Hattingen. In Mülheim sollen Wildgänse nun getötet werden: Was Hattingen plant - und warum der Kot der Kanada- oder Nilgänse für Menschen gefährlich ist.
Der Ärger über Wildgänse in Mülheim hat nun dazu geführt, dass die Stadt Tiere töten will. Auch die Stadt Essen hatte Wildgänse in der Vergangenheit schon mal bejagt. Kanadagänse gib es in Hattingen viele. Welche Probleme sie bereiten - und wovor das Veterinäramt warnt.
In Mülheim störten die Tiere jetzt auf einer Wiese, die gern von Familien zum Spielen und Verweilen genutzt wird. Überall war Kot. Dort, wo Alfred Schulte-Stade seine Auerochsen in Hattingen stehen hat, „bereiten mir die Gänse keine Probleme“, sagt er. Er weiß aber, dass auf vielen Wiesen reichlich Gänsekot zu finden ist, weil die Population sehr groß ist.
Wildgänse in Hattingen: Der Grund für den Ärger mit den Tieren
Dass die Wildvögel so nah an die Menschen heranrücken, sei Schuld der Menschent: „Die Spaziergänger füttern sie, dann werden sie zutraulich und fressen alles ab. Das verursacht Schäden.“ Er sagt aber auch: „Kommt die Vogelgrippe, sind die Gänse mit einem Schlag weg.“
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Größer als auf seiner Weide sei das Problem bei Landwirten, die beispielsweise Raps anpflanzten. „Da putzen die Gänse die kleinen Pflänzchen weg.“ Insgesamt stellen die Gänse in Hattingen kein Problem dar, sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann, „daher besteht auch kein Handlungsbedarf“.
Kanadagänse in Hattingen: Warnung vor dem Kot der Tiere
Die Leiterin des Veterinäramts des Ennepe-Ruhr-Kreises, Dr. Bettina Buck, rät dazu, den Kontakt mit Gänsekot aus gesundheitlichen Gründen zu meiden und auch Kinder nicht auf mit Gänsekot verunreinigten Wiesen spielen zu lassen. Kira Scheven, Sprecherin des EN-Kreises teilt die Begründung mit: „Wildvögel sind oftmals ein Salmonellenreservoir und können auch Überträger von Bakterien wie Campylobacter und Clostridien sein.“ Die können beispielsweise Durchfallerkrankungen auslösen.
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