Gladbeck. Der VfL Gladbeck schaut in der Handball-Regionalliga wieder nach oben. Den Enthusiasmus aus drei Spielen ohne Niederlage will die Mannschaft mitnehmen.

Fabian Neher muss gar nicht lange überlegen. Wann ihm zum letzten Mal acht Tore innerhalb einer Halbzeit gelungen waren, liegt noch gar nicht so lange zurück. Erst im April des vergangenen Jahres waren dem Rückraumspieler in der zweiten Hälfte neun Treffer beim 31:30 gegen die SG Menden Sauerland Wölfe gelungen. Am Ende standen dort 15 Tore hinter seinem Namen. Das soll seine Leistung beim 29:29 des VfL Gladbeck bei den Sportfreunden Loxten nicht schmälern. „Es ist jeder Wurf reingegangen“, sagt er. „Das lag aber auch daran, dass wir alle gut zusammengespielt haben.“

Seit drei Spielen ist der Handball-Regionalligist nun ohne Niederlage. „Wir wollen diesen Schwung, diese Euphorie jetzt auch in die nächsten Spiele mitnehmen“, meint Neher. Gegen den TuS Bommern (18. Januar, 19.30 Uhr) soll in der Riesener Halle ein „besseres Ergebnis und eine bessere Leistung her als im Hinspiel“. Das hatten die Gladbecker im September noch mit 26:32 verloren. Im Rückspiel setzt auch Neher wieder auf die „positiv verrückten Gladbecker Fans, die einen immer stärken“.

VfL Gladbeck „kann mehr als die Tabelle zeigt“

So setzt Neher auch gegen Bommern voll auf Sieg. „Ich habe noch nie nur für den Spaß Handball gespielt. Ich bin ein kompetitiver Typ. Ich will jedes Spiel gewinnen“, sagt er. Und dürfte damit auch Trainer Thorben Mollenhauer die Worte aus dem Mund nehmen. Mit dem Kampf um den Aufstieg dürften die Gladbecker in dieser Saison zwar nichts mehr zu tun haben, aber den ein oder anderen Platz nach oben zu springen, bleibt das Ziel. „Wir sehen uns selbst nicht als Mittelfeldmannschaft“, betont Neher. „Wir können mehr, als die Tabelle zeigt, aber an den Aufstieg denkt in Gladbeck gerade keiner.“

Nach der vergangenen Spielzeit hätte das durchaus der Anspruch beim VfL sein können. Einen Erklärungsansatz, warum der VfL gerade nicht ganz oben mitspielt, hat Neher. „Wir sind letztes Jahr unter dem Radar geflogen“, meint er. „Wir hatten eine Mannschaft, die neuen Input durch neue Spieler bekommen hat und dazu noch die Gestandenen hatte. Das war ein Vorteil.“ Mittlerweile hätten sich die Gegner auf die Spielweise der Gladbecker einstellen können. „Die ist im Vergleich zur Vor-Saison ziemlich gleich geblieben“, sagt er. Den genauen Grund, warum die Gladbecker eher schleppend in die Saison gestartet waren, kann aber auch Neher nicht ausmachen. „Wenn wir wüssten warum, hätte es daran nicht gehapert“, betont er.

Fabian Neher ist kein egoistischer Torjäger

Um die Saison doch noch mit einem Platz in der obersten Tabellenregion abzuschließen, braucht es aber auch wieder Tore von Neher. In der vergangenen Spielzeit war er der erfolgreichste Torschütze der Gladbecker. Und auch jetzt ist er wieder auf einem guten Weg dahin. Den persönlichen Erfolg stellt er aber nicht über alles. „Handball bleibt ein Mannschaftssport. Ich habe viele Aktionen, weil das meine Art ist, zu spielen. Aber wenn Max Krönung, Fynn Blißenbach oder Christopher Winkelmann am Ende mehr Tore haben als ich, freut mich das genauso. Es ist nie mein Ziel, viele Tore zu werfen, sondern Spiele zu gewinnen“, sagt Neher.

Sollte er beides kombinieren können, wäre ihm niemand böse. Vor allem nicht die „positiv verrückten Gladbecker Fans“ am Samstagabend in der Riesener Halle.

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