Witten. Die Standortgemeinschaft wirbt für mehr Aufenthaltsqualität in der City. Städtisches Engagement, heißt es, locke private Investoren. Warum?
- Leerstände in der Innenstadt nerven - etwa das Kaufhof-Gebäude.
- Die Innenstadt zwischen Rathaus und Berliner Platz wirkt öde.
- Die Standortgemeinschaft sieht die Stadtverwaltung in der Pflicht.
Die Standortgemeinschaft (StoG) Witten wünscht sich eine Belebung der Innenstadt. Dabei geht es vor allem um die augenfälligen Leerstände an der Einkaufsmeile Bahnhofstraße. Vorsitzende Angelika Bilow-Hafer nennt ausdrücklich das seit Jahren leerstehende Kaufhof-Gebäude und das Krügerhaus. Sie ist davon überzeugt, dass städtisches Engagement private Investitionen nach sich ziehen werde. Warum?
„Eine Stadt muss sich chic machen. Einerseits für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Kundinnen und Kunden, andererseits aber auch für die Investoren“, so Bilow-Hafer. Wenn die Verwaltung aktiv werde, glaube sie an den Standort. Nebenher sende sie an Investoren die Botschaft aus: „Es lohnt sich, in Witten zu investieren.“
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Tolle Cafés an der Bahnhofstraße in Witten: Aber da geht noch mehr
Die Standortgemeinschaft ist darüber hinaus an mehr Gastronomie in der Innenstadt interessiert. Café Leye und das schwedische L&A-Café seien gut für das Umfeld. Bilow-Hafer kann sich aber eine Erweiterung des gastronomischen Angebots vorstellen.
Zudem sei man an einem nachhaltigen Konzept für das Restaurant „Mondo“ im Saalbau interessiert. Es sei bis zur Schließung eine buchstäblich gefragte Adresse gewesen. Bilow-Hafer beruft sich auf Gespräche mit Kundinnen und Kunden auf der Suche nach einem genussvollen Abschluss ihres Einkaufsbummels. „Wenn ich die Kundinnen und Kunden in die Stadt holen möchte, muss ich ihnen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.“
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Die Aufenthaltsqualität der weitgehend autofreien Flaniermeile zwischen Rathaus und Stadtgalerie lasse sich zudem durch mehr Begrünung steigern. Bilow-Hafer sagt in Richtung Stadtverwaltung: „Da geht es nicht um ,Man müsste mal…‘, sondern um ,Wir tun das jetzt‘.“
Die Standortgemeinschaft sieht sich ihrerseits in der Pflicht, ehrenamtliches Engagement für die Innenstadt zu zeigen - jenseits der drei verkaufsoffenen Sonntage. So finde die Tafelmusik in diesem Jahr erstmalig nach längerer Pause wieder auf der Ruhrstraße statt. Zuletzt war das Event durchweg auf dem Berliner Platz und dem City-Bogen zu finden. Bilow-Hafer: „Die Händler überlegen sich Aktionen.“
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Dennoch bespielt die Standortgemeinschaft den City-Bereich zwischen Rathaus und Bahnhof weiterhin. In der warmen Jahreszeit, von April bis August, sind dort After-Work-Partys zu finden. Neu dabei ist Andreas Mende mit seinem Imbisswagen. Dazu soll ein Tapas-Stand kommen. Den Namen des Betreibers nennt Bilow-Hafer aber noch nicht.
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Wichteldorf und Kreativecke locken Familien aus Hagen und dem Sauerland
Auch wenn das Jahr gerade erst begonnen hat, sieht die StoG schon jetzt dem nächsten Weihnachtsmarkt entgegen. Das Wichteldorf auf dem Berliner Platz sowie die Kreativecke der Evangelischen Kirche vor der Stadtgalerie seien so erfolgreich gewesen, dass sogar junge Familien aus Dortmund, Hagen und dem Sauerland eigens dafür nach Witten gekommen seien. Grund dafür: „Bei uns geht kein Kind verloren.“ Kein Wunder, dass man das Angebot im kommenden Advent fortsetzen will. Derweil verstärken Händler an der Ruhrstraße ihr Engagement. Zwei weitere Bäume sollen künftig die Ruhrstraße vor Weihnachten leuchten lassen.
Für Glanz in den Augen sorgt auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Knapp 60 Mitglieder zählt die Standortgemeinschaft. Tendenz steigend: Bilow-Hafer erwartet weiteren Zuwachs. Darunter seien auch junge Leute. Von ihnen erhofft sie sich neue Impulse. „Die kennen sich“, weiß Bilow-Hafer, „gut mit sozialen Netzwerken aus.“
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