Witten. Letzter Tag bei Nanu-Nana in der Stadtgalerie: Kunden stürmen den Laden für finale Schnäppchen. Es gibt auch Kritik an der Entwicklung im Center.
Leergefegt stehen die Regale ganz hinten schon da. Doch noch ist in den Regalen bei Nanu Nana einiges zu ergattern. Ob Kuscheltiere, Tassen oder anderer Krimskrams – alles ist stark rabattiert. Rund um die Produkte tummeln sich etliche Menschen, die sich teilweise aneinander vorbeiquetschen müssen. Der letzte Tag des Geschäftes in der Stadtgalerie Witten hat noch mal hunderte Kunden in den kleinen Laden gelockt. Die bummeln, stöbern oder suchen nach günstigen Schnappern, bevor der Geschenke-Laden für immer schließt und aus dem Einkaufszentrum auszieht.
Lange war das Geschäft im Erdgeschoss fester Bestandteil der Stadtgalerie. Doch wie Intersport und Kult ist damit nun rund um den Jahreswechsel Schluss. Nanu-Nana ist zur Mittagszeit gut mit Menschen gefüllt. Knapp 30 Leute stöbern gleichzeitig in dem Geschäft, das gerade seine letzten Stunden erlebt. Die Kunden nehmen die Produkte aus den Regalen und gucken, was es hier noch zu günstigen Preisen zu ergattern gibt.
„Es lohnt sich nicht mehr, hier einkaufen zu gehen“
Zum Beispiel Florian Schaa: „Wir haben jetzt nicht nach irgendwas Bestimmten geguckt. Wir sind einfach nur rein, weil wir gesehen haben, dass heute der letzte Tag ist“, sagt er. Er ist zusammen mit Sarah Mey und Sohn Jonas Mey hier. Die haben auch etwas gefunden. Ein Set, bei dem Steinchen auf eine Vorlage geklebt werden müssen und so ein Bild entsteht. „Das kann ich für meine Schwester kaufen, weil sie bald Geburtstag hat“, sagt Jonas, der noch ein zweites Set in der Hand hält.
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Das ist von 7,95 Euro auf 4,95 reduziert. „Da kann man nichts sagen“, meint Florian Schaa. Generell war Nanu-Nana zwar nie so wirklich ihr Laden, deswegen ist die Trauer nicht groß. Aber Sarah Mey äußert sich dennoch kritisch über die aktuelle Situation in der Stadtgalerie: „Witten ist tot. Es lohnt sich nicht mehr, hier einkaufen zu gehen. Wenn man überlegt, wie viel hier geschlossen hat. Einige Geschäfte sind ja jetzt raus hier“, sagt sie. Damit meint sie nicht nur die Galerie selbst, sondern generell die Entwicklung in der Innenstadt, insbesondere in der Bahnhofstraße.
Sortiment wird fehlen
Ein paar Meter von den dreien entfernt bummelt eine ältere Dame durchs Geschäft. Sie schaut sich dekorative Schachtel an und hält ein Tagebuch in der Hand. Sie war gerne bei Nanu Nana, sagt sie. „Ich finde, sie hatten ein gutes Sortiment. Zudem noch auf einem bestimmten Niveau und nicht so einen Ramsch“, meint sie. Auch sie findet es schlecht, dass es den Laden nun nicht mehr gibt. „Ich bedauere, dass Nanu-Nana raus ist. Es geht ja fast alles raus aus der Galerie“, sagt sie.
Generell ist am letzten Tag viel los. Von einer „Torschlusspanik“ spricht Filialleiterin Sabine Heuser, die hier heute aushilft. „Ich habe schon erwartet, dass so viele kommen, weil ich schon mehrere Schließungen erlebt habe. Gerade hier in Witten, wo es nicht so viel gibt, kommen die Leute und kaufen zum Beispiel noch ein paar Geburtstagsgeschenke“, sagt Heuser. Der Laden wird an seinem letzten Tag trotz des Andrangs nicht komplett leer gekauft, weiß sie. Der Rest geht deswegen in andere Filialen der Kette.
Kunden an der Kasse im Minutentakt
Während Heuser an der Kasse im Minutentakt die Kunden abkassiert, hat eine Frau einen kleinen Kaugummiautomaten für sich entdeckt. „Disco Bubble Gum“ steht dort drauf. Der sei für ihre Tochter, sagt Kundin Lydia Magner. Dann greift sie zu zwei kleinen Sektflaschen mit Grußbotschaften drauf. Für die mit „alles liebe“ und „für meinen Lieblingsmenschen“ entscheidet sie sich.
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Das könne man immer mal gebrauchen, meint sie. Sie findet es ebenfalls schade, dass Nanu Nana schließt. Zwar kaufe sie gerne online ein, „aber ich gehe auch gerne wie jetzt hier stöbern.“ Das wird für sie und viele andere nun nicht mehr möglich sein. Der Nanu Nana in der Stadtgalerie ist Geschichte.
Letzter Tag des Nanu Nana-Lädchens in der Stadtgalerie in Witten.
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