Hattingen. Das Wodantal in Hattingen ist Thema bei der Polizei - auch bei der Vorstellung der Unfallstatistik. Über Kontrollen und Unfallrisiken.
Enthalten in der gerade vorgestellten Unfallstatistik der Polizei sind die beiden jüngsten Unfälle im Wodantal nicht, Thema aber waren sie bei der Präsentation der Zahlen im Kreishaus schon: Lebensbedrohlich wurde in Hattingens Hügelland erst Anfang März ein Motorradfahrer aus Velbert verletzt, wenige Tage später überlebte auf der Elfringhauser Straße ein Oberhausener einen Unfall mit seinem Motorrad nicht.
Polizei kontrolliert im Wodantal in Hattingen regelmäßig
Das Wodantal sei für die Polizei nach wie vor aber keine sogenannte „Unfall-Häufungslinie“, sagte Mario Klein aus der Direktion Verkehr der Polizei des EN-Kreises. Die Unfallkommission sei daher bis auch jetzt noch nicht tätig geworden. „Wir beobachten das Geschehen dort aber genau“, betont Klein: Und: Die Polizei kontrolliere dort regelmäßig - gerade am Wochenende.
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In Hattingen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis bleibt man als Verkehrsteilnehmer insgesamt zudem weiterhin so sicher wie kaum an einem anderen Ort in NRW, das wurde bei der Veröffentlichung der Unfallstatistik der Kreispolizei für das vergangene Jahr deutlich. Das Ergebnis: Der EN-Kreis (ohne Witten) bleibt wie schon 2023 der zweitsicherste des ganzen Landes.
Fast gleich geblieben gegenüber 2022 ist die Zahl der Verkehrsunfälle
Fast gleich geblieben gegenüber 2022 ist dabei die Zahl der Verkehrsunfälle, erklären Landrat Olaf Schade und Mario Klein. Konkret wurden im Vorjahr 6938 Verkehrsunfälle (2022: 6923) gemeldet, 1647 (1619) davon ereigneten sich in Hattingen.
Verunglückt sind 2023 insgesamt 643 Personen, davon 143 in Hattingen. Damit ist die Zahl der Verunglückten in Hattingen im Vergleich zum Vorjahr um 23 Personen gesunken.
Weniger Fußgänger in Hattingen verunglückt
Bei den Zahlen der verunglückten Fußgänger verzeichnet die Kreispolizei einen deutlichen Sprung nach unten – von zuletzt 30 auf nun 21 Fälle. Eine Erklärung dafür hat Mario Klein indes nicht, dies sei wohl „dem Zufall geschuldet. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr. Es gibt keine ausgemacht kritische Stelle für Fußgänger“.
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Nach Altersgruppen betrachtet, wurden in Hattingen im Vorjahr allem mehr junge Erwachsene im Straßenverkehr verletzt: nämlich 24 - zehn mehr als noch im Jahr davor. Um zwei auf 16 gesunken ist dagegen die Zahl der verunglückten Kinder bis 14 Jahre in Hattingen, damit aber weiterhin die höchste der Städte im EN-Kreis (ohne Witten). Das gilt auch für die verunglückten Senioren über 65 Jahren, wo die Zahl um fünf auf 22 Verunglückte sank. „Hattingen hat als größte Kommune im Zuständigkeitsbereich aber traditionell immer die höchsten Unfallzahlen“, so Klein.
Definition Verunglückte, Leicht- und Schwerverletzte
Als Verunglückte zählt die Polizei alle Personen, die bei einem Unfall einen körperlichen Schaden erlitten haben. Dabei unterscheidet sie zwischen Getöteten, Schwerverletzten und Leichtverletzten.
Als schwer verletzt gilt jemand, der in Folge eines Verkehrsunfalls zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen wurde. Als leicht verletzt werden alle übrigen bezeichnet.
Deutlich höher als in anderen Städten sind in Hattingen auch die Zahlen verunglückter Rad- und E-Bike-Fahrer. Wie schon im Jahr davor wurden hier 27 Radfahrer Opfer eines Verkehrsunfalls. „Der meiste Radverkehr findet nicht auf den Straßen, sondern auf den Trassen statt“, sagt dazu Mario Klein. Deshalb seien die Zahlen im gut ausgebauten Nordkreis mit Anschluss an den Ruhrtalradweg und in Folge von mehr Radtourismus höher als im Südkreis.
Zurückgegangen ist unterdessen die Zahl der Motorradunfälle - im Vergleich zu 2022 um neun Fälle auf 24.
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Grundsätzlich sei die Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, im Ennepe-Ruhr-Kreis weiterhin gering, erklärt Mario Klein. Gleichwohl halte man an der Zielsetzung der letzten Jahre fest: konsequente Verfolgung von erkannten Verkehrsverstößen, flächendeckende Geschwindigkeitsüberwachung, Direktions-übergreifende Sondereinsätze, Fortführung der Kooperationen „Netzwerk Kradfahrer“ und der Präventionsarbeit wie beim Crash-Kurs-NRW-Programm, das jungen Erwachsenen die Ursachen und Folgen von Verkehrsunfällen nahebringt.
Aufrüttelnde Aussagen von Angehörigen bei Verkehrsunfällen Verstorbener
Vorangestellt hatte die Kreispolizei der Vorstellung ihrer Unfallstatistik für das vergangene Jahr dieses Mal übrigens aufrüttelnde Aussagen von Angehörigen bei Verkehrsunfällen Verstorbener und von Menschen, die wegen eines Fehlverhaltens im Straßenverkehr jemanden getötet haben. Sie alle mahnen eindringlich, im Straßenverkehr Acht zu geben auf die eigene Sicherheit und die anderer. Auch, damit es nicht zu weiteren tödlichen Verkehrsunfällen mehr kommt. Von diesen tragischen Ereignissen hatten es im Vorjahr im EN-Kreis insgesamt gleich fünf gegeben - je zwei in Sprockhövel und Gevelsberg, zudem einen in Breckerfeld. Bei den drei letztgenannten waren Kradfahrer die Todesopfer.