Herne. Die Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede soll in der Sommerpause abgerissen werden. „Wirtschaftlich ist das für uns eine Katastrophe“, sagt der Vorsitzende Ingo Brüggemann.
Nach langem Hin und Her kommt ein Tiefschlag für Westfalia Herne: Die Stadt Herne hat dem Verein mitgeteilt, dass die Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede abgerissen wird. In der Sommerpause soll die Abrissbirne im Edeka-Koch-Sportpark kreisen. „Wirtschaftlich ist das für uns eine Katastrophe“, sagt der SCW-Vorsitzende Ingo Brüggemann.
Aktuell sind die überdachten Sitzplätze gesperrt, nachdem im Dezember 2023 der TÜV bei einer Überprüfung Mängel festgestellt hatte. Auf der Tribüne ist das Catering untergebracht, seitdem entfallen die Einnahmen daraus zu großen Teilen. Auch an den Zuschauerzahlen könne man ablesen, dass die Tribüne nicht nutzbar ist, sagt Ingo Brüggemann: „In unserer Abstiegssaison 2022/23 waren im Heimspiel gegen den DSC Wanne-Eickel doppelt so viele Zuschauer da wie in diesem Jahr.“
Westfalia Herne enttäuscht über fehlenden Informationsfluss
Mehr als ein Jahr lang hat Westfalia Herne dafür gekämpft nachzuweisen, dass die Statik der Tribüne zu retten sei. „Und wir haben es geschafft“, sagt Brüggemann. Die Ergebnisse eines Gutachtens seien „eindeutig“. Ob es nach dem Abriss neue überdachte Sitzplätze geben wird? Zurzeit völlig offen. „Das wird gerade geprüft.“
Bei Westfalia Herne sind sie schockiert vom endgültigen Beschluss, der aus Sicht des Vereins in Anbetracht des Gutachtens willkürliche Züge habe, aber nicht nur das. „Wir sind enttäuscht, weil es keinen Informationsfluss gab, obwohl uns das versprochen wurde“, so Ingo Brüggemann.
Mit dem Beschluss zum Abriss geht ein monatelanges Hin und Her zu Ende: Im Februar 2024 wurde die Tribüne bis zum Saisonende wieder geöffnet, sie sollte aber im Sommer dieses Jahres abgerissen werden. Dann wurde der Abriss-Termin auf den Sommer 2025 verschoben und eine provisorische Tribüne auf der Gegengeraden als Idee ins Spiel gebracht. Zwischenzeitlich schien es so, als könne die Tribüne doch erhalten werden, jedenfalls gab die Stadt ein Gutachten in Auftrag.
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