Gelsenkirchen. Vor der Hallenkreismeisterschaft kamen 22 von 60 eingeladenen Vereinen aus Gelsenkirchen, Gladbeck und Umgebung zur Regelschulung. Was den Machern wichtig ist.

Christian Fischer, Vorsitzender des Fußballkreises Gelsenkirchen, hat eigentlich Jahr für Jahr den gleichen Wunsch: Eine Hallenkreismeisterschaft, die sportlich-faire Wettkämpfe bietet und mit einem positiven Gesamtgefühl beendet wird. „Fußball soll in erster Linie Spaß machen“, sagt Fischer. Bei der letzten Hallenkreismeisterschaft war der Spaßfaktor sowohl für einige Mannschaften als auch für Organisatoren und Schiedsrichter zum Teil arg zusammengeschrumpft. Der Final-Abend bei den Reserve-Teams wurde von 14 Zeitstrafen und vier Roten Karten überflutet.

Gelsenkirchen: Bei einem Ü32-Spiel musste Ordnungsdienst eingreifen

Ebenfalls keine gute Visitenkarte: Bei den Titelkämpfen der Ü32-Mannschaften, aus denen der VfB Kirchhellen als Sieger hervorging, kassierte ein Akteur der DJK TuS Rotthausen erst eine zweiminütige Zeitstrafe, sah sich dann allerdings genötigt, den Unparteiischen verbal anzugreifen. Die Folge: Eine Rote Karte. Das Spiel der Oldies von Teutonia Schalke und dem SV Hessler 06 hatte sogar einen Einsatz des Sicherheitspersonals zur Folge, weil zwei Spieler im Clinch lagen. Disziplinlose Szenen, die sich bei der Neuauflage des Gelsenkirchener Indoor-Kicks nicht wiederholen sollen. An diesem Freitag geht es mit den ersten Vorrundenspielen der Kreis- und Bezirksligisten los. Am Samstag spielen insgesamt 20 Ü32-Teams den Kreismeistertitel aus.

Erwartet, dass alle Team mit den Hallenregeln vertraut sind: Kreisschiedsrichterausschuss-Vorsitzender Frank Kaczmarczik (l.), hier mit Stefan Tendyck in der Gelsenkirchener Schürenkamp-Halle.
Erwartet, dass alle Team mit den Hallenregeln vertraut sind: Kreisschiedsrichterausschuss-Vorsitzender Frank Kaczmarczik (l.), hier mit Stefan Tendyck in der Gelsenkirchener Schürenkamp-Halle. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

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Gelsenkirchen/Gladbeck: Der Blick wird geschärft

Um den Blick zu schärfen, wurden kurz vor Turnierbeginn 60 Vereine zu einer Regelkunde eingeladen. „Wir haben den Trainern und Vereinsvertretern die Hallen-Regeln erklärt. Vor der Hallen-Stadtmeisterschaft in Gladbeck haben wir das bereits regelmäßig gemacht und es auch in Gelsenkirchen eingeführt“, sagt Frank Kaczmarczik, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses. Von den insgesamt 60 eingeladenen Vereinen folgten 22 Klubs der Einladung - darunter der SV Horst 08, der SV Hessler 06 oder auch F.S.M. Gladbeck und Vertreter des FC Marl. Die Marler sind mit ihrem Frauen-Team bei der Kreismeisterschaft der Frauen (5. Januar) am Start.

Platzverweis: Horst II-Spieler Gianluca Ciaramitaro kehrte bei der letzten Hallenkreismeisterschaft nach einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe zu früh auf das Feld zurück.
Platzverweis: Horst II-Spieler Gianluca Ciaramitaro kehrte bei der letzten Hallenkreismeisterschaft nach einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe zu früh auf das Feld zurück. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Kaczmarczik: „Dann ist der Ärger programmiert...“

Frank Kaczmarczik wird im Gespräch mit der WAZ deutlich: „Wir erwarten, dass jeder Teilnehmer die Regeln in der Halle kennt.“ Bei der letzten Hallenkreismeisterschaft kam es mehrfach vor, dass Schiedsrichter während der Partien noch Erklärungen vornehmen mussten. Dem einen oder anderen Spieler war nicht klar, ob ein Ball, der über die Bande flog, mit der Hand eingerollt, eingeworfen oder mit dem Fuß von der Seite aus gespielt werden sollte. Horst 08 II-Spieler Gianluca Ciaramitaro kehrte vor Ablauf seiner Zeitstrafe zurück auf das Spielfeld, weil er der Annahme war, dass die Zeitstrafe ähnlich wie beim Eishockey nach einem Gegentor abgegolten sei. Wegen seiner zu frühen Rückkehr kassierte Ciaramitaro sdann ogar Rot. Kaczmarczik: „Wenn zwei Teams aufeinandertreffen, die unterschiedliche Regelkenntnisse haben, dann ist der Ärger programmiert.“

Gelsenkirchen/Gladbeck: Bei Sperren muss differenziert werden

Was Spieler und Vereine bedenken müssen: Rote Karten, die bei der Hallenkreismeisterschaft ausgesprochen werden, gelten auch für anstehende Vorbereitungsspiele im Januar - oder je nach Vergehen sogar für die ersten Meisterschaftsspiele im Jahr 2025. Frank Kaczmarczik: „Man muss da natürlich differenzieren. Wenn ein Spieler nach einer Zeitstrafe ein paar Sekunden zu früh auf das Hallen-Spielfeld zurückkehrt und danach Rot sieht, hat das keine vierwöchige Sperre zur Folge. Im Grunde würde die Sperre dann für das Turnier gelten. Wenn ein Spieler gegenüber einem anderen Spieler tätlich wird, ist das Strafmaß anders zu bewerten“, sagt Frank Kaczmarczik.

Justin Wrobel, Torhüter der SSV Buer II, sah am 5. Januar 2024 bei der Gelsenkirchener Hallenkreismeisterschaft Rot von Schiedsrichter Yannis Jira für einen Zusammenprall außerhalb des Torraums. Auch hier gab es Unverständnis und Diskussionen.
Justin Wrobel, Torhüter der SSV Buer II, sah am 5. Januar 2024 bei der Gelsenkirchener Hallenkreismeisterschaft Rot von Schiedsrichter Yannis Jira für einen Zusammenprall außerhalb des Torraums. Auch hier gab es Unverständnis und Diskussionen. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Gelsenkirchen: Schiedsrichter mit Erfahrung

Bei der Gelsenkirchener Hallenkreismeisterschaft werden Referees mit Erfahrung eingesetzt. „Es pfeifen Schiedsrichter, die mindestens Bezirksliga oder Landesliga-Spiele leiten. Alle sind qualifiziert. Am ersten Turniertag sind zum Beispiel ein Futsal-Schiedsrichter und ein Schiedsrichter, der die Regelschulung geleitet hat, im Einsatz“, wie der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses betont.