Herne. Nach dem Ende der Insolvenz geht es – wegen Corona im zweiten Anlauf – mit neuem Vorstand und klarer Blickrichtung weiter bei Westfalia Herne.
Wie im Sport allgemein stellen sie auch beim SC Westfalia Herne fest: „Alle Räder stehen still.“ Das sagt Ingo Brüggemann. Aber dass nur der Sport und beileibe nicht alles ruht bei der Westfalia, zeigt die Tatsache, dass Brüggemann diesen Satz nicht mehr als kommissarischer, sondern als gewählter erster Vorsitzender sagt.
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Am Freitag hat auf der Tribüne der Edi-Arena die Außerordentliche Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen stattgefunden.
Westfalia Herne musste den ersten Termin am Veranstaltungstag absagen
Der erste Anlauf im Oktober war wegen stark steigender Corona-Zahlen abgesagt worden: „Da haben wir erst am Veranstaltungstag erfahren, dass wir eine Genehmigung für die Versammlung brauchen“, so Brüggemann. Zu kurzfristig.
Zum neuen Termin am 6. November hatte der kommissarische Vorstand dann noch im Oktober eingeladen, ohne zu wissen, wie viele Teilnehmer dann überhaupt erlaubt sein würden.
Dass der zweite Anlauf dann möglich sein sollte, hat Brüggemann dann auch erst zwei Tage vorher, am vergangenen Mittwoch (Ausblick auf die Versammlung
hier), erfahren.
Ein wichtiges „Go“
Für die Westfalia war es es wichtiges „Go“. Denn das Amtsgericht, so Brüggemann, habe schon Druck gemacht, weil nach dem abgeschlossenen Insolvenzverfahren ein neuer Vorstand ordentlich gewählt werden sollte. Außerdem, so Brüggemann: „Unsere Partner wollen ja auch wissen, wie es bei uns weitergeht.“
Zunächst einmal: Es geht überhaupt weiter. Denn am Freitag beschlossen die anwesenden stimmberechtigten Mitglieder die Fortführung des Vereins nach der Insolvenz.
Andreas Schmidt und Frank Boguschewski neu dazugekommen
Anschließend wurde über den neuen Vorstand abgestimmt. Nicht mehr kommissarisch, sondern drei Jahre ins Amt gewählt sind nun Ingo Brüggemann als Vorsitzender sowie Jörg Tottmann und Holger Stoye als seine Stellvertreter. Als weiterer Stellvertreter kommt Andreas Schmidt hinzu, zusätzlich wurde Frank Boguschewski in den Vorstand berufen. Sie beide werden sich um die Geschäftsstelle kümmern, so Brüggemann.
Das sportliche Ziel für die erste Mannschaft in der Oberliga Westfalen ist klar: der Klassenerhalt.
Eines der Vorhaben darüber hinaus werde der Umbau der Kabinen für die Kinder und Jugendlichen des Vereins sein, so Brüggemann.
Mit einem Minus von über 300.000 Euro in die Insolvenz gegangen
Während der Außerordentlichen Mitgliederversammlung standen auch Berichte auf der Tagesordnung – wobei Brüggemann unter anderem zwei Zahlen nannte.
So verweist er auf die Zeit vor fast drei Jahren: „Alleine in 2017 hatte der Verein einen Verlust von 143.000 Euro“, so der neue Vorsitzende.
„In die Insolvenz“, so Brüggemann, „sind wir dann immer noch mit einem Minus von über 300.000 Euro gegangen.“
Davon sei am Ende für die Gläubiger ein Topf von 20.000 Euro übrig geblieben, sagt der neue Westfalia-Vorsitzende: „Die konnten wir durch Spenden aufbringen.“
Zurückschauen aber möchte der neu gewählte Vorstand jetzt nicht mehr, das Thema Finanzen und Insolvenz soll ohne weitere rechtliche Schritte abgehakt sein: „Wir wollen jetzt nur nach vorne schauen“, so Brüggemann.
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