Hattingen. Das Wodantal ist eine gefährliche Strecke: In Hattingens Hügelland gab es in diesem Jahr mehrere schwere Unfälle. Jetzt gibt‘s erste Maßnahmen.
Die Zahl der Unfälle in Hattingens Wodantal ist hoch: Bereits sechs Vorfälle hat es 2024 gegeben – ein Unfall auf der Ausflugsstrecke endete tödlich. Jetzt sind erste Maßnahmen geplant.
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Das Wodantal ist kein Unfallschwerpunkt, so haben es Polizei und Verwaltung immer wieder unterstrichen. Trotzdem ist in das Thema nach mehr Sicherheit im Wodantal jetzt Bewegung gekommen.
Bei der jüngsten Sitzung der Unfallkommission für den Ennepe-Ruhr-Kreis nämlich, bestehend aus Vertretern der Bezirksregierung Arnsberg, des Landesbetriebs Straßen.NRW, der Kreispolizei, der Kreisverwaltung sowie Vertretern der Städte, wurde das Wodantal nach der „Sonderuntersuchung Motorrad“ als sogenannte „Unfall-Häufungslinie“ deklariert: Eine Unfallhäufungslinie liegt dabei etwa dann vor, wenn sich mehrere Unfälle auf einem längeren Streckenabschnitt ereignen.
Schaumstoff-Manschetten für Leitplanken der „Todeskurve“ in Hattingens Wodantal
Bei der Sitzung der Unfallkommission für den Kreis, erklärte Polizeisprecher Christoph Neuhaus nun auf WAZ-Anfrage, hat Straßen.NRW als Straßenbaulastträger dabei vorgeschlagen, die Leitplanken der „Todeskurve“, in der Mitte März ein Motorradfahrer tödlich verunglückte, mit Schaumstoff-Manschetten zu ummanteln. Der Oberhausener (30) war am frühen Abend des 10. März mit seinem Motorrad der Marke BMW in Fahrtrichtung Velbert unterwegs, als er in einer Linkskurve im Bereich der Frischwasserquelle in Bredenscheid von der Fahrbahn abkam und gegen die Leitplanke prallte. Er verstarb noch an der Unfallstelle.
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Ob eine Ummantelung des scharfkantigen Ständerwerkes der Leitplanken ihn gerettet hätte? Eine solche sei inzwischen an der Todeskurve jedenfalls angebracht worden, erklärt Andreas Berg. Finanziert worden sei diese Maßnahme dabei aus Mitteln der Straßenerhaltungspauschale, die Straßen.NRW vom Kreis erhält.
„Jede Maßnahme, die für mehr Sicherheit auf dieser Strecke sorgt, hilft.“
Die Realisierung dieser „passiven Verkehrsmaßnahme“, die laut dem Straßen.NRW-Sprecher die Folgen eines Unfalls abmildern sorgen soll, hat auch Anwohner Stefan Melneczuk beobachtet. Und er begrüßt die Schaumstoff-Ummantelung des Leitplanken-Ständerwerkes - „so wie man es von anderen Bike-Strecken kennt“, auch. „Jede Maßnahme, die für mehr Sicherheit auf dieser Strecke sorgt, hilft.“ Hierzu zählt er auch den Einsatz von Blitzern und des neuen Blitzanhängers des Ennepe-Ruhr-Kreises, der bald im Wodantal eingesetzt werden soll. Ohne Personaleinsatz kann das semi-stationäre Messgerät dabei selbstständig rund um die Uhr die Geschwindigkeit in beiden Fahrtrichtungen kontrollieren - und so die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Melneczuk, der zusammen mit weiteren Anwohnern schon seit Jahren auf die Gefährlichkeit der Strecke hinweist, fragt sich angesichts dieser Maßnahmen allerdings: „Warum erst jetzt?“
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Darauf hat auch Straßen-NRW-Sprecher Andreas Berg keine Antwort. Aber er betont, dass auf Beschluss der Unfallkommission zwecks größerer Sicherheit im Wodantal eine weitere Maßnahme zumindest geprüft werden soll: ein Unterfahrschutz der Leitplanken. Mit diesem könnten Verunfallende zum Beispiel nicht mehr mit dem Kopf unter die Leitplanke geraten. Ein solcher Unterfahrschutz, sagt Stefan Melneczuk, sei dabei jüngst etwa im Zuge der Sanierung der Kohlenstraße an den Leitplanken angebracht worden.
Kreisstraße Wodantal in Hattingen erhält 2025 eine neue Asphaltdecke
Ob eine solche Maßnahme indes auch im Wodantal realisiert wird, vermöge er zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen, erklärt Andreas Berg. Zwar solle ab 2025 auch die Kreisstraße Wodantal eine neue Asphaltdecke erhalten - „und zwar von der Kreisgrenze Ennepe-Ruhr /Mettmann bis kurz hinter dem Abzweig der Landesstraße 816, also der Einmündung Richtung Gemüsescheune“. Doch sei ein Unterfahrschutz in jenem Bereich mit zusätzlichen Kosten „im sechsstelligen Euro-Bereich verbunden“. Und da sei man „noch in der Planung“.
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