernent Andreas Merkendorf spricht über Westfalia Herne und die Eissporthalle des Herner EV. Wobei eine Sportinitiative helfen soll.

Im zweiten Teil des WAZ-Interviews mit Sport-Dezernent Andreas Merkendorf geht es unter anderem um die Sportstätten an der Wiescherstraße, am Schloss Strünkede und darüber, was er sich von einer Sportinitiative erhofft.

Was macht Ihnen den Kummer? Stichwort SC Constantin oder Herner EV.
Kummer macht mir niemand! Beim Dauerbrenner Sportplatz Wiescherstraße brennt zurzeit nichts an. Wir stehen mit dem SC Constantin in einem sehr vertrauensvollen Austausch, ohne die Realitäten zu verkennen. Wir alle wissen, dass es aufgrund der jetzigen Konstellation schwierig ist, dass dort Kunstrasen gelegt wird – so leid mir das tut. Denn für mich ist der SCC im Ortsteil mehr als ein Fußballverein, nämlich eine soziale Institution. Aber auch hier gilt: Weitere Gespräche werden geführt.

Und der Eissport?
Eishockey ist in Herne eine Institution, eine nicht wegzudenkende feste Größe, Emotion pur. Zum Verein gibt es gute Kontakte, alle Herausforderungen werden besprochen. Dies gilt übrigens auch für den SC Westfalia am Schloss Strünkede. Hier gibt es ja bekanntlich Probleme mit der Tribüne. Aber eine Westfalia ohne Tribüne, überdacht oder nicht, ist ein Unding. Für mich, und das gilt nicht nur für die Wiescherstraße, für den SC Westfalia, für die Schwimmvereine, für den Eissport, ist Sport- auch immer Immobilienpolitik. Was ist machbar am Sportplatz? Was an einer Halle? Die Aufrechterhaltung des Sportbetriebes muss dabei immer unser oberstes Ziel sein.

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Welche Möglichkeiten hat die Kommune, neben den offiziellen Sportförderprogramm, etwas für ihre Vereine zu tun?
Zum einen müssen wir immer nach Fördermitteln suchen, ob vom Bund oder vom Land. Immer auch zusammen mit dem SSB, der in Herne sehr gut aufgestellt ist, diese Zusammenarbeit ist ein echtes Pfund. Zum anderen diskutieren wir gerade mit vielen Akteurinnen und Akteuren darüber, für den Sport ein ähnliches Modell aufzustellen wie die Kulturinitiative Herne. Das heißt, wir suchen freiwillige Spender, die gemeinsam einen Topf füllen, aus dem gute Ideen wie zum Beispiel Projekte wie „Open Sunday“ oder „Mädchen an den Ball“ umgesetzt werden könnten. Das sind alles keine großen Summen im Einzelnen, aber Dinge, die der Sportetat nicht hergibt.

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Welches Ziel hätte diese Sportinitiative?
Sie soll Menschen zusammenführen, denen es etwas wert ist, in den Sport zu investieren, da sie wissen, dass damit gleichzeitig Kinder- und Jugendarbeit gefördert wird. Ich merke immer: Sobald man in Herne Sport oder Bildung sagt, gibt es eine Menge Akteure, die helfen möchten. Und denen möchten wir eine Plattform geben. Eine Sportinitiative Herne kann, gemeinsam mit einem starken Stadtsportbund, gemeinsam mit dem Sportetat, viele Ideen entwickeln und vieles bewegen. Denn der Sport hat in Herne einen ganz hohen Stellenwert.

Gibt es dafür schon einen Zeitplan?
Ich möchte, dass das Projekt im Herbst 2024 spruchreif wird.

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