Gelsenkirchen. YEG Hassel hat die Rothosen als Hallenkreismeister abgelöst. Zwei Auszeichnungen für den Turnier-Zweiten SV Horst 08.
Nach den Vorkommnissen einen Tag zuvor beim Finalturnier für Zweitmannschaften stellte sich die Frage, ob es die Erstmannschaften schaffen würden, die Gelsenkirchener Fußball-Kreismeisterschaft besser zu Ende zu kriegen. Ja, es gab die eine oder andere Zwei-Minuten-Zeitstrafe, aber keine einzige Rote Karte. Und hin und wieder kochten die Emotionen hoch, vor allem nach dem Endspiel. Das Ganze blieb jedoch im erträglichen Rahmen.
Fußball steht im Vordergrund
Deshalb stand am Samstag im Sportzentrum Schürenkamp erfreulicherweise der Fußball im Vordergrund. 20 Partien waren nötig, um Westfalia 04 und den Erler SV 08 in der Vorrunde als jeweils Gruppenletzte aus dem Turnier eliminieren, und weitere acht, um YEG Hassel als neuen Kreismeister zu ermitteln. Der Tabellenvierte der Landesliga setzte sich im Endspiel mit 3:2 gegen den Bezirksliga-Zweiten SV Horst 08 durch.
YEG Hassel-Knipser Terzicik holt die Krone
Es war ein hitziges Finale, in dem es bis zum Schluss spannend blieb. Es war alles drin, sogar ein Wembley-Tor von YEG, das allerdings keine Anerkennung fand. Zwei ehemalige Horster waren maßgeblich daran beteiligt, dass der Pokal nach einem Jahr bei der SSV Buer zurück an den Lüttinghof zu YEG Hassel wanderte. Alkan Talas erzielte das 2:1 für die Nordstädter und Yüksel Terzicik das siegbringende 3:2 zwei Minuten vor Schluss. Es war der neunte Turniertreffer für Yüksel Terzicik, weshalb er mit der Torjägerkanone für den treffsichersten Schützen ausgezeichnet wurde.
Horst 08: Bünyamin Ertürk wird bester Keeper
Bünyamin Ertürk, der von der Jury als bester Torhüter gekürt wurde, erzielte das 1:0 für die Horster. Der von Westfalia Herne zurückgekehrte German Prudetskiy glich zum zwischenzeitlichen 2:2 aus. Der erste Treffer für YEG zum 1:1 ging auf das Konto von Kadir Gökyar. Trainer Marcel Radke freute sich über den Erfolg und die 1000 Euro, die in die Mannschaftskasse flossen. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert“, stellte er zufrieden fest. „Die Vorrunde hatten wir noch recht locker gesehen. Es hätte für uns schon viel schiefgehen müssen, um nicht einen der ersten vier Plätze unter fünf Mannschaften zu belegen.“
VfL Resse 08 fliegt gegen SC Hassel raus
Seine Hasseler und auch die Horster kamen als jeweils Gruppenzweite weiter. In der Vorrunde hatten noch die SSV Buer und überraschend der VfL Resse 08 aus der Kreisliga A dominiert. Die Resser flogen dann allerdings nach einer 1:3-Niederlage gegen den SC Hassel, den Vierten der anderen Gruppe, raus.
„Wir wären gerne noch weitergekommen, sind aber nicht traurig. Die Mannschaft hat in der Halle gezeigt, dass sie Qualität hat“, meinte Resses Coach Rainer Sowa. Die SSV Buer kam eine Runde weiter, sie erreichte durch ein 3:2 gegen Adler Feldmark das Halbfinale. Dort musste der Titelverteidiger allerdings die Segel streichen.
Packendes Duell zwischen Horst 08 und Buer
In der wohl packendsten Begegnung des Tages verloren die Bueraner mit 8:9 nach Neunmeterschießen gegen den SV Horst 08. Nach der regulären Spielzeit hatte es 5:5 gestanden. Im Spiel um den dritten Platz, das sich auf ein Neunmeterschießen beschränkte, hatten die Rothosen ihre Nerven besser im Griff. Sie siegten mit 2:0 gegen den SC Hassel, der sein Halbfinale gegen YEG Hassel mit 0:4 verloren hatte, und strichen sich eine Prämie von 400 Euro ein
Misel Zec: „Wahnsinn“
„Wir haben den Mitternachtscup in Herten gewonnen, sind in Datteln und in Waltrop jeweils Zweiter geworden. Wahnsinn“, meinte SSV-Trainer Mišel Zec. Dass sein Team in Schalke-Süd der Favoritenrolle nicht gerecht wurde, nahm er gelassen hin. „Ich bin nicht enttäuscht. Nicht immer gewinnt der Favorit“, meinte er.
Auch Guido Naumann, der Trainer des SV Horst 08, hätte gerne den Pokal mit nach Hause genommen, auch er war mit seiner Mannschaft zufrieden. „Wir haben attraktiven Fußball gezeigt und die meisten Tore geschossen“, lobte er. Sein Team durfte sich nicht nur mit 700 Euro trösten, sondern neben der Auszeichnung für Torhüter Bünyamin Ertürk auch mit der Wahl von Mohamed Bouachria zum wertvollsten Spieler des Turniers.
Der Erler SV 08 ging diesmal leer aus. Der Vorjahresdritte, der in der Qualifikation mit vier Siegen und 28:0 Toren nur so durchgerauscht war, enttäuschte am Finaltag, holte nur einen einzigen Punkt. „Wir haben schlecht gespielt und sind verdient ausgeschieden“, meinte der 2. Vorsitzende Hartmut Scholz, der den privat verhinderten Michael Czerwinski als Trainer vertrat. Der 56-Jährige gewann dem frühen Ausscheiden aber auch einen positiven Aspekt ab: „Ich kann jetzt früher nach Hause und das Skispringen in Bischofshofen gucken.“