Gelsenkirchen. Im Ü32-Team der SSV Buer war ein Spieler dabei, der offenbar unter einem anderen Namen spielte. Bei einer Überprüfung gab der Fußballer plötzlich „Fersengeld“.

Im Gegensatz zum Vorjahr, als es Strafen wegen Disziplinlosigkeiten hagelte, lief die Hallenkreismeisterschaft der Ü32-Mannschaften in Gelsenkirchen dieses Mal sportlich weitgehend fair ab. Nur eine Rote Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung wurde für einen Spieler von Hessler 06 notiert. Für Diskussionsstoff war in der Halle sowohl bei den Teilnehmern als auch am Tisch der Turnierleitung trotzdem gesorgt. Und das nicht zu knapp.

Gelsenkirchen: Hinweise von anderen Turnier-Teilnehmern

Grund: Das sportlich überzeugende Ü32-Team der SSV Buer hatte in seiner Gruppe B offenbar einen Spieler dabei, der gar nicht hätte auflaufen dürfen. Aufgefallen war das Spielen „unter falscher Flagge“ deswegen, weil es gleich mehrere Andeutungen von anderen Turnier-Teilnehmern gab, dass da etwas nicht stimmen könne. Der betreffende Akteur wurde im offiziellen Spielbericht mit seiner Rückennummer unter „K.A.“ (keine Angabe) geführt.

Gelsenkirchen: SSV-Spieler kehrt nicht mehr in die Halle zurück

Egon Haubold, Mitglied der Kommission Alte Herren, schlüsselt den Sachverhalt im Gespräch mit der WAZ auf: „Nach den Hinweisen, dass die Bueraner mit einem Spieler am Turnier teilnehmen würden, der angeblich mit falschem Pass spielen sollte, sind wir der Sache nachgegangen und haben den entsprechenden Spieler angesprochen. Wir wollten uns den Personalausweis zeigen lassen, um sicher zu gehen. Der Spieler bat nach einem Gruppenspiel darum, ihn kurz zu Atem kommen zu lassen und wollte dann zu seinem Auto gehen, um den Ausweis zu holen.“ Die Ankündigung wurde allerdings nicht in die Tat umgesetzt. Ganz im Gegenteil. Haubold: „Der Spieler hat Fersengeld gegeben und es gar nicht mehr in die Halle zurückgekehrt.“

Adler Ellinghorst profitiert vom Bueraner Ausschluss

Die Konsequenz: Nach kurzer Beratung und weiterer Überprüfung entschied sich die Turnierkommission, alle Bueraner Gruppenspiele mit 0:2 in die Wertung einzupflegen und die Ü32-Mannschaft der Rothosen somit auf den letzten Gruppenplatz zu setzen. Ursprünglich wären die SSV-Oldies als Gruppenzweiter für das Viertelfinale qualifiziert gewesen. Ihren Platz nahm dafür Adler Ellinghorst als Nachrücker ein. Marvin Katzewski, Mitglied des Adler-Trainerteams: „Wir hätten eigentlich als Gruppendritter gar nicht mehr weitermachen dürfen, sind dann aber wegen des falsch eingesetzten Bueraner Spielers doch ins Viertelfinale gekommen.“

Gibt es ein Nachspiel für Buers Oldies?

Für die Bueraner könnte das Einsetzen des Spielers mit dem falschen Namen noch ein Nachspiel haben. Egon Haubold kündigte noch am Turnierabend an, dass der Sachverhalt „vom Fußballkreis noch weiter behandelt werden soll.“ Interessant am Rande: Die SSV Buer hätte auch ohne die Disqualifikation nicht mehr in der K.o.-Runde weitergespielt, weil sich einige Spieler bereits zu einem anderen Hallenturnier in Herten verabschiedet hatten und das Rothosen-Personal so arg dezimiert war.

Batuhan Türkmen, Trainer des Futsal-Team der SSV Buer.
Batuhan Türkmen, Trainer des Futsal-Team der SSV Buer. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Batuhan Türkmen: „Hätten gerne weitergemacht“

Batuhan Türkmen, Trainer der SSV Buer-Futsal-Mannschaft und mit 24 Jahren jüngster Coach beim Ü32-Turnier, bewertete den Auftritt seines Teams bei der Gelsenkirchener Hallenkreismeisterschaft aus sportlicher Sicht als „super“. Türkmen: „Alle Spieler hatten Spaß in der Halle. Wir hätten natürlich gerne in der K.o.-Runde weitergemacht, wollten dann aber einem anderen Team den Vortritt lassen.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste der SSV-Trainer allerdings noch nichts von der Streichung sämtlicher Ergebnisse. Als die Entscheidung offiziell über das Hallenmikro verkündet wurde, war das SSV-Team schon gar nicht mehr in der Schürenkamp-Halle.

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